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Residenzgalerie Salzburg

Gedanken-Striche.

Residenzgalerie Salzburg

RAUM VIII
Die Entwicklung der Kartographie im 16. Jahrhundert Die rasante Entwicklung des Buchdrucks, das Ausmaß, in dem geographische Kenntnisse im Verlauf des 16. Jahrhunderts anwuchsen und das Vorhandensein eines wohlhabenden und gebildeten Bürgertums förderten die Produktion von Atlanten und Einblatt-Drucken, auf denen nicht nur geographische Details von einzelnen Städten bzw. Ländern, sondern auch Illustrationen historischer Ereignisse abgebildet waren. Die Dokumentation kriegerischer Auseinandersetzungen mittels druckgraphischer Erzeugnisse wurde zu einem rasch anwachsenden Geschäftszweig der profitorientierten Verleger in den Niederlanden und in Italien. Neben Kompendien mit ausgewählten Stadtansichten bzw. Landkarten, die als Atlanten ihren Weg in die Bibliotheken Europas fanden, bedienten daher Darstellungen hochbrisanter politischer Ereignisse – wie die Kupferstiche zur Seeschacht von Lepanto 1571, zu den militärischen Erfolgen Philipps II. von Spanien in den Auseinandersetzungen mit den abtrünnigen, nördlichen Niederlanden oder die Annektierung Portugals durch die Spanier nach dem Aussterben des Hauses Avis im Jahr 1580 eindrucksvoll belegen – den Wissensdurst eines interessiertes Publikums in ganz Europa.

RAUM IX
Hieronymus Colloredos Klebebände der „Malerakademie“ Die Bibliothek besaß insgesamt sechs 1772 datierte, großformatige Klebebände mit Supralibros von Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo (reg. 1772–1812) und der Bezeichnung „Malerakademie“. Diese Alben enthielten 866 Handzeichnungen und 405 Druckgraphiken; in den 1930er Jahren ließ sie der damalige Bibliotheksdirektor Ernst von Frisch zerlegen. Erst vor kurzem begann die wissenschaftliche Bearbeitung dieses Bestandes, die noch keineswegs abgeschlossen ist. Nach einer ersten Durchsicht der Sammlung erwiesen sich besonders die Blätter des sechsten Bandes als wahrer Kunstschatz: die prachtvolle Studie Paolo Veroneses sowie die Handzeichnungen von Jacopo Palma il Giovane zählen zu den wertvollsten Graphiken der Universitätsbibliothek. Auffallend hoch ist der Anteil an Aktzeichnungen und Teilstudien einzelner Körperpartien, die charakteristisch sind für den Studienbetrieb an Kunstakademien, in denen nach graphischen Vorlagen, nach Gipsabgüssen und nach dem lebenden Modell gezeichnet wurde. Aus der Fülle dieser Aktzeichnungen wird hier erstmals eine repräsentative Auswahl gezeigt.

Accademia di San Luca
Die Accademia di San Luca in Rom ist seit Beginn des 17. Jahrhunderts die berühmteste Künstlerschule: Fast zweihundert Jahre prägte sie den Kunstgeschmack Europas. Viele Zeichnungen aus den „Malerakademie“-Klebebänden Colloredos sind an der römischen Accademia entstanden; man schulte sich an antiken Bildwerken wie dem Torso Belvedere und dem Herkules Farnese, übte an Aktmodellen und prüfte sich im Kopieren von Meisterwerken. Als Vorbilder fungierten Kunstwerke der größten italienischen Meister der Renaissance und des Barock, wie z.B. Annibale Carracci, Domenichino oder Guercino.

Neben der Identifizierung der Vorlagen sind bei der Bearbeitung des Bestandes die Datierung der einzelnen Studienblätter sowie die Eruierung des Künstlers zu klären.

Hieronymus Colloredos „Malerakademie“
Der kunstsinnige Salzburger Erzbischof rief 1784 eine „Malerakademie“ ins Leben, in der unentgeltlich Zeichenunterricht gegeben wurde. Der Unterricht fand zunächst im Ritzerbogenhaus und nach 1804 im Alten Studiengebäude statt. Zu prüfen wäre im Zuge der wissenschaftlichen Bearbeitung der Klebebände Colloredos, ob diese Bände möglicherweise als Anschauungsmaterial für die Schüler in diesem Zeichenunterricht gedient haben könnten.

VERANSTALTUNGSTIPPS: * Führungen: Sa., 1.12.2012, 12.1. und 26.1.2013, jeweils 10.30 Uhr

* Sonntag, 25. 11.2012, 11.00 Uhr Gedenkkonzert anlässlich des 125. Geburtstags von Bernhard Paumgartner

* Verträumt – Amourös – Ideal. Französischer Barock Vortragsreihe mit Dr. Thomas Habersatter: Do. 29.11., 6.12. und 13.12.2012, jeweils 18.00 Uhr

*Matinée und Kinderkonzert: So. 9.12., 11.00 Uhr, Sonata Pastoralis 15.00 Uhr: Wie schön leuchtet der Morgenstern (Salzburger Bachgesellschaft und Universität Mozarteum Salzburg)

* Workshop für Kinder: Engelshaar und Sternenglanz mit Führung für Erwachsene: Sa. 15.12., 10.30 und 14.00 Uhr






  • Seit 1971 veranstaltet Reiss & Sohn Buch- und Graphikauktionen und zählt nunmehr zu den...


