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JANOSCH. LEBENSKUNST

Zu seinem 90. Geburtstag widmet das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) dem international bekannten Illustrator, Autor und Lebenskünstler Janosch eine große Ausstellung.

Im Mittelpunkt steht seine Lebenskunst, sie ist Teil der Inszenierung seiner Biografie. Janoschs Kunst, dem Leben zu begegnen, zieht sich auch in vielen Facetten durch sein Schaffen und spiegelt sich in seinen Figuren. Er zeigt keine heile Welt – seine Welt ist roh und zärtlich zugleich, voll Schönheit, Wünschen und Freundschaft, aber auch voll Grausamkeit, Lüge und Gefressenwerden. Der kleine Bär, der kleine Tiger, der Mäusesheriff, Onkel Popoff, Wondrak oder Luise: Janoschs Protagonist*innen sind immer auf der Suche nach ihrem persönlichen Panama. Absichtsvoll oder unbemerkt verlassen sie Wirklichkeit und Wahrheit, erleben das Bekannte neu und wieder, lernen und lehren, das Normale als besonders und das Besondere als normal zu sehen. Die Ausstellung zeigt rund 150 originale Zeichnungen und Grafiken aus vielen Epochen von Janoschs Schaffen – Bekanntes, das im Original betrachtet neu ist, und Unbekanntes, das durchs Betrachten vertraut wird. Janoschs Geschichten haben Großen und Kleinen, Menschen mit und ohne Herausforderungen etwas mitzuteilen. Sie geben Botschaften weiter, ohne sich aufzudrängen. Die Ausstellung nimmt diesen Faden auf und vereint mehrere Perspektiven und Zugänge, parallel in denselben Räumen zu denselben Themen auf mehreren wörtlichen und übertragenen Augenhöhen. Die Ausstellung gliedert sich in fünf Räume, deren Elemente sich, wie beim Blick durch ein Kaleidoskop, zu immer neuen Bildern von Janoschs Lebens­­kunst zusammenfügen. Die Ausstellung bietet viele verschiedene Zugänge ‒ für Große und Kleine, für Lesende und Betrachtende, für Schreibende und Turnende, für Beobachtende genauso wie für die, die gern selbst mittendrin sind.

ALLTAG UND FANTASIE: JANOSCHS BILDERWELTEN
Die Ausstellung eröffnet mit einem Raum, der das Publikum tief in Janoschs Welt eintauchen lässt. An die hundert Originalzeichnungen aus vielen Epochen von Janoschs Schaffen laden ein, seine Lebens- und Fantasiewelten zu entdecken. Bekannte Bilderbuchillustrationen sind hier ebenso zu sehen wie frühe Arbeiten. Sie alle eint die Lebenskunst: Verschiedene Ideen und Wege, den Herausforderungen des Alltags zu begegnen, werden ins Licht gerückt ‒ Freundschaft und Musik, Zuhause- und Unterwegssein, Essen und Kochen, Lügen und Fliegen. Sicher ist: In Janoschs Figurenwelt haben alle Menschen und Tiere ihre ganz eigenen Qualitäten und Besonderheiten. Es gibt keine Norm, jede Figur hat ihre liebenswerten Eigenheiten, ihre Schwächen und ihre Stärken. So wie im echten Leben.

