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Ausstellung The Sacred Made Real

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GROSSE SONDERAUSSTELLUNG
THE SACRED MADE REAL: SPANISH PAINTING AND SCULPTURE 1600-1700 Die Verwirklichung des Heiligen:

Spanische Malerei und Skulptur von 1600 – 1700

21. Oktober 2009 – 24. Januar 2010

National Gallery, LondonSainsbury WingEintritt kostenpflichtig Geschaffen, um die Sinne zu erschüttern und die Seele zu rühren… The Sacred Made Real (auf Deutsch etwa: Die Verwirklichung des Heiligen) ist eine grundlegende Neubewertung der religiösen Kunst aus dem spanischen Goldenen Zeitalter. Neben Meisterwerken der Malerei, u.a. von Diego Velázquez und Francisco de Zurbarán, werden erstmals bemerkenswerte „polychrome“, d.h. vielfarbige, bemalte Skulpturen aus Spanien gezeigt. Die religiösen Gemälde von Velázquez und Zurbarán sind relativ bekannt, doch die ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert stammenden polychromen Skulpturen aus Spanien sind bisher noch nie Gegenstand einer größeren Werkschau gewesen. Nur wenige dieser Figuren, die noch immer in den Klöstern, Kirchen und bei Prozessionen auf der gesamten iberischen Halbinsel leidenschaftlich verehrt werden, sind jemals außerhalb ihrer Heimat ausgestellt worden. Während der spanischen Gegenreformation stellten religiöse Mäzene – vor allem die Orden der Dominikaner, Karthäuser und Franziskaner – Maler und Bildhauer vor die Aufgabe, das Heilige zum Leben zu erwecken und mit ihren Bildwerken die Gläubigen zur christlichen Hingabe und zu einem frommen Lebenswandel zu inspirieren. Die Ausstellung vereint einige der besten Darstellungen christlicher Schlüsselthemen wie das Leiden Christi, die unbefleckte Empfängnis und Heiligenporträts wie Pedro de Menas gestrenges Abbild des Heiligen Franziskus von Assisi von 1663, das nie zuvor die Sakristei der Kathedrale von Toledo verlassen hat.

Durch die Konfrontation von 16 polychromen Skulpturen mit 16 Gemälden will diese Ausstellung zeigen, dass der „hyperrealistische“ Ansatz von Malern wie Velázquez und Zurbarán offenkundig auf ihre Vertrautheit und in manchen Fällen auf ihre direkte Verbindung mit der Bildhauerei verweist. Das zuletzt vor über 50 Jahren in Europa gezeigte Meisterwerk von Zurbarán und eine der wichtigsten Leihgaben der Ausstellung, die Kreuzigung von 1627 (Art Institute of Chicago), ist eine verblüffende skulpturale Illusion auf Leinwand. Bei der Betrachtung des Gemäldes im Zusammenhang mit Juan Martínez Montañés’ polychromer Skulptur von 1617 (Klosterkirche von Santo Ángel, Sevilla) ergibt sich ein natürlicher, intensiver Dialog zwischen den beiden Kunstformen.

Die Bemalung von Skulpturen war ein integraler Bestandteil der künstlerischen Ausbildung, den Francisco Pacheco nicht nur seinem späteren Schwiegersohn Velázquez, sondern einer ganzen Generation von Künstlern in Sevilla lehrte. Pacheco selbst malte die Fleischtöne und Draperien der exquisiten Holzskulpturen seines andalusischen Landsmannes Montañés, der bei seinen Zeitgenossen als „Gott des Holzes“ bekannt war. Zu den wichtigsten Beispielen ihrer Kooperation gehört das lebensgroße Bildnis des Heiligen Franz von Borja in Betrachtung eines Schädels von 1624 (Universitätskirche La Anunciación, Sevilla), das von den Jesuiten anlässlich seiner Seligsprechung im selben Jahr in Auftrag gegeben wurde. Ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung ist die faszinierende Gegenüberstellung von Velázquez’ Unbefleckter Empfängnis von 1618-19 (National Gallery, London) mit Montañés’ exquisiter vielfarbiger Skulptur desselben Sujets von ca. 1620 (Universität von Sevilla).

Pedro de Mena (1628–1688) Christ as the Man of Sorrows

Um den Realismus noch zu steigern, arbeiteten einige Bildhauer wie Pedro de Mena und Gregorio Fernández Augen und Tränen aus Glas sowie Elfenbeinzähne in ihre Skulpturen ein. Fernández fügte seinem erstaunlich realistischen Leichnam Christi von 1625–30 (Museo Nacional del Prado, Madrid, derzeit als Dauerleihgabe im Museo Nacional Colegio de San Gregorio, Valladolid) Korkeichenrinde hinzu, um den Effekt von geronnenem Blut nachzuahmen, und Stierhorn für die Fingernägel. Die Gläubigen sollten das Gefühl haben, sie befänden sich tatsächlich in der Gegenwart des toten Heilands.

Während der Semana Santa (Heiligen Woche) werden noch immer einige polychrome Skulpturen aus dem 17. Jahrhundert von religiösen Gemeinschaften durch die Straßen getragen, vor allem in Sevilla, Granada und Valladolid, den wichtigsten Zentren dieser Kunstform. Am Abend des Palmsonntag führt eine lebensgroße Skulptur des Gekreuzigten von Juan de Mesa die Prozession der Archicofradía del Cristo del Amor (Gemeinschaft des Christus der Liebe) in Sevilla an. In der Ausstellung ist eine kleinere Version dieses Werkes von ca. 1621 zu sehen, die eine wichtige Rolle im seelsorglichen Leben der Gemeinschaft spielt, wenn auch nicht als Prozessionsfigur.


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