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Architekt

Hans Hollein

  • Ausstellung
    25.06.2014 - 05.10.2014
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Architekt

Dominant in Holleins Schaffen ist sein Interesse für das nicht unmittelbar Funktionale, für scheinbar nebensächliche architektonische Elemente. Exemplarisch für diese mar- kante Note steht im Themenbereich Stadtmodelle Holleins ikonischer Beitrag für die erste Architektur-Biennale in Venedig (1980), für die unter dem Titel Strada Novissi- ma internationale ArchitektInnen eingeladen waren, einen hypothetischen Straßenzug im Arsenale mit prototypischen Fassaden zu bespielen. In der legendären von ihm ku- ratierten Ausstellung Traum und Wirklichkeit 1870–1930 (1985) des Wien Museums im Künstlerhaus definierte Hollein die kulturgeschichtliche Auseinandersetzung zur Wiener Moderne mit auffälligen Inszenierungen neu.

Dem Beitrag Hans Holleins für den österreichischen Pavillon auf der Kunstbiennale Venedig 1972 Werk und Verhalten, Leben und Tod. Alltägliche Situationen wird in der Ausstellung im MAK ein eigener Raum gewidmet. Erhaltene Originalobjekte erlauben eine konzeptuelle Rekonstruktion der Situation im Pavillon. Das Projekt nimmt direkt Bezug auf seine Installation Alles ist Architektur. Eine Ausstellung zum Thema Tod (Mönchengladbach, 1970), ein archäologisches Feld, in dem Hollein die BesucherInnen nach Münzen und Golfschlägern graben ließ. Schließlich sollte dies zu seinem ersten Großprojekt, dem Museum Abteiberg Mönchengladbach (Baubeginn 1972; Eröffnung 1982), führen.

Holleins Entwurf des Museums Abteiberg Mönchengladbach, das die Debatte über Museumsarchitektur über Jahrzehnte beeinflusst hatte, bildet auch den Ausgangs- punkt für den Bereich Kunstwelten, der Hollein als Museumsarchitekt und Stadtplaner zeigt. Angelehnt an die Idee der archäologischen Grabung integrierte er den Museums- bau in die Flanke eines Hügels und vernetzte das Gebäude untrennbar mit der Umgebung. Eine diagonale Anordnung der Räume im Inneren („Kleeblattprinzip“) ermöglicht eine dialektische räumliche Erfahrung. Arbeitsmodelle, Zeichnungen, Schnitte und Pläne lassen die Entwicklung des Museumsbaus Revue passieren.

Das häufig als Tortenstück bezeichnete Museum für Moderne Kunst (MMK) Frankfurt (1991), das spektakuläre, größtenteils unterirdisch angelegte Museum für Vulkanismus Vulcania (2002) in Saint-Ours-Les-Roches, Auvergne, Frankreich, sowie der trotz Wettbewerbsgewinn nie realisierte, bahnbrechende Entwurf eines Museums im Mönchsberg in Salzburg (1989) skizzieren Hollein im Bereich Kunstwelten ebenso als Grenzgänger wie die Papier gebliebene Studie zu einem Guggenheim Museum in Wien (1990) oder Entwürfe für ein Experimentalmuseum in St. Louis (1960er Jahre).

Wie ein roter Faden zieht sich die Beziehung zwischen Objekt, Raum und Landschaft durch Holleins Werk. Der Themenbereich Gebaute Landschaften thematisiert diese „Schwellenräume“ anhand von zahlreichen Zeichnungen hervorragender künstleri- scher Qualität, die Entwürfe für Kulträume und Kirchen, für die legendären Wiener Geschäfte Retti oder Schullin oder für künstliche Landschaften zeigen. Schwarz-Weiß- Fotografien, die Hollein in den 1960er Jahren in St. Margareten im Burgenland aufge- nommen und in der Ausstellung sites (Richard Feigen Gallery, Chicago, 1969) ausge- stellt hatte, sind ebenso zu sehen wie seine bekannten Collagen mit Flugzeugträgern und seine legendäre Architekturpille (non-physical Environments, 1967).

Ein begehbares Archiv – basierend auf Originalmaterialien aus Hans Holleins Archiv – vertieft in der Ausstellung im MAK den Einblick in seine Denk- und Arbeitsprozesse. Zu sehen sind hier auch Fotografien und ausgewählte filmische Beiträge wie das be- rühmte Österreichische Porträt für den ORF (1969) sowie Filme zu seinem Werk des bekannten österreichischen Regisseurs und Hollein-Freunds Paulus Manker.

Als wesentliches Element der Ausstellung ermöglichen neue fotografische Arbeiten der zeitgenössischen KünstlerInnen Aglaia Konrad und Armin Linke eine visuelle Neube- trachtung von Holleins Architektur. Auf Einladung des MAK fotografierten sie wegwei- sende Hollein-Bauten der vergangenen fünf Jahrzehnte neu. Schlüsselwerke seiner Museumsbauten wie das Museum Abteiberg in Mönchengladbach (1982), das MMK Frankfurt (1991), das Museum für Glas und Keramik in Teheran (1978) oder Vulcania (2002) sind dabei ebenso zu sehen wie das anlässlich der olympischen Spiele entstan- dene Orientierungs- und Kommunikationssystem Medialinien in München (1972), oder bekannte Projekte Holleins in der Wiener Innenstadt, darunter das ehemalige Kerzengeschäft Retti (heute Juwelen Y. GADNER; 1965), die Boutique CM (1967) oder das ehemalige Juweliergeschäft Schullin am Graben (1974). Die Fotografien der beiden KünstlerInnen in unterschiedlichen Formaten und Sequenzen ergänzen einander zu einer konzeptuellen Raumcollage.

Die Ausstellung HOLLEIN (25. Juni – 5. Oktober 2014) wurde in Zusammenarbeit mit dem Museum Abteiberg Mönchengladbach vorbereitet, wo mit Hans Hollein: Alles ist Architektur (13. April – 28. September 2014) eine weitere Neubetrachtung von Hol- leins Werk stattfindet. Zur Ausstellung im MAK erscheint im Juli 2014 eine Publikation in Kooperation mit dem Museum Abteiberg, in der die aktuellen Fotoarbeiten von Aglaia Konrad und Armin Linke im Fokus stehen.

Kooperationspartner:
Universität für angewandte Kunst Wien

Hauptsponsoren:
BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH WED Wiener Entwicklungsgesellschaft für den Donauraum

Förderung:
Kulturabteilung der Stadt Wien
MAK ART SOCIETY (MARS)
Bildmaterial zur Ausstellung und Biografien zu Hans Hollein, Aglaia Konrad und Armin Linke stehen unter MAK.at/presse zum Download bereit.






  • MAK
  • 25.06.2014 - 05.10.2014
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    Öffnungszeiten
    Di 10:00–22:00 Uhr, Mi–So 10:00–18:00 Uhr
    Jeden Dienstag 18:00–22:00 Uhr Eintritt frei

    Eintritt
    € 7,90 / ermäßigt € 5,50 Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre

    Jeden Dienstag 18:00–22:00 Uhr Eintritt frei

    Familienkarte € 11 (2 Erwachsene + mind. 1 Kind bis zum 14. Lebensjahr)



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  • MAK-Ausstellungsansicht, 2014  HOLLEIN MAK-Ausstellungshalle © Peter Kainz/MAK
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