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Zu Tisch! Die Kunst des guten Geschmacks.

Bon appétit! Ab dem 19. März 2022 lädt Museumsdirektorin Andrea Jahn mit der Ausstellung Zu Tisch! Die Kunst des guten Geschmacks in die Alte Sammlung im Kreisständehaus zu einem facettenreichen Kunstmenü rund um das Thema ‚Esskultur‘. Grenzüberschreitend unterstützt durch Leihgaben aus dem Musée de la Faïence in Saarguemines, dem Keramikmuseum Mettlach und dem Maximilianmuseum in Augsburg bietet die Ausstellung einen hochkarätigen Augenschmaus, in dem das Publikum immer wieder auch ‚Schmankerln‘ aus der Zeitgenössischen Kunst begegnen wird.

Den Ausgangspunkt dieser kunst- und kulturhistorischen Präsentation zur Entstehung von Essmanieren und Tischkultur bildet die umfangreiche Sammlung prestigeträchtiger Silberobjekte, die durch die Schenkung der Friedrich-Sicks-Stiftung in den Besitz der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz gelangten. Eingebettet in ein Ambiente aus der Fürstenzeit mit Gemälde-Stillleben und kostbaren Fayencen treten die wertvollen Silber- und Porzellanstücke in einen spannenden Dialog mit Arbeiten der zeitgenössischen Künstlerinnen Sinje Dillenkofer (*1959), Gabriele Langendorf (*1961), Livia Marin (*1973) und Pia Maria Martin (*1974), die das Thema der Esskultur in ihren Textilarbeiten, Videos, Fotos und in ungewöhnlichen Porzellanobjekten zur Geltung bringen.

Anhand reich verzierter, zum Teil vergoldeter Silberarbeiten wie Prunkpokale, Humpen und Anbietplatten wird die Tafelkultur des 17. und 18. Jahrhunderts anschaulich und die Bräuche und Rituale der höfischen Tischkultur werden zum Erlebnis. Einen weiteren zentralen Bestandteil der Ausstellung bildet die Sammlung hochwertiger Porzellanobjekte, die im 18. Jahrhundert als „Weißes Gold“ den Siegeszug durch die Fürstenhöfe Europas antraten. Kaffee- und Speiseservice, Tafelaufsätze, Prunkvasen und Tafeldekoration aus den frühen Porzellanmanufakturen Ottweiler, Mettlach und Frankenthal machen bewusst, dass Porzellan als exklusives Prestigeobjekt angesehen wurde. Gleichzeitig wird an bestimmten Gefäßen anschaulich, in welchem Maß das Aufkommen „exotischer“ Getränke, wie Kaffee und Schokolade, die rasche Entwicklung vielfältiger neuer Geschirrtypen vorangetrieben hat.

In der Gegenüberstellung mit den Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen werden die historischen Silber- und Porzellanarbeiten in einem neuen Kontext erlebbar, der Konventionen hinterfragt und gleichzeitig deutlich macht, wie unser Verhältnis zu Tisch- und Tafelkultur entstanden ist und wie sich darin auch gesellschaftliche Veränderungen spiegeln. Gleichzeitig spielen die zeitgenössischen Arbeiten mit den Sehgewohnheiten der Betrachter*innen, indem sie von historischen Objekten ausgehen und diese in neue Formen gießen. Während die in England lebende Chilenin Livia Marin sich in ihrer Werkserie „Broken Things“ auf sehr humorvolle Weise mit der Herkunft und Fertigung von Porzellan beschäftigt und das feste Porzellan in scheinbar fluide Formen überführt, setzt die Stuttgarter Videokünstlerin Pia Maria Martin historische Stillleben in Bewegung. Gleichermaßen metamorphisch erscheinen auch die Fotografien von Sinje Dillenkofer, die der Ästhetik von Besteckkästen besondere Aufmerksamkeit schenkt und ihnen ein ganz eigenes Potential entlockt.

Appetit auf mehr?
Das Team des Saarlandmuseums hat ein vielfältiges Rahmenprogramm zur Tischkultur auf die Beine gestellt, zur Sammlung Sicks erscheint ein neuer Bestandskatalog.








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  • Johan(nes) Bouman, Stillleben mit Früchten, Öl auf Leinwand, 1653, Stiftung Saarländischer Kulturbesitz.
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    Saarlandmuseum, Moderne Galerie
  • Livia Marin, Broken Things VI, Porzellan, 2020 © Livia Marin. Foto: Ralf Christofori.
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    Saarlandmuseum, Moderne Galerie
  • Brautbecher, Silber, 17. Jahrhundert, Saarlandmuseum – Alte Sammlung. Fotograf: André Mailänder.
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    Saarlandmuseum, Moderne Galerie