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Der schöne Schein – Facetten der Zürcher Raumkultur

Der schöne Sc

Ab dem 7. März zeigt die Ausstellung des Museum Bellerive, entstanden in enger Zusammenarbeit mit der Kantonalen Denkmalpflege und der Kantonsarchäologie Zürich in sieben Kapiteln unterschiedliche Facetten der Zürcher Raumkultur - quer durch alle Zeiten. Zur Darstellung kommen Materialien, Motive, Techniken, Effekte und das Zusammenspiel der Handwerksgattungen, sowie deren Interpretation durch zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler.

Heidi Bucher Innenansicht Villa BleulerDie ephemeren Schichten des Interieurs sind die Projektionsfelder von individuellen Lebensträumen. Mit Hilfe von Farben, Ornamenten und Materialoberflächen kann die Kalibrierung entsprechender Raumwirkungen und -stimmungen gelingen. Bei näherem Zusehen verblasst allerdings die Einmaligkeit des «schönen Scheins». Zutage tritt meist das zeittypische, das uralte Konstruktionsprinzipien, Techniken und formale Themen variiert. Dem wechselspiel zwischen einem einfachem Regelwerk und der berauschenden Vielfalt an Erscheinungsformen ist die Ausstellung gewidmet.

Der Kern des Ausstellungsguts stammt aus den Beständen von Kantonsarchäologie und Kantonale Denkmalpflege Zürich, die 2008 ihr 50-jähriges Jubiläum feiern. Ergänzt wird die Ausstellung mit Exponaten aus der Designsammlung des Museum für Gestaltung Zürich und aus aktueller Produktion, sowie mit Arbeiten der Künstler Heidi Bucher und Gordon Matta-Clark.

Im Hof des Museums macht eine Installation von antiken Säulenfragmenten und deren gusseisernen Ableitungen aus dem 19. Jahrhundert den Auftakt. Ein hoher eiserner Gittermast bildet den «modernen» Kontrapunkt, zusammen mit einem Container, in dem Gordon Matta-Clarks Video «Splitting» (1974) die quasi chirurgische Sektion eines amerikanischen Holzhauses vorführt.

Abtsaal des Klosters RheinauIn der Halle betreten die Besucher dann eine «Wunderkammer». Auf einheitlich grauen Gestellen sind die Schätze von Archäologie und Denkmalpflege systematisch ausgelegt. Reihen von Ofenfüssen, Lavabos, frühzeitlichen Töpfen oder farbigen Kacheln machen die enorme Variationsbreite einfacher Bau- und Ausstattungsteile sinnlich erfahrbar.

In einem der beiden Zimmer des Erdgeschosses ist die ganze Vielfalt des Mediums «Tapete» ausgebreitet - von einem spannenden Sampling historischer Fragmente über eine komplette Landschaftstapete bis zu den neusten High-Tech-Produkten. Der zweite Raum im Erdgeschoss ist der Zählebigkeit eines einzigen Motivs - des Würfelmusters - gewidmet. Vom römischen Mosaik über einen Orinoka-Baumwollstoff und Möbel sowie Bodenbeläge aus dem 19. Jahrhundert wird der Bogen bis zum «Maniersimo Critico» der 1980er Jahre und schliesslich zum Platzbelag in Neu-Oerlikon gespannt.

Ausgehend von einem in Gips verpackten römischen Mosaikfragment erlaubt die Halle im Obergeschoss einen Blick auf die Geschichte eines spektakulären Fundes und - mittels alter Aufnahme- und Rekonstruktionszeichnungen - auf seine Rezeption in verschiedenen Zeiten. Eine Konstruktion von Urs Beat Roth führt das geometrische Potenzial des römischen Musters vor Augen, während an den Wänden eine zeitgleiche römische Dekorationsmalerei in Rekonstruktion und originalem Fragment zu sehen ist.

«Villa Schönberg», ZürichDie übrigen Räume des Obergeschosses entschlüsseln die handwerklichen Geheimnisse der mehr oder weniger vergängliche «Peau intérieure»: Die Techniken der Dekorationsmalerei, der Zusammenklang der einzelnen Handwerksgattungen, die Veredlung von Materialoberflächen durch Imitation (auf Linoleum, Linkrusta, Blech, Stoff). Fundstücke, Modelle, alte Vorlagenbücher und Werkzeuge treten in einen spannenden Dialog mit neueren Arbeitsproben und mit den Häutungen Heidi Buchers aus der Zürcher Villa Bleuler (1991). Nicht zuletzt lässt uns ein Fragment aus der Brandstätte des Zunfthauses zur Zimmerleuten nachvollziehen, wie raffiniert und gleichzeitig regelkonform die heute verlorene Kassettendecke aufgebaut war.

Impressum

Konzept Eva Afuhs, Peter Baumgartner, Giovanni Menghini, Arthur Rüegg, Silvio Schmed

Projektleitung Museum Bellerive Eva Afuhs

Projektleitung Archäologie und Denkmalpflege Kanton Zürich Dr. Beat Eberschweiler

Ausstellungsarchitektur Silvio Schmed, Arthur Rüegg

Ausstellungskoordination Nadine Zuni

Kommunikation Jacqueline Greenspan

Museumsdienste Christina Wellinger

Bauten Craig Neil und Werkstatt des Museum für Gestaltung Zürich

Fotografie ZHdK Fotoatelier, Kantonsarchäologie: Martin Bachmann

Werbemittel Ralph Schraivogel

Zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler

Heidi Bucher, brand.3 Architekten, Trix und Robert Haussmann, Gordon Matta-Clark,

Urs B. Roth, Vreni Spieser, Gerda Steiner/Jörg Lenzlinger

Öffnungszeiten

Sommer-Öffnungszeiten
Dienstag - Sonntag 10 bis 17 Uhr
Donnerstag 10 bis 20 Uhr

Ostersonntag 23. März und Ostermontag 24. März
Auffahrt / 1. Mai
Pfingstsonntag 11. Mai
Pfingstmontag 12. Mai
10 bis 17 Uhr

geschlossen
montags
sowie Karfreitag 21. März


Ausstellung






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  • Heidi Bucher, Innenansicht Villa Bleuler, 1991©Jean-Pierre Kuhn/Gockhausen
    Heidi Bucher, Innenansicht Villa Bleuler, 1991©Jean-Pierre Kuhn/Gockhausen
    Museum Bellerive
  • Abtsaal des Klosters Rheinau
Das räumliche Würfelmotiv ist hier sowohl auf dem Parkettboden wie auch auf dem Tisch zu finden. Foto: Kantonsarchäologie Zürich.
    Abtsaal des Klosters Rheinau Das räumliche Würfelmotiv ist hier sowohl auf dem Parkettboden wie auch auf dem Tisch zu finden. Foto: Kantonsarchäologie Zürich.
    Museum Bellerive
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    Museum Bellerive