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  • Abbildung zur Ausstellung "GedankenStriche. Glanzstücke aus der Graphiksammlung der Universitätsbibliothek Salzburg"   Unbekannter Künstler (17./18. Jh.), Herkules Farnese, Kreidezeichnung, 43,5 x 28,1 cm, Universitätsbibliothek Salzburg Sondersammlungen H 445/3, © Universitätsbibliothek Salzburg, Aufnahme: Mag. Beatrix Koll
    Abbildung zur Ausstellung "GedankenStriche. Glanzstücke aus der Graphiksammlung der Universitätsbibliothek Salzburg" Unbekannter Künstler (17./18. Jh.), Herkules Farnese, Kreidezeichnung, 43,5 x 28,1 cm, Universitätsbibliothek Salzburg Sondersammlungen H 445/3, © Universitätsbibliothek Salzburg, Aufnahme: Mag. Beatrix Koll
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  • Abbildung zur Ausstellung "GedankenStriche. Glanzstücke aus der Graphiksammlung der Universitätsbibliothek Salzburg"   Paolo Veronese (1528 – 1588), Studien zu Rahel am Brunnen, Bisterfeder-Zeichnung, 26,5 x 17,5 cm, Universitätsbibliothek Salzburg, Sondersammlungen H 489, © Universitätsbibliothek Salzburg, Aufnahme: Mag. Beatrix Koll
    Abbildung zur Ausstellung "GedankenStriche. Glanzstücke aus der Graphiksammlung der Universitätsbibliothek Salzburg" Paolo Veronese (1528 – 1588), Studien zu Rahel am Brunnen, Bisterfeder-Zeichnung, 26,5 x 17,5 cm, Universitätsbibliothek Salzburg, Sondersammlungen H 489, © Universitätsbibliothek Salzburg, Aufnahme: Mag. Beatrix Koll
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  • Abbildung zur Ausstellung "GedankenStriche. Glanzstücke aus der Graphiksammlung der Universitätsbibliothek Salzburg"   Jacopo Palma il Giovane (um/ca 1548 – 1628), Adam und Eva, Federzeichnung, 23,9 x 17,6 cm, Universitätsbibliothek Salzburg H 487, © Universitätsbibliothek Salzburg, Aufnahme: Mag. Beatrix Koll
    Abbildung zur Ausstellung "GedankenStriche. Glanzstücke aus der Graphiksammlung der Universitätsbibliothek Salzburg" Jacopo Palma il Giovane (um/ca 1548 – 1628), Adam und Eva, Federzeichnung, 23,9 x 17,6 cm, Universitätsbibliothek Salzburg H 487, © Universitätsbibliothek Salzburg, Aufnahme: Mag. Beatrix Koll
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  • Abbildung zur Ausstellung "GedankenStriche. Glanzstücke aus der Graphiksammlung der Universitätsbibliothek Salzburg"   Unbekannter Künstler, Tenochtitlán, Mexiko-Stadt, 1521/1522, aus: Hernán Cortés: Praeclara Ferdinandi Cortesii de nova maris oceani Hyspania narration, Nürnberg 1524, Holzschnitt, 31 x 23,3 cm, Universitätsbibliothek Salzburg G 169 III, © Universitätsbibliothek Salzburg, Aufnahme: Mag. Beatrix Koll
    Abbildung zur Ausstellung "GedankenStriche. Glanzstücke aus der Graphiksammlung der Universitätsbibliothek Salzburg" Unbekannter Künstler, Tenochtitlán, Mexiko-Stadt, 1521/1522, aus: Hernán Cortés: Praeclara Ferdinandi Cortesii de nova maris oceani Hyspania narration, Nürnberg 1524, Holzschnitt, 31 x 23,3 cm, Universitätsbibliothek Salzburg G 169 III, © Universitätsbibliothek Salzburg, Aufnahme: Mag. Beatrix Koll
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  • Abbildung zur Ausstellung "GedankenStriche. Glanzstücke aus der Graphiksammlung der Universitätsbibliothek Salzburg"   Jacopo Palma il Giovane (um 1548 – 1628), Die Taufe Christi,  Federzeichnung, 27 x 34,1 cm, Universitätsbibliothek Salzburg, H 485 © Universitätsbibliothek Salzburg, Aufnahme: Mag. Beatrix Koll
    Abbildung zur Ausstellung "GedankenStriche. Glanzstücke aus der Graphiksammlung der Universitätsbibliothek Salzburg" Jacopo Palma il Giovane (um 1548 – 1628), Die Taufe Christi, Federzeichnung, 27 x 34,1 cm, Universitätsbibliothek Salzburg, H 485 © Universitätsbibliothek Salzburg, Aufnahme: Mag. Beatrix Koll
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