• Menü
    Stay
Schnellsuche

Schmuckdesigner

Schmuck von Winfried Krüger

Schmuckdesigner

Klare Konturen, kühne Formen und Oberflächen, ein Spiel mit Kontrasten — dies sind nur einige Merkmale, die den Schmuck Winfried Krügers (*1944) ausmachen. Ob aus reinem Silber, Email oder Papier, die Vielfalt reizvoller Eindrücke in seiner Umgebung sind viel zu inspirierend, als dass er sich nur bestimmten Materialien oder einem Sujet zuwenden würde. Der Goldschmied und Schmuckdesigner war bis 2010 Lehrer für Schmuckgestaltung am Berufskolleg der Goldschmiedeschule in Pforzheim und erhielt 1992 den Staatspreis Baden-Württemberg für Kunsthandwerk. Die Ausstellung im Schmuckmuseum Pforzheim vom 19. Juli bis zum 19. Oktober 2014 mit rund 120 Objekten ist eine Retrospektive auf sein Schaffen seit den frühen 1960er Jahren.

»Es ist sehr schön, das Werk eines Künstlers über mehr als fünfzig Jahre vor sich zu haben, die Zeit ablesen zu können und vor allem auch die stetige Veränderung der künstlerischen Handschrift vor Augen zu haben«, erläutert Museumsleiterin Cornelie Holzach. Der Schmuck Winfried Krügers, genannt Vincy, zeichnet sich durch klare Konturen und kühne Formen aus. Er arbeitet mit verschiedensten Oberflächen, vornehmlich in Silber, und spielt dabei mit Kontrasten — sei es in Bezug auf Materialität oder Farbigkeit, im Wechsel von Spielerischem mit Streng-Geometrischem oder dem Zusammenspiel von Präzision und Robustheit. Während in Krügers frühen Arbeiten die traditionelle Gestaltung anklingt, lässt er diese bald hinter sich und sucht seine eigene künstlerische Linie. Er folgt dem Lustprinzip und macht Neues, anderes, was ihm aufregend erscheint. In der Zeit der großen Experimente und des Ausbrechens aus althergebrachten Beschränkungen in den 1980er Jahren bewegt er sich frei zwischen Schmuck, Zeichnung, Malerei und Inszenierung. Seine neuesten Arbeiten sind kühl, klar, glatt und präzise, meist aus mattsilbernem Metallblech. Bis heute hat er auf unabhängige und uneitle Weise oft Neuland betreten, hat mit scharfem Blick Eindrücke aus dem Alltag gesammelt und in Schmuck verwandelt, immer mit einem gut Teil Humor und gelassener Distanz: »Was sehen und in Schmuck herüberziehen — das ist es«, fasst er seine Herangehensweise selbst in Worte. Oder, anders von der Leiterin der Goldschmiedeschule Sigrid Kopittke ausgedrückt: »Im Grunde ist nichts vor ihm sicher, um eine Verwandlung in Schmuck zu erfahren.«

Winfried Krüger gehört einer Generation von Schmuckkünstlern an, die die Anfänge des Avantgarde-Schmucks in den 1960er Jahren miterlebt hat. Mit 16 begann der »Pforzheimer Junge« seine Ausbildung zum Juwelengoldschmied an der hiesigen Berufsfachschule und studierte dann an der Kunst+Werkschule bei Reinhold Reiling. Auf das Studium folgte eine Zeit in Berlin, in der er in Ateliergemeinschaft mit Manfred Bischoff und Georg Dobler Möbel baute, Kunstgeschichte studierte, Hüte modellierte oder beim Film arbeitete — »als nach allen Seiten hin offenes Multitalent«, wie Barbara Maas in ihrem Katalogbeitrag schreibt. Ab 1989 unterrichtete er für über 20 Jahre am 1988 gegründeten Berufskolleg. Dabei ist ihm gedankliche Freiheit stets wichtig gewesen, und er betrachtet technisch-handwerkliches Können und Gestaltung als gleichwertige Elemente.

Publikation
Galerie Marzee, Nijmegen (HG.): Winfried Krüger. No Title. Arnoldsche Verlagsanstalt, Stuttgart, 2014. 224 Seiten, ca. 400 Abbildungen, ISBN 978-3- 89790-417-0, 39,90 €.

Biografie 1944 Geboren in Bauschlott

1960–1963 Ausbildung zum Juwelengoldschmied an der Berufsfachschule für Goldschmiede und in der Firma Hermann Hottinger in Pforzheim

1963–1969 Studium an der Kunst+Werkschule Pforzheim

1969–1970 bei Prof. Reinhold Reiling Industriedesigner bei der Firma Paul Heinrich Gerhard in Hermann Hottinger in Pforzheim

1963–1969 Studium an der Kunst+Werkschule Pforzheim bei Prof. Reinhold Reiling

1969–1970 Industriedesigner bei der Firma Paul Heinrich Gerhard in Pforzheim

1970–1974 Als Designer selbstständig, Mitarbeit in der Galerie Ophir in Berlin

1974–1979 Studium der Theaterwissenschaft und der Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin

seit 1974 eigene Werkstatt, Einzelschmuck und Malerei

1989–2011 Lehrer am Berufskolleg für Design, Schmuck und Gerät, Pforzheim

1989–2011 Pforzheim Lehrer am Berufskolleg für Design, Schmuck und Gerät,






  • 19.07.2014 - 19.10.2014
    Ausstellung »

    Öffnungszeiten des Schmuckmuseums Pforzheim Di bis So und feiertags 10 bis 17 Uhr (außer Hl. Abend und Silvester)
    | Eintritt in die Dauerausstellung 3,00 €, ermäßigt 1,50 €, z.B. mit der SWR2-Kulturkarte, bis 14 Jahre und mit Oberrheinischem Museumspass frei | Gruppenführungen auf Anfrage | Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung sonntags 15 Uhr, 5 €, ermäßigt 3,50 € | Partner von Kulturland Baden-Württemberg | Medien- bzw. Kulturpartner des Schmuckmuseums sind Pforzheimer Zeitung und SWR2 | Weitere Informationen unter www.schmuckmuseum.de



Neue Kunst Ausstellungen
REBELLINNEN – FOTOGRAFIE
Filmvorführung im Rahmen der Ausstellung „unverschämt...
Alexandra Kordas bei der
Alexandra Kordas bei der Design Week in Mailand vom 15. bis...
DIE FOTOGRAFIN ELFRIEDE
Mit Elfriede Mejchar (1924–2020) ist eine große...
Meistgelesen in Ausstellungen
3hd 2021: Power Play
Westlichen Konventionen und Konstruktionen liegen...
NORBERT TADEUSZ — ZEICHNUNGEN
Der 1940 geborene Norbert Tadeusz, in den 1960er Jahren...
Die Pelargonien der Königin
Betörende Düfte, eine Flle an Blüten, Blattformen und Farben...
  • 6847 Broschen 2007 Foto: Petra Jaschke
    6847 Broschen 2007 Foto: Petra Jaschke
    Schmuckmuseum Pforzheim Reuchlinhaus
  • 7111 Figuren 2008 Foto: Petra Jaschke
    7111 Figuren 2008 Foto: Petra Jaschke
    Schmuckmuseum Pforzheim Reuchlinhaus
  • 7327 Halsschmuck 1997 Foto: Petra Jaschke
    7327 Halsschmuck 1997 Foto: Petra Jaschke
    Schmuckmuseum Pforzheim Reuchlinhaus