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Jugendstil

Johan Thorn Prikker

  • Ausstellung
    26.03.2011 - 07.08.2011
Jugendstil

Mit allen Regeln der Kunst. Vom Jugendstil zur Abstraktion

In Kooperation mit dem Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam, präsentiert das Museum Kunstpalast, Düsseldorf, über 130 Werke aus dem facettenreichen Oeuvre von Johan Thorn Prikker (Den Haag 1868 bis 1932 Köln). Die Schau des vor allem durch seine Jugendstilwerke bekannt gewordenen niederländischen Künstlers, ist die erste Retrospektive seines Kunstschaffens seit mehr als 30 Jahren und umfasst alle Gattungsbereiche, in denen der vielfältige Künstler tätig war: Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle, Mosaike, Wandmalereien, Glasfenster, Möbel, Designobjekte, Textilkunst, Bucheinbände, Teppiche. Die Düsseldorfer Retrospektive zeigt u. a. die Gemälde Die Braut (1892/93) und Madonna im Tulpenland (1892/93), die heute zu den herausragenden Arbeiten des niederländischen Symbolismus gehören. Vor allem Entwürfe zu seinen bedeutenden Monumentalmalereien wie Der Sämann (1910), aber auch eine Vielzahl von Originalfenstern stehen im Mittelpunkt der Ausstellung JOHAN THORN PRIKKER.

im Mittelpunkt der Ausstellung JOHAN THORN PRIKKER. Ausstellungshighlights: Glasfenster und Mosaike Zu den künstlerischen Hinterlassenschaften in Düsseldorf gehören die zwei 1925 durch Otto Wiegmann ausgeführten monumentalen Wandmosaike „Der Tag“ und „Die Nacht“ im heutigen Ehrenhof, die den nördlichen Eckpavillon des NRW-Forums sowie den südlichen Eckpavillon des Museum Kunstpalast schmücken. Die Mosaike im Ehrenhof bilden einen Höhepunkt in Thorn Prikkers formaler und motivischer Auseinandersetzung mit der ornamentalen Monumentalkunst. „Durch seine antinaturalistisch-expressive Gestaltung, den Hang zum Ornamentalen und Abstrakt-Geometrischen, verbindet er Architektonisches mit der autonomen Bildsprache der Flächenkunst. Gerade seine Mosaiken überzeugen nicht nur durch diese „gereinigte“ Bildsprache, sondern als mit dem Material – und nicht für das Material – gestaltete Komposition.“ (Barbara Til)

Einen weiteren bedeutenden Höhepunkt bildet das großformatige zur Rheinseite gelegene hohe Glasfenster im Foyer des Sammlungsflügels des Museums. Es enthält 35 Fensterfelder, die dem hohen Raum einen kathedral- artigen Charakter verleihen. Das Fenster wurde 1926 im Rahmen der Großausstellung GeSoLei (Gesundheitspflege, Fürsorge und Leibesübungen) eingelassen. 

Die gesamtkünstlerische Leitung des Projekts GeSoLei unterlag Wilhelm Kreis, der in seiner Rolle als Architekt und Stadtplaner mit der Konzeption und der künstlerischen Ausstattung der vier Bauten für eine längerfristige Nutzung betraut war. In diese Gebäude zogen nach Beendigung der GeSoLei das Kunstmuseum (heute Museum Kunstpalast) sowie das Reichsmuseum für Gesellschafts- und Wirtschaftskunde (heute NRW-Forum) ein. Das ursprüngliche Planetarium wurde in eine große Veranstaltungshalle (heute Tonhalle) umgewidmet, nur das Restaurant (heute Rheinterrassen) behielt seine ursprüngliche Bestimmung.

Das Fenster im Foyer des heutigen Museum Kunstpalast wurde im Jahre 1937 von den Nationalsozialisten als „entartete Kunst“ eingestuft und teilweise entfernt. Die verbliebenen Fenster wurden 1943 von Bomben zerstört. Nachdem sie in den fünfziger Jahren durch einfaches weißes Glas ersetzt wurden, konnten sie während der Sanierung des Kunstmuseums 1984 nach den im Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld, erhaltenen Kartons rekonstruiert werden.

