• Menü
    Stay
Schnellsuche

Dieter Roth –

Dieter Roth – Die Ringe Falko Marx – Schmuck 1965-2009 Künstlerschmuck im Dialog

Dieter Roth –

Mit den Ausstellungen „Dieter Roth: Die Ringe" und „Falko Marx: Schmuck 1965-2009" stellt das Museum für Angewandte Kunst in Köln in seiner Ausstellungsreihe „Schmuckpole" erneut programmatisch das Werk zweier unterschiedlicher zeitgenössischer Künstler in einer Parallelausstellung vor. Im direkten Vergleich können die verschiedenen künstlerischen Ansätze nachvollzogen werden.

Abb. 01/ und 01a Ring, „Wackelbild Jesus/Maria

Im Werk des berühmten Schweizer Universalkünstlers Dieter Roth (1930-1998) bildet die in rund zwanzig Jahren mit dem Goldschmied Hans Langenbacher entwickelte Serie von Fingerringen einen einzigarti­gen Werkkomplex. Die Rothschen Ringe sprengen in ihrer avantgardisti­schen Konzeption den Rahmen konventioneller Schmuckkunst. Roth entwickelt häufig ein Grundmodul, das spielerisch mit verschiedenen, aufschraubbaren „Hüten", figürlichen Aufsätzen (Tiere) oder farbigen Acrylköpfen („Hut-Ringe", „Zoo-Ringe", „Dreh-Ringe") kombiniert werden kann. Innovativ ist seine Idee, auswechselbare Edelsteinkugeln ausschließlich durch Federkraft zu fixieren. Ein nahezu autonomes Werk ist der „Falt-Ring" mit zwölf übereinanderfaltbaren Ornament- und Sym­bolschablonen, die im ausgebreiteten Zustand ein größeres Werk erge­ben. Für Zoo- und Hutringe hat Roth Kassetten entworfen, die die Zusammengehörigkeit der Stücke als Teile eines übergreifenden Kunst­werks unterstreichen. Ein seltenes Dokument des künstlerischen Schaffens von Dieter Roth ist die gesamte erhaltene Korrespondenz des Künstlers mit dem Goldschmied - übermalte Karten, Briefe, Beschreibungen, Skizzen und Gemälde.

Die Ausstellung zeigt 50 Ringe sowie die erhaltene Korrespondenz und Graphiken des Künstlers. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen (10,- €) sowie die aufwendig und perfekt facsimilierte Reedition der originalen Korrespondenz einschließlich aller Briefe, Skizzen und Gemälde (im Schuber incl. Katalog mit Texten von J.C. Ammann, P. Noever und A. Ingolfsson für 180,- Euro, Edizioni Periferia, Luzern).

Parallel zu den Ringen von Dieter Roth zeigt das Museum für Ange­wandte Kunst Schmuck von Falko Marx. Marx (geb. 1941) ist einer der bedeutendsten Schmuckkünstler aus Köln. Seine Arbeiten sind in wichtigen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Nach seinem Studium an den Kölner Werkschulen, als Schüler der großen Goldschmiedin Elisabeth Treskow, entwickelt er ein radikal innovatives eigenes Oeuvre. Ohne die Basis des perfekt beherrschten Handwerks zu verlassen, hinterfragt Falko Marx auf kreative Weise und mit den materiellen Mitteln großer Goldschmiedekunst viele der tradierten Vorstellungen von Schmuck und Schmücken und unterläuft diese originell. Antike Glyptik und archäologische Fundstücke, aber auch triviale Alltagsgegenstände wie Konservendosendeckel, Puzzleteile oder Wackelbilder werden integriert und auf überraschende Weise künstlerisch verfremdet, vervollständigt oder neu interpretiert. Im Kreise avantgardistischer Kölner Künstler entwickelt er seit den 60er Jahren eigene Varianten von objet trouvé und arte povera. In seinen manchmal herausfordernden, oft erzählerischen und bildhaften Arbeiten schafft Marx auch von Kunstsammlern begehrte skulpturale oder malerische Schmuckobjekte. Die bemerkenswerteste Entwicklung, neben den Dosendeckelbroschen, sind vielleicht seine Wasser-Ringe, in deren Schalen sich Goldkügelchen, Edelmetallnadeln und Edelsteine, teilweise über darunterliegenden Bildern, frei flottierend bewegen und eine eigene Variante der Kinetik im Schmuck definieren. Gezeigt wird ein von Falko Marx selbst gewählter repräsentativer Querschnitt durch das Lebenswerk mit rund 60 Arbeiten aus allen Schaffensperioden. Parallel zur Ausstellung erscheint die erste monographische Publikation zum Schaffen des Künstlers (48,- Euro).

Der Eintrittspreis beträgt 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Das Ticket für den Eintritt in die drei Sonderausstellungen: „Kunst-Stoff", „Falko Marx. Schmuck 1965 - 2009" und „Dieter Roth - Die Ringe" beträgt 5,00 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Das Kombiticket für den Besuch der Sonderausstellungen und der Ständigen Sammlung kostet 6,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.

Der Museumsdienst Köln übernimmt bei rechtzeitiger Anmeldung Füh­rungen für Gruppen und Schulklassen. Tel. 0221/221-23468/-27380, Fax 0221-221-24544.

Ansprechpartner: Dr. Gerhard Dietrich, Museum für Angewandte Kunst, Tel. 0221/ 221-24859 und Marie-Luise Höfling, Presse- und Öffentlich­keitsarbeit der Museen, Tel. 0221/221-22334, museen@stadt-koeln.de.

Museum für Angewandte Kunst, An der Rechtschule, D-50667 Köln,Tel. + 49-(0)221-221-23860, http://www.museenkoeln.de, geöffnet Dienstag bis Sonntag von 11-17 Uhr, jeden ersten Donnerstag im Monat bis 22 Uhr, montags geschlossen.


Ausstellung






Neue Kunst Ausstellungen
Zeitgenössisches
Die Ausstellung „Innere Strukturen – Äußere...
FRITZ MARTINZ
Der österreichische Künstler Fritz Martinz (1924-2002)...
Jubiläumsausstellung auf
Die im Jahr 2014 in der Marienvorstadt eröffnete Kunstvilla...
Meistgelesen in Ausstellungen
Im Schein von Rauch und Flamme
Tirol meets Kalifornien: Florian Raditsch hinterfragt die...
Gemal­ter Mythos Kanada
Jetzt schon in die Ferne schweifen: Die Schirn präsentiert im...
UKIYOENOW. Tradition und
Ab 26. Oktober 2019 rocken Kiss, Iron Maiden und David Bowie...
  • Foto: Friedrich Rosenstiel / Bernhard Schaub, Köln
Copyright: Falko Marx
Dieter Roth
    Foto: Friedrich Rosenstiel / Bernhard Schaub, Köln Copyright: Falko Marx Dieter Roth
    Museum für Angewandte Kunst
  • Foto: Friedrich Rosenstiel / Bernhard Schaub, Köln
Copyright: Falko Marx
Dieter Roth
    Foto: Friedrich Rosenstiel / Bernhard Schaub, Köln Copyright: Falko Marx Dieter Roth
    Museum für Angewandte Kunst
  • Foto: Harry Burst, Copyright: Hans Langenbacher
    Foto: Harry Burst, Copyright: Hans Langenbacher
    Museum für Angewandte Kunst