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Mates de Porce

Mates de Porcelana – Mategefäße aus Porzellan

  • Ausstellung
    15.10.2010 - 30.01.2011
    Bröhan Museum »
Mates de Porce

Mit der Kabinettausstellung „Mates de Porcelana - Mategefäße aus Porzellan" präsentiert sich zum ersten Mal Argentinien, das 2010 in großem Rahmen seiner 200jährigen Unabhängigkeit gedenkt, im Bröhan-Museum. Die Ausstellung bringt Charakteristisches aus Europa und Übersee zusammen: Mate, das Getränk, das untrennbar mit Südamerika verbunden ist, und Porzellan, eine Materie, die in Europa seit 300 Jahren mit kunstfertigen, oft luxuriösen Objekten assoziiert wird und ebenfalls aus dem kulturellen Selbstverständnis nicht wegzudenken ist. Das Neuartige dieser Ausstellung ist die Präsentation von Porzellangefäßen, die nicht für den Genuss von Kaffee oder Tee gedacht waren, sondern für Mate. Um 1900 wurden von vielen europäischen Fabriken und Manufakturen Mate-Porzellangefäße für den Export produziert. Aus der größten Privatsammlung Argentiniens, der Fundación Dr. Eduardo A. Durini, Buenos Aires, kommen für die Ausstellung im Bröhan-Museum etwa 250 „Porzellan Mates", die einen einmaligen Überblick zu einem Sondergebiet der Trinkgefäße geben.

Mategefäß

Mit der nationalen und kulturellen Identität Südamerikas ist Mate oder auch „Yerba" (Heilkraut) untrennbar verbunden. Schon die Ureinwohner Lateinamerikas kannten das belebende Getränk, das aus den Blättern des Matebaums, einer Pflanzenart aus der Gattung der Stechpalmengewächse, gewonnen wird. Die Bezeichnung „Mate" kam ursprünglich aus dem Quechua-Wort „mati", das allein das Gefäß bezeichnet, aus dem der Tee-Aufguss getrunken wird: eine Kalebasse, also das Stielende eines ausgehöhlten Flaschenkürbis. Die weitere Kenntnis von diesem Getränk erfolgte durch den spanischen Konquistador und Gründer von Buenos Aires, Pedro de Mendoza, gegen Ende des 16. Jahrhunderts. Der Anbau von Mate wurde von den Jesuiten übernommen, unverändert blieb aber die Gefäßform und das Ritual. Aus der Kalebasse wurde der Tee mit Hilfe eines Trinkhalms zu sich genommen, der Bombilla, heute ein Metallrohr mit einem kleinem Sieb.

In verschiedenen Materialien konnte sich die Kalebassenform wiederfinden. Die Porzellangefäße für Mate-Tee wurden fast ausschließlich in den europäischen Fabriken gefertigt; um 1900 produzierten Böhmen, Deutschland, Frankreich, Österreich und die Niederlande für den südamerikanischen Markt. Die Kalebasse lässt sich auch im Porzellan wiederfinden: ein bauchiger, kugeliger Gefäßkörper, der um Stand zu bekommen, diesmal nicht den traditionellen Metallring aufweist, sondern Schaft und Fuß, häufig auch figurativ gestaltet. Die Farben sind prächtig und vielfältig, oftmals wird Gold verwandt, Einflüsse des Jugendstils mit seiner floralen Komponente finden sich ebenso wie traditionelle Dekore im Stil des Historismus.

Das Bröhan-Museum verfügt zwar über eine der größten Spezialsammlungen zum Porzellan des Jugendstils und des Art Deco der europäischen Manufakturen - allerdings sind hier im Hause diese speziellen Mate-Porzellane natürlich nicht vorhanden. Die Ausstellung präsentiert somit ein ausgesprochenes Novum, hinzu kommt, dass Mate in zunehmenden Maße auch in Deutschland Verbreitung findet und als eines der „neuen" Kultgetränke gilt. Die Ausstellung wurde aus Anlass des Bicentenario 2010 für Berlin konzipiert und hat folgende Kooperationspartner: Botschaft der Republik Argentinien in Deutschland, Organisationskomitee für die Teilnahme Argentiniens als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2010 (argentinisches Außenministerium) und die Fundación Dr. Eduardo A. Durini.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog

Öffnungszeiten: Di bis So von 10 bis 18 Uhr, an allen Feiertagen geöffnet (24. und 31.12. geschlossen)

Eintritt: 8,- €, erm. 4,- € (inkl. Dauerausst. und Philipp Franck-Ausst.), jeden ersten Mittwoch im Monat Eintritt frei


Ausstellung






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  • Mategefäß Heimatland mit floralem Dekor Prozellan
Um 1910 Fundación Dr. Eduardo A. Durini © Bröhan-Museum
    Mategefäß Heimatland mit floralem Dekor Prozellan Um 1910 Fundación Dr. Eduardo A. Durini © Bröhan-Museum
    Bröhan Museum