VON NEUEN WÖRTERN UND SELTENEN NAMEN
Das Leben ist, laut Janosch, „ein verdammt schönes Vergnügen“, trotz aller Gefahren und Herausforderungen. Das unterstreicht auch seine beson­dere Sprache, scheinbar leicht dahingeworfen, gegen den Strich gebür­stet, geraunzt, gegrunzt, geflüstert – hineingewoben in die Zeichnun­gen öffnen seine Worte ganz neue, philosophische Räume. Den außerge­wöhn­­lichen Formulie­rungen, Wortschöpfungen und Namensgebungen ist daher ein ganzer Ausstel­lungs­bereich gewidmet. Hier gibt es Kurzgeschichten zum Hören, extra für diese Ausstellung ausgesucht und eingelesen von Prominenten aus Hamburg und Norddeutschland. Zu hören sind u.a. die Moderatorin Bettina Tietjen, die Schauspielerin Anneke Kim Sarnau, der TV-Journalist und Musiker Reinhold Beckmann, die HOCHBAHN-Stimme Anke Harnack oder die Musiker Florian Sump und Lukas Nimscheck von der Band Deine Freunde u.v.m. Außerdem können die Besucher*innen selbst aktiv werden: Janoschs Sprache und seine Worterfindungen gibt es als Magneten, mit denen an den Wänden neue Schrift­werke entstehen können. Als Schwimmbad gestaltet, verweist der Raum schließlich direkt auf Janoschs Philosophie: „Das Leben ist so: Du wirst hineinge­worfen wie in ein kaltes Wasser, ungefragt, ob du willst oder nicht. Du kommst lebend nicht mehr heraus. Darüber kannst du a) unglücklich sein und ersaufen; b) dich lustlos und frierend so lange über Wasser halten, bis es vorbei ist; c) einen Sinn suchen und einfordern und dich grämen, weil er sich nicht zeigt; Oder du kannst: d) dich darin voller Freude tummeln wie ein Fisch und sagen: ‘Ich wollte sowieso ins Wasser, kaltes Wasser ist meine Leiden­schaft. (…)’ Und das wäre die Kunst, um die es hier geht. Die Lebenskunst.“

NACHRICHTEN AUS DEM POSTKARTENWALD
Briefe und Postkarten spielen in vielen Büchern von Janosch eine wesen­tliche Rolle: man denke nur an „Post für den Tiger“ oder den „Hasen mit den schnellen Schuhen“, dem die Briefträger-Arbeit nicht so schnell ausgeht. Auch als eigenes Genre sind Postkarten wichtig – hunderte hat Janosch im Laufe seines langen Künstlerlebens gestaltet, zahlreiche Originalentwürfe hierzu sind in der Ausstellung zu sehen. Im Postkarten­wald sind die Besucher*innen eingeladen, ihre persönlichen Lebens­kunst-Botschaften aufzuschreiben, aufzumalen, zu gestalten und sie über das eigene Ausstellungspostamt zu verschicken.






  • 03.10.2021 - 13.03.2022
    Ausstellung »

    Dienstag bis Sonntag: 10-18 Uhr
    Donnerstag: 10-21 Uhr
    Donnerstag an oder vor Feiertagen: 10-18 Uhr
    geschlossen

    montags, 1. Mai, Heiligabend und Silvester geöffnet

    Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag, Himmelfahrt, Pfingstsonntag, Pfingstmontag, Tag der deutschen Einheit und sonstige Feiertage: 10-18 Uhr
    Neujahr, 1. und 2. Weihnachtstag: 12-18 Uhr
    Gerd Bucerius Bibliothek

    Dienstag - Freitag 11 - 17.30 Uhr Donnerstag bis 20.30 Uhr, bei Veranstaltungen bis 18 Uhr In der Zeit vom 24.12.2013 bis 03.01.2014 bleibt die Bibliothek geschlossen.

    Eintritt
    10 Euro, ermäßigt 7 Euro, Donnerstag ab 17 Uhr 7 Eurov nur Besuch der Destille 2 Euro
    nur Besuch der Gerd Bucerius Bibliothek 2 Euro (frei für Studierende der staatl. Hamburger Hochschulen)
    Kunstmeilenpass (5 Häuser, 1 Ticket) 29 Euro, ermäßigt 15 Euro Jahresticket für Studierende staatlich anerkannter Hoch- und Fachhochschulen, Azubis und Schüler über 17 Jahre einmalig 10 Euro pro Jahr (12 Monate gültig ab Kauf)



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  • Janosch (*1931), Der Bär und der Tiger, © Janosch Film und Medien AG, Berlin
    Janosch (*1931), Der Bär und der Tiger, © Janosch Film und Medien AG, Berlin
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • JANOSCH (*1931)  Post für den Tiger Tusche und Wasserfarbe auf Papier © Janosch film & medien AG, Berlin
    JANOSCH (*1931) Post für den Tiger Tusche und Wasserfarbe auf Papier © Janosch film & medien AG, Berlin
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  •  PORTRÄT JANOSCH © Janosch film & medien AG, Berlin
    PORTRÄT JANOSCH © Janosch film & medien AG, Berlin
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg