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Das Kunsthaus leuchtet mit Sonnenstrom

  • Ausstellung
    09.04.2021
    Im Rahmen der STEIERMARK SCHAU bekommt das Kunsthaus Graz eine Photovoltaik-Anlage

Die BIX-Fassade leuchtet nur mehr, bis der tagsüber produzierte Strom verbraucht ist. Medienkünstler Onur Sönmez will mit seinem Projekt auf die klimatischen Folgen des Energieverbrauchs und auf die Lichtverschmutzung in Städten aufmerksam machen. Darum wird die BIX-Fassade ab April nur mehr so lange leuchten, bis die gewonnene Sonnenenergie einer neuen Photovoltaik-Anlage aufgebraucht ist. Das Kunstprojekt ist Teil der STEIERMARK SCHAU, die am 9. April eröffnet wird.

Richtig dunkel ist es in einer Stadt wie Graz nie. Die beleuchteten Schaufenster laden zum Window-Shopping ein, die Straßenbeleuchtung zu nächtlichen Spaziergängen und die Beleuchtung der städtischen Sehenswürdigkeiten zur Midnight-Sightseeing-Tour für Nachteulen. So viel Licht braucht entsprechend große Mengen Energie. Die BIX Licht- und Medienfassade trägt ebenfalls dazu bei, dass es rund ums Kunsthaus schön hell ist, gerade in den Stunden nach Sonnenuntergang. Damit wird das Kunsthaus Graz auch am nächtlichen Horizont zum Wahrzeichen der Stadt, allerdings verbraucht die Fassade im Jahr so viel Energie wie ein durchschnittliches Einfamilienhaus.

Der Medienkünstler Onur Sönmez will mit seinem BIX-Projekt bewirken, dass sich angesichts der klimatischen Folgen des Energieverbrauchs und der Lichtverschmutzung der Umgang mit der nächtlichen Beleuchtung in der Stadt ändert. Sein Vorschlag: Die BIX leuchtet von April an nur mehr so lange, bis jene Sonnenenergie verbraucht ist, die mithilfe einer neuen Photovoltaik-Anlage tagsüber gewonnen wird.

„,Es ist an der Zeit, etwas zu tun‘, waren Onur Sönmez’ Worte, als er mit mir vor gut einem Jahr das erste Mal über seine BIX-Projektidee sprach. Ich freue mich auf dieses Tun in Richtung eines nachhaltigen Museumsbetriebs, das mit diesem Projekt und insgesamt mit der Ausstellung was sein wird Fahrt aufnimmt“, so Elisabeth Schlögl, Kunsthaus Graz.

Kulturlandesrat Christopher Drexler
„Im Rahmen der STEIERMARK SCHAU widmet sich das Kunsthaus Graz unter dem Titel ‚was sein wird‘ nicht nur einer Zukunftsvorstellung, sondern Zukünften. Dabei geht es um visionäre Vorstellungen, ohne aber das Hier und Jetzt und die Herausforderungen unserer Zeit außer Acht zu lassen. Denn nur wenn wir uns ihrer bewusst sind, können wir Zukunft – und insbesondere Zukünfte – aktiv gestalten. Mit dem Projekt des Medienkünstlers Onur Sönmez wird inmitten der Landeshauptstadt eine künstlerische Reflexionsfläche geschaffen, die die Auswirkungen des Energieverbrauchs auf das Klima beleuchtet – oder in diesem Fall durch Dunkelheit ein weithin sichtbares Ausrufezeichen setzt.“

Kulturstadtrat Günter Riegler
„Nach Pierre Bourdieu gehört es zum Charakter der Kunst, gesellschaftliche Defizite aufzugreifen und zu behandeln. Sie kann mit den ihr eigenen sinnlichen und kog­nitiven Mitteln zu einem besseren Verständnis für diese Defizite und Probleme beitragen. Wie schon bei der Phaenomenale 2020 in Wolfsburg, in der nur künstlerische Arbeiten gezeigt wurden, die sich mit regenerativen Energien beschäftigten, sensibilisiert nun auch das Kunsthaus im Rahmen der STEIERMARK SCHAU für die klimatischen Folgen des Energieverbrauchs und liegt damit direkt am Puls der Zeit.“

Zwölf Solarpanels auf dem Dach der Needle
Für sein Projekt Sunscriber werden zwölf Solarpanels am Dach der Needle installiert und ans Stromnetzwerk des Kunsthauses angeschlossen. Die Vorarbeiten dafür sind bereits im Gange. Somit bestimmt ab April die Natur, wie lange die BIX nachts leuchtet und ob sie überhaupt leuchtet. Pünktlich zum Sonnenuntergang wird auf der Fassade angezeigt, wie viel Strom tagsüber gewonnen werden konnte und wie lange die Fassade damit leuchten kann.

Onur Sönmez hat bereits in früheren Projekten mit Medienfassaden deren Selbstverständlichkeit im Hinblick auf einen Dauerbetrieb thematisiert. So auch bei dem Projekt NOX, das er für das Ars Electronica Center in Linz entwickelte: Passant*innen konnten mithilfe einer Lichtschnur die Fassade ein- und ausschalten. Diesen Ansatz, sich der Beleuchtung einer Medienfassade zu bemächtigen, greift Sönmez auch für sein neues Projekt in Graz auf. Diesmal bestimmt aber nicht der Mensch, sondern die Natur, ob die Fassade leuchtet oder nicht. Das ist ein wesentlicher Perspektivenwechsel und Sönmez‘ Vorschlag, wie man dem Klimawandel sinnvoll begegnen und Energiegewinnung bzw. -verbrauch bewusster gestalten kann.

Möglich wird das Projekt durch die großzügige finanzielle Unterstützung der Energie Graz sowie durch das Entgegenkommen der Pichler Werke und Fronius.

„Mit der Energie der Sonne werden unsere mehr als 40 Photovoltaikanlagen in der Stadt Graz betrieben, die über 800 Haushalte mit diesem umweltfreundlichen Strom versorgen. Deren Fläche ist mittlerweile mehr als drei Fußballfelder groß. Unser regional erzeugter Naturstrom oder das Mieterstrommodell „Unser Eigenstrom“ erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Wir beobachten ein verstärktes Bewusstsein für regionale und ökologisch nachhaltige Produkte und möchten mit unserem Angebot beitragen, unsere Stadt für uns alle weiterhin lebenswert zu gestalten. Wir schätzen es sehr, dass Kunst- und Kulturprojekte immer wieder ökologische Themen aufgreifen, und sind stolz darauf, Partner dieser Kunstinitiative zu sein, die Sonnenenergie einmal mehr zum Thema macht“, betonen die beiden Geschäftsführer der Energie Graz, Boris Papousek und Werner Ressi

Der Künstler
Onur Sönmez ist Medienkünstler und -designer. Er lebt in München und Istanbul und hat Medienfassaden-Projekte in Linz, Istanbul sowie Barcelona realisiert. Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit Jona Hoier und Mehmet Ekinci. Informationen finden Sie auf der Webseite des Künstlers: onursonmez.com






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