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Pforzheimer Ju

Pforzheimer Jugendstilschmuck Hand und Maschine

Pforzheimer Ju

Sonderausstellung im Schmuckmuseum Pforzheim, 29. November 2008 - 11. Januar 2009

Eröffnung 28. November, 19 Uhr. In Kooperation mit dem Deutschen Technikmuseum Berlin

Um 1900, zur Zeit des Jugendstils, wurde Pforzheim weltweites Zentrum der modernen seriellen Schmuckherstellung auf der Grundlage von Hand- und Maschinenarbeit. Wie man arbeitete und was die einzelnen Verfahrensabläufe kennzeichnete, kurz die technikhistorische Rekonstruktion des Schmucks dieser Zeit steht im Mittelpunkt der Ausstellung „Hand und Maschine", die zudem ausgewählte Exponate aus der Sammlung des Schmuckmuseums zeigt. Die Schau ist in Kooperation mit der Abteilung Manufakturelle Schmuckproduktion des Deutschen Technikmuseums Berlin und der Arbeitsgruppe „Schmuck verbindet" entstanden und von 28. November 2008 bis 11. Januar 2009 im Schmuckmuseum Pforzheim zu sehen.

Anhänger Gold, Perlen, Diamanten, Email F. Zerrenner Pforzheim, ca. 1900

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren in Pforzheim über 30.000 hochqualifizierte Fachkräfte in der seriellen Schmuckproduktion tätig. Dazu gehörten damals 55 Berufsfelder mit speziellem Erfahrungswissen, von dem im Lauf der Zeit vieles in Vergessenheit geraten ist. Spezielle Arbeitsweisen wie Modellgoldschmieden, Sandgießen, Stahlgravieren, Hohlprägen, Zurichten und Emaillieren werden in der Ausstellung in einer umfangreichen Filmdokumentation präsentiert. „Grundlegende Voraussetzung für das Gelingen dieser Rekonstruktionen war von Anfang an die enge ehrenamtliche Zusammenarbeit mit Fachleuten aus den spezialisierten Berufsfeldern der Pforzheimer Schmuckproduktion", betont Dr. Gabriele Wohlauf vom Deutschen Technikmuseum Berlin. Im nahe gelegenen Technischen Museum der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie können die Besucher zudem einige der Abläufe bei Vorführungen an Maschinen nachvollziehen.

Anhänger Silber vergoldet, Email Entwurf Georg Kleemann, Pforzheim Ausführung  Victot Mayer

Pforzheim hatte damals mit seinen Künstlern und Professoren an der großherzoglichen Kunstgewerbeschule die führende Stellung in Bezug auf Schmuckentwürfe für die serielle Fertigung inne. „Wichtigster Vertreter dieser ‚Pforzheimer Schule' war Georg Kleemann", erläutern Dr. Gabriele Wohlauf vom Deutschen Technikmuseum Berlin und Dr. Anne-Barbara Knerr vom Victor-Mayer-Archiv. „Er war einer der vielseitigsten Schmuckkünstler seiner Zeit, der alle Strömungen des Jugendstils beherrschte." Mit seinen Kollegen Fritz Wolber, Julius Müller- Salem, Adolf Sautter, Bert Joho, Emil Riester, Rudolf Rücklin, und Otto Zahn setzte er Maßstäbe in Sachen Ausbildung, vor allem in den Fächern Entwurf und Technik, die sich in zahlreichen qualitätsvollen Schmuckstücken niederschlugen. Auf den Weltausstellungen in Paris 1900 und St. Louis 1904 fand der Pforzheimer Jugendstilschmuck höchste Anerkennung. So gingen von der badischen Stadt Verbindungen in die ganze Welt hinaus - nach Paris, New York, Hongkong oder St. Petersburg.

