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Bunte Götter –

Bunte Götter – Die farbenfrohe Welt der Alten Griechen

Bunte Götter –

Die antiken Tempel und Skulpturen erstrahlten ursprünglich nicht ausschließlich im reinen Weiß des Marmors, sondern waren farbig gefasst und mit bunten Motiven verziert. Eine Vorstellung dieser Farbigkeit liefern die optisch überaus reizvollen, beeindruckenden Rekonstruktionen und Abgüsse antiker Skulpturen, die eigens für diese Ausstellung entstanden sind.

An antiken Beispielen werden die Methoden, u. a. UV-Licht und Streiflichtbetrachtungen, gezeigt. Eine mediale Präsentation führt den Besucher unmittelbar in die Erforschung der Farbigkeit ein. Bereits der Hamburger Architekt Gottfried Semper (1803-1879) hatte sich der Erforschung antiker Farbigkeit angenommen, ihm, seinen Zeichnungen und seinem Fortwirken ist ein eigener Bereich der Ausstellung gewidmet. Insgesamt sind ca. 70 Exponate zu sehen mit drei begleitenden Filmen.

Mit dieser Ausstellung kehrt die Farbigkeit eindrucksvoll in die Betrachtung der antiken Kunst zurück. Konkrete Vorstellungen zur Farbgestaltung lassen sich anhand von farbigen Rekonstruktionen, Abgüssen nach antiken Skulpturen und Faksimiles gewinnen. Im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg wird die bestehende Ausstellung durch eigene Stücke, u. a. farbenfrohe unteritalische Keramik des 3. Jahrhunderts v.Chr., und auch auswärtige Leihgaben ergänzt.

Es werden ca. 70 Objekte zu sehen sein: das Spektrum reicht von einem griechischen Kykladenidol des 3. Jahrtausends v.Chr. bis zum Porträt des Kaisers Caligula um 40 n.Chr.; zu den bedeutendsten Stücken gehören Friesplatten des Siphnier-Schatzhauses in Delphi (um 520 v.Chr.), Figuren aus dem Aphaia-Tempel auf der Insel Ägina (um 490/80 v.Chr.) und Reliefszenen des sog. Alexandersarkophages aus der Königsnekropole von Sidon um 320/300 v.Chr.

Eine Wissenschaftlergruppe um das Archäologenehepaar Ulrike und Vinzenz Brinkmann (München) hat in langjähriger Forschungstätigkeit die Farbigkeit antiker Skulptur und Architektur untersucht. Die Ausstellung zeigt den aktuellsten Stand der Wissenschaft. Neue Ergebnisse und weitere Stücke werden fortlaufend eingearbeitet. So wird in Hamburg erstmals die farbige Fassung des berühmten Alexandersarkophages in Deutschland zu sehen sein.

Schon seit dem 18. Jahrhundert war durch zahlreiche antike Schriftquellen bekannt, dass Skulpturen und Architektur bemalt waren. Das Fehlen von Farbe an bekannten Skulpturen übte einen starken Einfluss auf das Kunstverständnis jener Zeit aus, so schwärmten der Archäologe Johann Joachim Winckelmann und die Künstler des Klassizismus für das reine Weiß des Marmors, die reine Form und die klaren Konturen. Erst die Ausgrabungen am Aphaia-Tempel auf Ägina, einer Insel vor Athen, brachten 1811 farbige Skulpturen zu Tage.

Der Würzburger Bildhauer und Maler Johann Martin von Wagner, Kunstagent Ludwigs I., konnte diese beobachten und ihre Bedeutung für die antike Skulptur erkennen. Es folgte geradezu ein Wettstreit zur Erforschung und vor allem Rekonstruktion der Farbigkeit, die nun auch Eingang in die klassizistische Baukunst fand. Am Ende des 19. Jahrhunderts führten die Ausgrabungen auf der Athener Akropolis zu zahlreichen weiteren Funden mit deutlich sichtbaren Farbspuren. In der Folgezeit ebbte jedoch das Interesse an diesem Thema ab, erst neue mikroskopische und fotografische Untersuchungsmethoden haben zu präziseren Kenntnissen geführt.

Die Ausstellung wird in Kooperation mit der Stiftung Archäologie München durchgeführt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (ca. 290 Seiten, ca. 480 meist farbige Abbildungen).

Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 10 – 18 Uhr, Donnerstag 10 – 21 Uhr
Gründonnerstag 10 – 18 Uhr, alle Ostertage 10 – 18 Uhr
Museums-Eintritt: 8 € / 5 €, dienstags ab 16 Uhr und donnerstags ab 17 Uhr immer 5 € Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre frei


Ausstellung






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  • Sog. Paris aus dem Westgiebel des Aphaia-Tempels von Aigina, um 490/480 v.Chr.; Original München Glyptothek mit Farbrekon- struktion, Copyright Stiftung Archäologie, München Neben der farbigen Fassung antiker Skulpturen konnten auch einzelne Partien in anderen Materialien ergänzt werden (z.B. am Kopf Bleilocken angestückt). Auffällig sind die orientalische Tracht mit sog. skythischer Mütze und dem langärmeligen bunten Gewand. Den Tempelgiebel schmückte der Kampf zwischen Griechen und Persern (Iliupersis). Zwischen den Kampfgruppen des Giebels steht die Göttin Athena.
    Sog. Paris aus dem Westgiebel des Aphaia-Tempels von Aigina, um 490/480 v.Chr.; Original München Glyptothek mit Farbrekon- struktion, Copyright Stiftung Archäologie, München Neben der farbigen Fassung antiker Skulpturen konnten auch einzelne Partien in anderen Materialien ergänzt werden (z.B. am Kopf Bleilocken angestückt). Auffällig sind die orientalische Tracht mit sog. skythischer Mütze und dem langärmeligen bunten Gewand. Den Tempelgiebel schmückte der Kampf zwischen Griechen und Persern (Iliupersis). Zwischen den Kampfgruppen des Giebels steht die Göttin Athena.
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg