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Die „Kunst der Verführung“ wird auch im Kunsthaus Graz gezeigt

Manipulation durch Plakate: „Faking the Real“ ist Teil eines

Kooperationsprojektes im Rahmen des Festivals steirischer herbst ’22

Die neue Ausstellung im Kunsthaus Faking the Real ist Teil des Kooperationsprojekts Kunst der Verführung,bei dem Creative Industries Styria, Graz Museum, Haus der Architektur, KULTUM – Kulturzentrum bei den Minoriten, Institut für Design und Kommunikation der FH Joanneum, WKO Steiermark – Fachgruppe Werbung & Marktkommunikation sowie Ankünder ein gemeinsames Thema behandeln. „Kunst der Verführung“ wird im Rahmen des Festivals steirischer herbst ’22 präsentiert.

Entlang des brisanten Begriffes "Fake" geht die Ausstellung im Kunsthaus Graz einer Entwicklung der Schnittstellen zwischen Grafikdesign, Medienbild und Kunst seit 1971 nach. Mit rund 80 Arbeiten, unter anderem von Rosemarie Trockel, Elfie Semotan, Peter Weibel, Heimo Zobernig bis Signe Pierce, spiegelt sie dabei sowohl politische Umbrüche als auch technologische Entwicklungen wider. Faking the Real widmet sich der Frage der Manipulation von Realitäten und zeigt eine Entwicklung vom Plakat im öffentlichen Raum bis zur Intervention in den sozialen Medien. Die Ausstellung ist Teil der großen Sonderschau „Kunst der Verführung“, die 100 Jahre Grafikdesign und Plakatkunst aus unterschiedlicher Perspektive reflektiert.

We are at the Dawn of the Deep Fake! (Signe Pierce)
Aufbauend auf einer Retrospektive aller Hauptplakate des steirischen herbsts im Foyer, wird in knapp 80 Werken einer Wechselwirkung zwischen Kunst und Grafikdesign nachgespürt, in der der aktuelle Begriff Fake eine zentrale Rolle spielt. Fünf Themenfelder decken im SpaceO2 Strategien der Täuschung, der Optimierung, der Manipulation und der Appropriation auf, die sich in einer rasant entwickelnden Technologie gegenseitig befruchten. Über die Kapitel “Seeing is believing” – “Be Beautiful!” – “Follow Me!” – “Yes, We Can.” – “Alarm!” spannt sich ein Netz des Spektakulären. In hemmungsloser Appropriation bedienen sich die Bild- und Zeichenschaffenden aneinander. Hier wird gespiegelt und verführt. Von der Bildoptimierung geht es zur Selbstvermarktung und zur Selbstermächtigung und schließlich zu einem Zustand des Stillstands im flirrenden Medien-Alarm.

„Die Realität funktioniert wie Reality-TV, und jeden Tag kommt eine neue Folge.“ (Hito Steyerl)

Die visuelle Kultur ist in einer rasanten Beschleunigung der Appropriation und der ständigen Kürzung gefangen. Mit allen Mitteln wird um Aufmerksamkeit gebuhlt. Im Lesen von Bildern bedarf es der Kunst der Achtsamkeit und des Misstrauens gegenüber Zuschreibungen und Wahrheiten, um nicht dem Augensex (Gerwald Rockenschaub, 1984), also der bloßen Verführung zu erliegen. Momente einer gemeinsamen Übereinkunft gibt es möglicherweise – wie in Isabella Kohlhubers Space for Agreement (2016) – da, wo das Erkennen der Codes allen gleich schwerfällt und man daher ins Spekulieren, Verbinden und gemeinsame Verhandeln kommt.