Ein besonderes Glanzlicht bildet in der Retrospektive ein kapellenartiger Einbau, in dem mehr als 20 lichtdurchflutete Originalfenster des Künstlers eingelassen sind, u.a. verschiedene Ornamentfenster für das ehemalige Neusser Gesellenhaus sowie für die Dreikönigenkirche in Neuss Ecce Homo (1913), das Glasfenster Blutendes Herz (1927) sowie weitere geometrische Glasarbeiten. Aber auch die unbekannteren Arbeiten Johan Thorn Prikkers werden in der Ausstellung einen wichtigen Platz einnehmen: so seine neoimpressionistischen Landschaftszeichnungen aus Visé oder seine anarchistischen Blätter aus den späten 1890er Jahren. Verschiedene Möbel sowie Batik- und Textilentwürfe, u.a. für „Arts and Crafts“ in Den Haag, ebenso wie Intarsienkästen, sind nicht nur ein Beweis für das kreative Potential des Künstlers, sondern zeugen gleichzeitig von der Modernität seines kunsthandwerklichen Schaffens.

Künstlerische Laufbahn von Johan Thorn Prikker

 

Johan Thorn Prikkers (Den Haag 1868 - 1932 Köln) künstlerische Laufbahn beginnt 1881 an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Den Haag mit dem Studium der Malerei. Bereits in den 1890er Jahren etabliert er sich in den Niederlanden mit Gemälden und Zeichnungen als eigenwilliger, aber ernstzunehmender Künstler.

Im Laufe der 1890er Jahre vollzog sich in seinem Schaffen eine Verschiebung hin zu einer sozial engagierten Kunst. „Die gelungene Materialbehandlung der Monumentalwerke, die formal und inhaltlich auf die Struktur und die Farbgebung der Architektur Bezug nehmen, machen deutlich, dass Thorn Prikker sein Ideal eines Gesamtkunstwerks im Dienste des Volkes weiterentwickelt, auch wenn er in der Zwischenzeit Technik und Medium gewechselt hat.“ (Christiane Heiser) 






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  • Johan Thorn Prikker Heuschrecken, 1903/1904 Aquarell Gouache /Karton 86,5x131cm © Kunstmuseen Krefeld, Foto: Stefan Johnen
    Johan Thorn Prikker Heuschrecken, 1903/1904 Aquarell Gouache /Karton 86,5x131cm © Kunstmuseen Krefeld, Foto: Stefan Johnen
  • Johan Thorn Prikker Die Jugend, 1923 Wandgemälde Secco-Technik: kalkechte Farbpigmente mit Kasein 390x316cm © Kunstmuseen Krefeld
    Johan Thorn Prikker Die Jugend, 1923 Wandgemälde Secco-Technik: kalkechte Farbpigmente mit Kasein 390x316cm © Kunstmuseen Krefeld
  • Johan Thorn Prikker Tischlampe, 1901/1902 Möbel Kupfer u. Glas 57,5x50cm © Sammlung des Gemeentemuseum Den Haag
    Johan Thorn Prikker Tischlampe, 1901/1902 Möbel Kupfer u. Glas 57,5x50cm © Sammlung des Gemeentemuseum Den Haag
  • Johan Thorn Prikker Die Braut / de bruid, 1892/93 Gemälde Öl auf Leinwand 147,1 x 88,2 / 151,5 x 92,5 cm © Sammlung Kröller-Müller Museum, Otterlo, Niederlande
    Johan Thorn Prikker Die Braut / de bruid, 1892/93 Gemälde Öl auf Leinwand 147,1 x 88,2 / 151,5 x 92,5 cm © Sammlung Kröller-Müller Museum, Otterlo, Niederlande
  • Glasfenster, 1926 Antikglas, Blei Foyer Museum Kunstpalast, Düsseldorf
    Glasfenster, 1926 Antikglas, Blei Foyer Museum Kunstpalast, Düsseldorf