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Heydt-Museum

DEADLines. Todesbilder in Kunst – Medien – Alltag

Heydt-Museum

Seit jeher suchen Menschen nach Umgangsformen mit dem Tod. Heute gibt es im Alltag viele bisher noch un- bzw. verkannte mediale Bewältigungsstrategien und neue Todesrituale. In Alltagsmedien, wie Games, Film, Clip und Internet findet keine generelle Verdrängung statt. Vielmehr werden neue Formen erprobt, mit der Endlichkeit des Lebens umzugehen. Auch in Kunst und Subkulturen finden sich Umgangsweisen mit Tod und Sterblichkeit, die in anderen gesellschaftlichen Bereichen nicht existieren: KünstlerInnen oder jugendliche Subkulturen setzten sich intensiver, aber auch exzessiver mit dem eigenen und dem Tod der Anderen auseinander. Die Ausstellung „DEAD_Lines“ lenkt den Fokus auf diese Sichtweisen.

Der Tod ist ein universelles und uraltes Thema in der Kunst. Die Geschichte des Bildes (lat. Imago – „Abbild“, auch im Sinne von Totenmaske) ist bekanntlich eng mit der Idee des Festhaltens der Gesichtszüge Verstorbener verknüpft. Auf der anderen Seite endet unsere Wahrnehmung mit dem Tod. Die Furcht vor dem Tod und die Lust am Sehen/Erkennen gelten als die wichtigsten Triebfedern menschlichen Handelns und Denkens. Sie sind der Ursprung menschlicher Kultur. Die beiden antithetischen Motivationen unserer Wahrnehmung werden in künstlerischen Positionen von Dirk Skreber über Douglas Gordon und Andreas Serrano bis hin zu Jake und Dinos Chapman, Yoshitomo Nara und Gregor Schneider exemplarisch veranschaulicht.

Die Ausstellung bietet keine chronologische Entwicklung von historischen Motiven und Symbolen des Todes an. Sie ist auch nicht ethnologisch bzw. volkskundlich orientiert, verzichtet so auf die Darstellung von exotischen Todesritualen, wie zum Beispiel die des „fröhlichen Todes“ in Mexiko. Denn diese Arten der Auseinandersetzung mit dem Tod werden oft hinzugezogen, um zu zeigen, wie originell andere Kulturen mit dem Tod umgehen können, und um unsere Kultur als eine der generellen Verdrängung zu charakterisieren.

„DEAD_Lines“ zeigt die Kommunikationsstrategien des „globalen Dorfes“, das längst unbemerkt seine neuen Todesrituale entwickelt hat. „DEAD_Lines“ präsentiert in thematischen Clustern und Bildnachbarschaften angeordnete Exponate in einem exklusiven Mix aus Kunst (Foto, Video), Alltagsmedien (Film, Internet, Werbung) und Popkultur (Musikvideos, Games) und damit die verschiedenen Facetten, aus denen sich das gesellschaftliche Todesbild der Gegenwart zusammensetzt.

Kuratoren: Birgit Richard, Oliver Zybok

Katalog mit 240 Seiten erscheint in dt. / engl. beim Hatje Cantz Verlag Autoren: Jan Grünwald, Verena Kuni, Thomas Macho, Birgit Richard, Alexander Ruhl, Manfred Schneider und Oliver Zybok (34,80 € im Museum; Buchhandel 39,80 € )

Parallel die Ausstellung DEAD_Lines in der: Galerie der Stadt Remscheid 23.10.2011–08.01.2012

Kontakt Öffentlichkeitsarbeit Dr. Beate Eickhoff / Petra Schumacher








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