Verkaufen, Manipulieren, Zelebrieren
Gerade in den letzten Jahrzehnten nutzten sowohl Grafiker*innen als auch Kunstschaffende parallel zueinander Konzepte und Ideen des Verkaufens, Manipulierens und Zelebrierens. Dabei werden sie immer deutlicher voneinander beeinflusst – nicht nur appropriierend, sondern selbstbewusst affirmativ. Neben materiellen sind es insbesondere technologische Innovationen, die nicht nur die Werbegrafik selbst, sondern in ihrem Spiegel auch die Kunst antreiben. Digitale Layoutprogramme schaffen schier endlose Möglichkeiten für Flächengestaltungen. Aus der Collage kommend, inspirierten erste Bildbearbeitungsprogramme wegweisende Positionen der Kunst wie John Baldessari zu glatten Bildmontagen und beflügelten ab den 1980er-Jahren eine erste Generation digitaler Kunstschaffender wie Peter Kogler zu immer größer werdenden, sich räumlich ausbreitenden Grafiken. Ganz aktuelle Positionen aus der Kunst wie etwa Christiane Peschek oder auch die im Space01 des Kunsthauses mit einer Einzelausstellung vertretene Hito Steyerl lassen dabei die analogen und digitalen Welten nicht nur interaktiv ineinander übergehen, sondern auch unsichtbar verschmelzen. Die Frage nach dem „Angewandten“ als etwas verdeckt Verführerischem, entfernt und von unsichtbarer Hand Kalkuliertem und Manipulativem stellt sich hier noch einmal ganz neu.

Faking the Real
Kunst der Verführung
Im Rahmen von steirischer herbst ’22
Kunsthaus Graz, Lendkai 1, 8020 Graz
Eröffnung: 21.09.2022, 20 Uhr
Freier Eintritt am 24.09. und Energie-Graz-Tag am 25.09.2022
Laufzeit: 22.09.2022–08.01.2023
www.kunsthausgraz.at






  • 22.09.2022 - 08.01.2023
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    Universalmuseum Joanneum »

    Grand Opening | Kunst der Verführung

     

    Datum: 21. September 2022

    Ort: KULTUM – Kulturzentrum bei den Minoriten, Mariahilferplatz 3/Innenhof

    Anmeldung: contact.cis.at/kunstderverfuehrung

     

     

    Eröffnungsprogramm
     

    16:30 Uhr – Get-together

    17:00 Uhr – Grand Opening

    17:30 Uhr – DE PROPAGANDA FIDE | KULTUM

    18:00 Uhr – Guided Tour 1: 100 Exciting Posters

    18:30 Uhr – Graz Plakat 1920–1955 | Graz Museum

    19:15 Uhr – The Next Poster | Designforum Steiermark

    19:15 Uhr – Guided Tour 2: 100 Exciting Posters

    20:00 Uhr – Faking the Real | Kunsthaus Graz

    20:00 Uhr – Verhüllung und Verheißung | HdA – Haus der Architektur

     

    6 Standorte – 6 Ausstellungen

     

    Kunsthaus Graz

    FAKING THE REAL – Kunst der Verführung

    22. September 2022–8. Jänner 2023

    www.museum-joanneum.at/kunsthaus-graz

     

    Designforum Steiermark

    THE NEXT POSTER – Plakate der Zukunft

    22. September–23. Dezember 2022

    www.nextposter.at

     

    KULTUM – Kulturzentrum bei den Minoriten

    DE PROPAGANDA FIDE – Überraschende Glaubenswerbung der Katholischen Kirche

    22. September 2022–14. Jänner 2023

    www.kultum.at

     

    Graz Museum

    GRAZ PLAKAT 1920–1955 – Eine inklusive Ausstellung für alle Sinne

    22. September 2022–10. April 2023

    www.grazmuseum.at

     

    HDA – Haus der Architektur

    VERHÜLLUNG UND VERHEISSUNG – Immobilienwerbung im Stadtraum

    22. September–30. Oktober 2022

    www.hda-graz.at

     

    Plakate im öffentlichen Raum

    100 EXCITING POSTERS – Eine plakative Zeitreise von 1922 bis 2022

    22. September–4. Dezember 2022

    www.anschlag.at

     



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  • Die Kuratorinnen Sabine Kienzer, Katrin Bucher Trantow und Co-Kuratorin Alexandra Trost (v.l.), Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek
    Die Kuratorinnen Sabine Kienzer, Katrin Bucher Trantow und Co-Kuratorin Alexandra Trost (v.l.), Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek
    Universalmuseum Joanneum
  • Die Ausstellung "Faking the Real" ist ab 22. September im Kunsthaus Graz zu sehen, Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek
    Die Ausstellung "Faking the Real" ist ab 22. September im Kunsthaus Graz zu sehen, Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek
    Universalmuseum Joanneum