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Friedrich Over

Friedrich Overbeck - Künstler des Lukasbundes

Friedrich Over

Kurzbiografie Friedrich Overbeck
Johann Friedrich Overbeck, geboren 4. Juli 1789 in Lübeck, gestorben 12. November 1869 in Rom.
Der Künstler bildete sich seit 1806 an der Wiener Akademie. Bereits 1810 ging er u.a. mit Pforr nach Rom, wo er mit W. v. Schadow zusammentrafen. Später gesellten sich Cornelius, Ph. Veit und J. Schnorr zu ihnen; sie bildeten in Kloster San Isidoro den Lukasbund. 1813 trat Overbeck zum Katholizismus über. Religion und Moral sowie eine Wiederbelebung der deutschen Kunst auf der Grundlage der italienischen Quattrocentisten waren Ziel des Künstlerkreises. Aus dem Lukasbund bildete sich später die noch strengere Richtung der "Nazarener" heraus, deren Haupt Overbeck war.
Overbeck malte zahlreiche Gemälde und Fresken. Von seinen Ölgemälden sind hervorzuheben: der Einzug Christi in Jerusalem (Marienkirche, Lübeck); Italia und Germania (Neue Pinakothek, München); Christus auf dem Ölberg (Hamburg); die Vermählung der Maria (Kaiser Friedrich-Museum, Posen); der Triumph der Religion in den Künsten (Städel, Frankfurt). Noch hervorragender sind seine Zeichnungen, darunter die Zyklen: das Leben Jesu Christi; die Passion und die sieben Sakramente (Berliner Nationalgalerie). Seine Werke zeichnen sich durch eine künstlerisch vollendete Komposition, Einfachheit des Ausdruckes und Anmut der äußern Linienführung aus, die an Perugino, Francia und an die Frühzeit Raffaels erinnert, sie sind oft weichlich in der Empfindung. Die bedeutendsten seiner Schüler waren E. Steinle und Führich.
(Meyers Gr. Konversations-Lexikon, 6. Aufl. 1905-09; Bd. 15, S. 266f.; Digitale Bibliothek 100, S. 145553-56)Frau Brigitte Heise, Lübeck

Friedrich Overbeck - Künstler des Lukasbundes

Einführung zum Ausstellungskatalog
Friedrich Overbeck - Künstler des Lukasbundes

Die hier vorgestellten Zeichnungen wurden als geschlossenes Konvolut unter dem Titel "Nachlass von Friedrich Overbeck" erworben, sie waren ein Bestandteil der Sammlung des Prinzen Johann Georg, Herzog zu Sachsen. 2004 hat Norbert Suhr zu der Sammlung des Herzogs, ihrer Zusammensetzung, ihrem Schicksal - vor allem vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Kunstpolitik - Stellung genommen.(1) Er führt darin aus, dass diese bedeutende Kollektion, die ihren Schwerpunkt im 19. Jahrhundert hatte, neben Blättern, die heute zu den Spitzenwerken etlicher graphischer Sammlungen gehören(2), zahlreiche Arbeiten enthielt, die wir eher als "Ateliermaterial" bezeichnen würden. Die Sammlung enthalte "viel Schönes, aber auch eine Unmenge kleines Zeug"(3), hieß es in der Stellungnahme der Gutachter, die 1938 die Sammlung in Freiburg i. Brsg. für den potentiellen Käufer Adolf Hitler besichtigten.

Diese Charakteristik trifft auch auf die Gruppe der Blätter zu, die hier unter dem Titel "Nachlass von Friedrich Overbeck" zusammengefasst sind, sie enthält finale Zeichnungen und etliche Entwurfsskizzen, die durchaus von wissenschaftlichem Belang sind. Die nazarenische Zeichnung war ein wesentlicher Bestandteil der Sammlung des tief gläubigen Herzogs. So legte er auf diese Künstler besonderen Wert, die mit ihrer Kunst zu einer neuen Glaubenserweckung beitragen wollten. In den Aufsätzen, die er selbst verfasste, schrieb er 1935, er besitze "fast 400 Zeichnungen" von Overbeck.(4) Die Zuschreibung an Overbeck war, wie Suhr ausführt, sicher in etlichen Fällen nicht zutreffend und muss auch innerhalb der hier vorliegenden Werkgruppe thematisiert werden. Zutreffend aber ist ebenfalls für diesen Bestand, dass er interessante Einblicke in die nazarenische Werkstatt eröffnet, in die Vorbilder, die Genese einzelner Werke und in die verschiedenen Techniken und Materialien.

Friedrich Overbeck - Künstler des Lukasbundes

Die Gruppe der Künstler um Friedrich Overbeck, die 1809 mit der Gründung des "Lukasbundes" zugleich ihr Programm festlegte, wollte aus dem Geist der "Alten", das heißt aus dem der Kunst des Mittelalters und der Frührenaissance, die neue moderne Kunst formen, die zugleich eine missionarische Aufgabe erfüllen sollte. Friedrich Overbeck hat sich schon früh und eindeutig zu dieser Basis seiner Kunst bekannt. Dennoch wollte er kein zweiter Raffael sein, schon gar nicht ein "hanseatischer Raffael", wie er in seiner Geburtsstadt Lübeck genannt wurde, sondern ein Künstler seiner Zeit. Selbstbewusst schrieb er 1810 von Wien an den Vater nach Lübeck: "Das Resultat meines Aufenthaltes in Wien ist: daß ich den rechten Weg gefunden habe; dass ich ihn klar sehe; - daß ich ihn mit Gottes Hilfe allein gehen kann; ... ich kann sagen, dass ich die Malerey von neuem erfunden habe."(5)


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