Zierkamm Gold, gefärbte Achate, Perlen, Diamanten, Email, Schildplatt Entwurf Georg Kleemann, Pforzheim Ausführung Lauer & Wiedmann

Pforzheimer Firmen um 1900 waren beispielsweise Bohnenberger & Böhmler, Gebr. Falk, Louis Kuppenheim, Levinger & Bissinger, Lauer & Wiedmann, Rodi & Wiedenberger, Victor Mayer, Otto Zahn, F. Zerrenner oder Theodor Fahrner. Dieser Pionier seiner Zeit machte sich einen Namen mit dem ersten seriell gefertigten Künstler-Schmuck als Markenschmuck, für den das Design unter anderem von Künstlern der Mathildenhöhe in Darmstadt stammte. Mit dem Jugendstilschmuck und seinem weltweiten Absatz erfolgte eine „Demokratisierung des Luxus", die breiten Bevölkerungsschichten einen Zugang zu seriell gefertigtem Qualitätsschmuck ermöglichte. Wer es sich leisten konnte, trug den Schmuck, der ihm gefiel.

Vom 22. Februar bis 15. Juni 2008 war die Ausstellung bereits im Bröhan-Museum zu sehen, dem Landesmuseum für Jugendstil, Art Déco und Funktionalismus in Berlin. Nach der Station in Pforzheim wird sie vom 6. September bis 15.November 2009 im Goldschmiedehaus in Hanau präsentiert.

Öffentliche Führungen durch „Hand und Maschine"

Donnerstags, 11. und 18. Dezember, 8. Januar, 15 bis 17 Uhr

Dienstag, 30. Dezember, 15 bis 17 Uhr

Sonntags, 30. November, 7., 14. 21. und 28. Dezember, 4. und 11. Januar, 11 bis 13 Uhr

5 €, ermäßigt 3,50 €

Finissage

Freitag, 9. Januar, 16 bis 18 Uhr

Materialien zur Ausstellung

Film „Schmuck für alle - Jugendstilschmuck aus Pforzheim", Dr. Gabriele Wohlauf/Ernst Meyer, 2008, 50 min, DVD, dt., engl. Untertitel, (Hg. Deutsches Technikmuseum Berlin/AG „Schmuck verbindet"), 15 €, erhältlich im Museumsshop

Kuratoren der Ausstellung

Dr. Gabriele Wohlauf, Deutsches Technikmuseum Berlin, in Zusammenarbeit mit der AG „Schmuck verbindet" und der Leiterin des Schmuckmuseums Pforzheim, Cornelie Holzach

Für inhaltliche Rückfragen an Dr. Gabriele Wohlauf: wohlauf@dtmb.de


Ausstellung






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  • Zierkamm Gold, gefärbte Achate, Perlen, Diamanten, Email, Schildplatt Entwurf Georg Kleemann, Pforzheim Ausführung Lauer & Wiedmann Pforzheim, 1900/02 Schmuckmuseum Pforzheim Foto Rüdiger Flöter
    Zierkamm Gold, gefärbte Achate, Perlen, Diamanten, Email, Schildplatt Entwurf Georg Kleemann, Pforzheim Ausführung Lauer & Wiedmann Pforzheim, 1900/02 Schmuckmuseum Pforzheim Foto Rüdiger Flöter
    Schmuckmuseum Pforzheim Reuchlinhaus
  • Anhänger Gold, Perlen, Diamanten, Email F. Zerrenner Pforzheim, ca. 1900 Schmuckmuseum Pforzheim Foto Rüdiger Flöter
    Anhänger Gold, Perlen, Diamanten, Email F. Zerrenner Pforzheim, ca. 1900 Schmuckmuseum Pforzheim Foto Rüdiger Flöter
    Schmuckmuseum Pforzheim Reuchlinhaus
  • Anhänger Silber vergoldet, Email Entwurf Georg Kleemann, Pforzheim Ausführung  Victot Mayer
Pforzheim, ca. 1904 Schmuckmuseum Pforzheim
Foto Rüdiger Flöter
    Anhänger Silber vergoldet, Email Entwurf Georg Kleemann, Pforzheim Ausführung Victot Mayer Pforzheim, ca. 1904 Schmuckmuseum Pforzheim Foto Rüdiger Flöter
    Schmuckmuseum Pforzheim Reuchlinhaus