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Sibylle Bergemann Fotografien 1966–2010

Frauen
Bilder von Frauen prägen das Œuvre der Fotografin. Oft sind es Schauspielerinnen, Künstlerinnen, Auto- rinnen und Mannequins, die Bergemann aus ihrem Selbstverständnis als Frau fotografiert. Ausdruck und Pose der Dargestellten sind mal humorvoll und auf- sässig, mal lässig und stolz. Sie möchte „die Wirk- lichkeit in die Bilder bringen“, hält sie 1994 fest. Das flüchtig Gegenwärtige zeigt sich auch in ihren Mode- fotografien. Es ist nicht die geplante, in der DDR wenig geläufige Studio-Fotografie, die Bergemann reizt. Sie will Mode situativ in natürlichen Lebens- räumen aufnehmen. 1993 sagt sie im Interview mit der ehemaligen Sibylle-Redakteurin Dorothea Melis: „Wetter und Licht sind immer ein Risiko, aber aus der Improvisation entstehen oft unerwartet schöne Bil- der.“ Trotzdem sind die Modeserien thematisch und konzeptuell vorbereitet. Während der Foto-Sessions dirigiert und arrangiert Bergemann ihre Modelle. „[B]ei der Mode“, so die Fotografin 2007, „da muss man schon ganz genau wissen, was man will, und muss den Leuten das auch sagen.“

Neubeginn
Auch im wiedervereinten Deutschland sichert Ber- gemann ihre fotografische Autonomie: Im Oktober 1990 gründet sie zusammen mit Harald Hauswald, Ute Mahler, Werner Mahler, Jens Rötzsch, Thomas Sandberg und Harf Zimmermann „OSTKREUZ - Agen- tur der Fotografen“. Sie setzen sich zum Ziel, durch gegenseitige Unterstützung im westlichen Betrieb selbstständig zu bleiben und die eigenen Bildrechte zu sichern. Ab den 1990er Jahren erhält Bergemann auch Aufträge von Zeitschriften wie „Zeit-Magazin“, „Stern“ oder „The New York Times Magazine“ und ab 1997 für „Geo“. Als sie 1999 für ihre erste „GEO“- Bildreportage in den Jemen reist, hat das nachhalti- gen Einfluss auf ihr Werk. Ihre Karriere entwickelt sich auch in Farbe weiter, die im internationalen Bildjour- nalismus fast zur Pflicht geworden ist. Bergemann vergrößert ihre Farbfotografien von nun an selbst und steht dafür stundenlang in der Dunkelkammer: „... sonst sind das nicht meine Bilder“ (2007). Bis 2010 reist sie für „Geo“ unter anderem nach Ghana, Mali, Portugal und in den Senegal. In Dakar fotografiert sie 2001 die Kollektionen der senegalesischen Mode- schöpferin Oumou Sy.

Gute Bilder kann man nicht erzwingen, man kann sie nur in Empfang nehmen [...]“, beschreibt die „Geo“-Journalistin Johanna Wieland Bergemanns Arbeitsweise. Über vier Jahrzehnte hinweg war Bergemann dafür weltweit unterwegs. Eine Kamera hatte sie mindestens immer dabei. Sei es für die Mode- und Porträtfotografie oder für die Reportage. Frei oder im Auftrag – sie folgte ihrer Begabung, Essenzen des Wahrnehmbaren aus der Beobachtung in die Fotografie zu überführen.

Das Projekt wird ermöglicht durch den Förderverein der Berlinischen Galerie und entsteht in enger Kooperation mit dem Estate Sibylle Bergemann.

Katalog Hrsg. Berlinische Galerie: Thomas Köhler und Katia Reich. Mit Texten von Susanne Altmann, Bertram Kaschek, Anne Pfautsch, Katia Reich, Jan Wenzel, Frieda von Wild und Lily von Wild. Gestaltet von Büro Otto Sauhaus. Hatje Cantz Verlag, deutsch/englisch, 264 Seiten, 250 Abbildungen.

Podcast
Anlässlich der Ausstellung erscheint ein vierteili- ges Audio-Feature über die Fotografin Sibylle Berge- mann. Es ist in der Ausstellung sowie als Podcast auf der Website der Berlinischen Galerie und bei Spotify verfügbar. Bildungsprogramm Neben Kurator*innenführungen, öffentlichen Füh- rungen am Wochenende und buchbaren Führun- gen für Gruppen gibt es für Schulklassen kostenfreie Projekttage und Führungen. Zusätzlich finden Pro- gramme für Kinder und Familien statt sowie barriere- freie Angebote. Die Vermittlungsprogramme werden in Kooperation mit Jugend im Museum e.V. und dem Museumsdienst Berlin durchgeführt. Nähere Informa- tionen: berlinischegalerie.de/bildung






  • 24.06.2022 - 10.10.2022
    Ausstellung »
    Berlinische Galerie »

    ÖFFNUNGSZEITEN
    Mittwoch–Montag 10:00–18:00 Uhr
    EINTRITTSPREISE
    Tageskarte 8 Euro
    Ermäßigt 5 Euro (gilt auch für Gruppen ab 10 Personen)



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  • Sibylle Bergemann, Nina und Eva Maria Hagen, Berlin 1976 © Estate Sibylle Bergemann/OSTKREUZ. Courtesy Loock Galerie, Berlin
    Sibylle Bergemann, Nina und Eva Maria Hagen, Berlin 1976 © Estate Sibylle Bergemann/OSTKREUZ. Courtesy Loock Galerie, Berlin
    Berlinische Galerie
  • Sibylle Bergemann, Birgit, Berlin, 1984, © Estate Sibylle Bergemann/OSTKREUZ
    Sibylle Bergemann, Birgit, Berlin, 1984, © Estate Sibylle Bergemann/OSTKREUZ
    Berlinische Galerie
  • Sibylle Bergemann, Shibam, Jemen 1999 © Estate Sibylle Bergemann/OSTKREUZ. Courtesy Loock Galerie, Berlin
    Sibylle Bergemann, Shibam, Jemen 1999 © Estate Sibylle Bergemann/OSTKREUZ. Courtesy Loock Galerie, Berlin
    Berlinische Galerie
  • Sibylle Bergemann, New York, 1984 © Estate Sibylle Bergemann/OSTKREUZ. Courtesy Loock Galerie, Berlin
    Sibylle Bergemann, New York, 1984 © Estate Sibylle Bergemann/OSTKREUZ. Courtesy Loock Galerie, Berlin
    Berlinische Galerie
  • Sibylle Bergemann, Niederlande, 1986 © Estate Sibylle Bergemann/OSTKREUZ. Courtesy Loock Galerie, Berlin
    Sibylle Bergemann, Niederlande, 1986 © Estate Sibylle Bergemann/OSTKREUZ. Courtesy Loock Galerie, Berlin
    Berlinische Galerie
  • Sibylle Bergemann, Meret Becker, Berlin 1998 © Estate Sibylle Bergemann/OSTKREUZ. Courtesy Loock Galerie, Berlin
    Sibylle Bergemann, Meret Becker, Berlin 1998 © Estate Sibylle Bergemann/OSTKREUZ. Courtesy Loock Galerie, Berlin
    Berlinische Galerie
  • Sibylle Bergemann, Dakar, Senegal 2001 © Estate Sibylle Bergemann/OSTKREUZ. Courtesy Loock Galerie, Berlin
    Sibylle Bergemann, Dakar, Senegal 2001 © Estate Sibylle Bergemann/OSTKREUZ. Courtesy Loock Galerie, Berlin
    Berlinische Galerie