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Nach aufwendiger Restaurierung im Shanghai Museum präsentiert das Museum für Ostasiatische Kunst erstmalig eine Auswahl seiner Chinesischen Malerei

Ausstellung und Katalog präsentieren insgesamt 30 Werke aller Gattungen professioneller Malerei in China vom späten 13. bis in das 19. Jahrhundert. Die Bandbreite reicht von Landschafts- und Figurenmalerei, über Blumen- und Vogelmalerei bis hin zur Porträtmalerei. Ein Großteil der Stücke stammt aus dem durch die Museumsgründer Adolf (1856-1914) und Frieda Fischer (1874-1945) eingebrachten Altbestand des Hauses. Nach aufwendigen Restaurierungsmaßnahmen im Shanghai Museum können die Schätze nun erstmalig der Öffentlichkeit gezeigt werden.

Album mit Figurenmalerei Anonymer professioneller Maler Vier Albumblätter, Tusche und Farben auf Seide 31 x 27 cm China, Ming-Qing-Dynastie, 17. Jahrhundert Museum für Ostasiatische Kunst Köln, Inv. Nr. A 12,1 © Rheinisches Bildarchiv Köln

Die professionellen Maler arbeiteten im Auftrag des Kaiserhofs in den Werkstätten der kaiserlichen Akademie, oder sie unterhielten in den urbanen Zentren Malateliers, in denen sie Auftragsarbeiten für reiche Kaufleute und wohlhabende Mäzene ausführten. Im Unterschied zu den Gelehrten und Beamten, die Malerei und Schreibkunst spielerisch und amateurhaft betrieben, legten die Berufskünstler höchsten Wert auf technische Perfektion. Diese äußert sich zum Beispiel in der bravourösen Beherrschung der Pinseltechniken, im atmosphärischen Einsatz der Farbe und schließlich in gefälligen Sujets, die dem Repräsentationsbedürfnis der Auftraggeber entsprachen. Bevorzugt wurden gekonnt inszenierte Figurenszenen mit Anspielungen auf klassische Themen und idealisierende Sujets, die das konfuzianische Wertesystem untermauerten und die herrschende Dynastie bestätigten. Beliebt waren außerdem die naturnahe Wiedergabe symbolträchtiger Blumen und Vögel und dekorative, paradiesisch anmutende Landschaften.

Nach dem Untergang der Song-Dynastie (960-1279) fand die Tradition der kaiserlichen Malakademie am Hof der Mongolenherrscher (1279-1368) keine Fortsetzung. Die Techniken der akademischen Malerei wurden jedoch in den professionellen Malateliers überliefert, was in der Ming-Dynastie (1368-1644) zur Herausbildung der Zhe-Schulmalerei führte. Gleichzeitig lebte die höfische Akademiemalerei unter den Ming-Kaisern und den Herrschern der mandschurischen Qing-Dynastie (1644-1911) wieder auf. Zur Domäne professioneller Studiomalerei zählten auch daoistische und buddhistische Themen sowie die Porträtmalerei, insbesondere Ahnenporträts.

Das Museum dankt dem Land Nordrhein-Westfalen, der Stadt Köln und dem Fördererkreis des Museums, die die Restaurierungen ermöglicht haben. Durch den Zugewinn erhält die China-Sammlung des Museums für ostasiatische Kunst ein neues Profil.

Der Katalog erscheint zweisprachig (Deutsch / Englisch). Er wurde von Dr. Clarissa von Spee, heute Kuratorin am British Museum, bearbeitet.

Am Donnerstag, 3. Februar 2011, um 19.00 Uhr, hält Dr. Clarissa von Spee einen Vortrag zu den Werken der professionellen Malerei in der Sammlung des Museums für Ostasiatische Kunst Köln (Vortragssaal).


Ausstellung






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  • Lotosblumen Unbekannter professioneller Maler Hängerolle, Tusche, Gold und Farben auf Seide 140 x 90 cm
China, Yuan-Dynastie, 13.-14. Jh.
Museum für Ostasiatische Kunst Köln, Inv. Nr. A 11,28
© Rheinisches Bildarchiv Köln
    Lotosblumen Unbekannter professioneller Maler Hängerolle, Tusche, Gold und Farben auf Seide 140 x 90 cm China, Yuan-Dynastie, 13.-14. Jh. Museum für Ostasiatische Kunst Köln, Inv. Nr. A 11,28 © Rheinisches Bildarchiv Köln
    Museum für Ostasiatische Kunst
  • Jiucheng Palast Yuan Jiang (tätig ca. 1680-1730)
Hängerolle, Tusche und Farben auf Seide
222 x 106 cm China, Qing-Dynastie, datiert 1721
Museum für Ostasiatische Kunst Köln, Inv. Nr. A 86,2
© Rheinisches Bildarchiv Köln
    Jiucheng Palast Yuan Jiang (tätig ca. 1680-1730) Hängerolle, Tusche und Farben auf Seide 222 x 106 cm China, Qing-Dynastie, datiert 1721 Museum für Ostasiatische Kunst Köln, Inv. Nr. A 86,2 © Rheinisches Bildarchiv Köln
    Museum für Ostasiatische Kunst
  • Beamtenportrait Anonymes Werkstatt-Gemälde
Hängerolle, Tusche, Farben und Goldpigmente auf Seide 180 x 85,7 cm China, Ming-Dynastie, datiert 1607 Museum für Ostasiatische Kunst Köln, Inv. Nr. A 38,2 © Rheinisches Bildarchiv Köln
    Beamtenportrait Anonymes Werkstatt-Gemälde Hängerolle, Tusche, Farben und Goldpigmente auf Seide 180 x 85,7 cm China, Ming-Dynastie, datiert 1607 Museum für Ostasiatische Kunst Köln, Inv. Nr. A 38,2 © Rheinisches Bildarchiv Köln
    Museum für Ostasiatische Kunst