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JUGENDSCHATZ U

JUGENDSCHATZ UND WUNDERSCHERLEIN.

  • Ausstellung
    07.10.2009 - 07.02.2010
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JUGENDSCHATZ U

Jugendschatz und WunderscBuchkunst für Kinder in Wien 1890-1938 Die MAK-Ausstellung „Jugendschatz und Wunderscherlein. Buchkunst für Kinder in Wien 1890-1938" dokumentiert mit fast 100 Exponaten das Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation in diesem Genre und spiegelt die gesellschaftlichen Veränderungen und die ästhetischen Entwicklungen jener Zeit wider. Erziehung durch Kunst wurde als Lebensbildung verstanden und sowohl staatliche als auch private Kunstschulen befassten sich mit der Lektüre für Kinder. Das Wiener Kinderbuch entstand teils als kostengünstiges Massenprodukt, teils als aufwändig handkoloriertes Künstlerbuch.

 Bertold Löffler. Wien, Brüder Rosenbaum, o.J. [1911]. 31,6x26,5. Sammlung Friedrich C. Heller

Die Ausstellung ist wie die begleitende, gleichnamige Publikation in fünf Kapitel unterteilt und spannt einen weiten thematischen Bogen. Die Idee der Kunsterziehungsbewegung wurde um 1900 von vielen Künstlern und Pädagogen aufgegriffen, wie in „Kunst für Kinder - Kinderkunst" zu sehen ist.

Eines der ersten eindrucksvollen Exemplare der Buchkunst in Österreich war das von Heinrich Lefler herausgegebene Werk „Die Prinzessin und der Schweinehirt" von Hans Christian Andersen (1897). Das MAK zeigt die 15 Blätter umfassenden Originalentwürfe, die sich in der MAK-Kunstblättersammlung befinden. Die Publikation „Jugendschatz. Deutsche Dichtungen" (1897) belegt Koloman Mosers großes Talent als Buchkünstler. Seine ebenfalls im Original ausgestellten Illustrationen sind geprägt durch die Reduktion des Räumlichen, faszinierende Licht- und Schattenwirkungen, dekorative Symbolsetzungen und detailfreudige Szenerien. Einen weiteren Höhepunkt dieser Ausstellung stellen die „Bilderbogen" der Wiener Werkstätte (1907) dar, die mit der Produktion von insgesamt 19 Bilderbogen die alte Tradition der populären Druckgrafik wieder aufnahm.

Die nachhaltige Förderung kreativer Arbeiten für Kinder und von Kindern aller Bevölkerungsschichten setzte sich in der Zwischenkriegszeit durch. Repräsentative Beispiele sind während der 1920er und 1930er Jahre in der Jugendkunstklasse von Franz Cizek und in der Werkstätte von Emmy Zweybrück entstanden, so z.B. „Der Spielzeugschrank" (1934). „Das Märlein vom Wunderscherlein" (1926) war ein Beschäftigungsbuch für große und kleine Kinder, Illustration und Text stammen von Richard Rothe.

Repräsentativ für „Von der Monarchie zur Republik", einer noch traditionsverbundenen Kinderbuchproduktion, ist z.B. das Buch „Wien seit 60 Jahren" (1908), das in einer Auflage von ca. 100.000 Stück kostenlos in Wiener Schulen verteilt wurde. Es wurde dennoch mit einem prächtigen Einband ausgestattet und auf hochwertigem Papier gedruckt. Das „Patriotische Kinderbuch" (1914) mit Illustrationen von Maximilian Liebenwein war der Geschichte Österreichs zu Ausbruch des Ersten Weltkriegs gewidmet. Trotz der Kriegswirren legte der „Selbstverlag des Kriegshilfsbüros des k.k. Ministerium des Innern" größten Wert auf buchkünstlerische Qualität. Das Kapitel „Bürgerliches Leben" befasst sich mit den bereits vor 1900 angelaufenen Bemühungen, Kinderbücher auch den nicht wohlhabenden Bevölkerungsschichten kostengünstig zugänglich zu machen. Dieses Bestreben wurde sowohl von der Kunsterziehungs- und Jugendschriftenbewegung als auch sozialpolitischen Überlegungen getragen. Die im MAK ausgestellte illustrierte Monatsschrift „Für die Jugend des Volkes" wurde speziell für ärmere Kinder produziert. Ab 1895 kreierten auch bedeutende Künstler wie Koloman Moser, Leo Kainradl und andere Bilder für die Hefte. Ein weiteres Werk, das zu den frühesten Wiener Kinderbüchern zählt und den Anspruch von „Moderne" erfüllen wollte, ist „Alexander Pock's Bilderbuch für die Jugend im Alter von 5-8" (1899). Auffallend sind die unterschiedlichen Reproduktionstechniken, die für die Experimentierfreudigkeit um die Jahrhundertwende signifikant waren.

Die „Moderne Welt" im Kinderbuch beschreibt eine Gesellschaft, die konkrete Vorstellungen von Gegenwart und Zukunft hatte. Die Zeichen der „Moderne" waren unmissverständlich: Sie beinhalteten nicht nur neue technische Entwicklungen und Baustile, sondern auch soziale Veränderungen, vor allem nach 1919, als sozialdemokratische Kräfte Bücher für Kinder wesentlich beeinflussten.

Eröffnung Dienstag, 6. Oktober 2009, 19.00 Uhr, Ausstellungsort MAK-Kunstblättersaal MAK, Stubenring 5, Wien 1, Ausstellungsdauer MAK, Stubenring 5, Wien 1 7. Oktober 2009 - 7. Februar 2010, Öffnungszeiten 7. Oktober 2009 - 7. Februar 2010 Di MAK NITE© 10.00-24.00 Uhr Mi-So 10.00-18.00 Uhr, Mo geschlossen, Kuratorin Mi-So 10.00-18.00 UhKathrin Pokorny-Nagel, Gastkurator Prof. Dr. Friedrich C. Heller

Katalog Publikation: „Jugendschatz und Wunderscherlein. Buchkunst für Kinder in Wien 1890-1938", herausgegeben von Peter Noever, mit Beiträgen von Friedrich C. Heller, Peter Noever, Kathrin Pokorny-Nagel, MAK Studies 17, 128 Seiten, EUR 24,-

128 Seiten, EUR 24,- 8. Oktober 2009 sowie 21. Jänner 2010 jeweils um 17.00 Uhr MAK-Experten- führung mit der Kuratorin

Monika Meryn (Leitung) Olivia Harrer Christiane Vogl Tel. (+43-1) 711 36-229 Fax (+43-1) 711 36-227 presse@MAK.at http://www.MAK.at Presse MAK


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Bilder und Text: Bertold Löffler.
Wien, Brüder Rosenbaum, o.J. [1911].
31,6x26,5. Sammlung Friedrich C. Heller
    Die 7 Zwerge Sneewittchens Bilder und Text: Bertold Löffler. Wien, Brüder Rosenbaum, o.J. [1911]. 31,6x26,5. Sammlung Friedrich C. Heller
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Ausstellungsansichten © MAK/Georg Mayer
    Jugendschatz und Wunderscherlein. Buchkunst für Kinder in Wien 1890-1938 Ausstellungsansichten © MAK/Georg Mayer
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