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Félix Vallotto

Félix Vallotton in der Villa Flora

Félix Vallotto

Ausgangspunkt unserer Vallotton-Ausstellung ist die historische Situation der Sammeltätigkeit von Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler. Félix Vallotton (1865 Lausanne - 1925 Paris) war neben Bonnard der wichtigste Künstler der Sammlung, deren Schwergewicht auf der Künstlergruppe der 'Nabis' liegt. Zudem war er von Anfang an der künstlerische Berater des Sammlerpaars und blieb zeit seines Lebens ihr intensivster Gesprächspartner. Die umfangreiche Vallotton-Sammlung umfasst sowohl alle Perioden seines Schaffens als auch alle von ihm behandelten Gattungen und ist somit repräsentativ für sein gesamtes Werk. Demzufolge werden in unserer Ausstellung alle Genres in gleicher Weise vorgestellt: Interieurs und Stilleben, Grossstadtbilder und Landschaften, Porträts, Akte und mythologische Szenen.

Felix Vallotton La Blanche et la Noire, 1913Hedy Hahnloser, die sich intensiv für eine Anerkennung und Verbreitung von Vallottons Werk einsetzte, hat auch ihre Verwandten und Freunde zu Ankäufen von Vallotton-Bildern inspiriert. Diese ergänzten häufig in sinnvoller Weise die Werke ihrer eigenen Sammlung, so dass von Vallotton als Pendants oder als Zyklen gedachte Bildgruppen zusammenbleiben konnten. So erwarb Hedy Hahnloser vom Künstler das Werk 'Soir antique' (1904), in dem eine Gruppe von Nymphen vor den ihnen nachstellenden Faunen flieht, und ihr Cousin Richard Bühler kaufte in demselben Jahr das Pendant 'Penthée', das die Verfolgung von Pentheus durch die ihn später in blinder Raserei zerreissenden Mänaden zum Thema hat. Diese beiden Werke, in denen Vallotton die mythologischen Szenen aus der Antike als modernen Geschlechterkampf interpretiert, werden in unserer Ausstellung seit langem einmal wieder gegenübergestellt.

Einen Höhepunkt bildet als weiteres Beispiel für die überlegte Koordination der Ankäufe eine Gruppe mit Darstellungen selbstbewusster schwarzer Frauen: aus der Sammlung Hahnloser die Gemälde 'La Blanche et la Noire' und 'Négresse à la cruche' (1913) sowie die eindrucksvolle Mulattin 'La Mulâtresse' aus der ehemaligen Sammlung Richard Bühler. Das grossformatige Bild 'La Blanche et la Noire' ist das vielschichtigste und in der spannungsvollen Konfrontation eines weissen Aktes mit einer schwarzen Frau auch das provozierendste Werk der Ausstellung. Vallotton stellt die 'Schwarze' nicht mehr im hierarchischen Gefälle zur weissen Frau als Dienerin dar, wie dies im 19. Jahrhundert vor allem in der Orientmalerei üblich war, sondern als emanzipierte Frau, die durch das freche Attribut der brennenden Zigarette als moderne Pariserin gekennzeichnet ist. Bei allen kunsthistorischen und gesellschaftspolitischen Bezügen belässt Vallotton der Bildaussage mit den für ihn charakteristischen ironischen Brechungen ihre Offenheit und Vieldeutigkeit.

Ursula Perucchi-Petri

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog: Félix Vallotton in der Villa Flora

Herausgegeben von Ursula Perucchi-Petri. Mit Beiträgen von Angelika Affentranger-Kirchrath,

Margrit Hahnloser-Ingold und Ursula Perucchi-Petri.

135 Seiten, 50 farbige und 12 sw Abbildungen, 23 x 28 cm. ISBN 978-3-7165-1486-3

Im Kunsthaus Zürich findet vom 5. Oktober 2007 bis 13. Januar 2008 die Ausstellung 'Félix Vallotton. Idylle am Abgrund' statt. Sie präsentiert den Künstler als kritischen Zeitzeugen, der weder karikierende Anspielungen scheute noch den Schein der bürgerlichen Idylle wahrte und eine Kunst schuf, die bis heute irritiert und fasziniert.

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Ausstellung






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  • Félix Vallotton in der Villa Flora
    Villa Flora Winterthur
  • Öl auf Leinwand, 50 x 53 cm Ehemalige Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser- Bühler
Privatsammlung Fotografie: Gerhard Howald, Kirchlindach
    Öl auf Leinwand, 50 x 53 cm Ehemalige Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser- Bühler Privatsammlung Fotografie: Gerhard Howald, Kirchlindach
    Villa Flora Winterthur
  • Öl auf Karton, 43,5 x 57 cm Ehemalige Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser- Bühler Privatsammlung
Fotografie: Gerhard Howald, Kirchlindach
    Öl auf Karton, 43,5 x 57 cm Ehemalige Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser- Bühler Privatsammlung Fotografie: Gerhard Howald, Kirchlindach
    Villa Flora Winterthur
  • Öl auf Leinwand, 114 x 147 cm Hahnloser/ Jäggli Stiftung  Villa Flora Winterthur Fotografie: Reto Pedrini, Zürich
    Öl auf Leinwand, 114 x 147 cm Hahnloser/ Jäggli Stiftung Villa Flora Winterthur Fotografie: Reto Pedrini, Zürich
    Villa Flora Winterthur