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Romantik

VERWANDLUNG DER WELT Die romantische Arabeske

Romantik

Zum ersten Mal widmet sich unter dem Titel Verwandlung der Welt eine Ausstellung der Arabeske in der Romantik. Im 18. Jahrhundert erhebt Friedrich Schlegel (1772-1829) das verschlungene Spiel der Ara- beske zum Strukturprinzip aller Dichtung. Die Arabeske verbindet die Teile einer als zerfallen erfahrenen Welt. Ihre Form dominiert den Gegenstand. Dieser umfassende Anspruch wird ihr auch in der bildenden Kunst zugesprochen: Sie ist Ornament, Poesie und geistreiches Linienspiel. Anstatt sich im bloßen Zier- rat an den Rändern von Bildern zu erschöpfen, sei es in Form von floralen Mustern oder verspieltem Rankenwerk, avanciert sie zu einem Bedeutungsträger ersten Ranges. Vom kosmologischen Weltent- wurf bis zur Aktienumrahmung, vom hochkomplexen Roman bis zum Kinderlied, in Ölgemälden und in der Gebrauchsgraphik, auf Bucheinbänden oder an den Rändern von literarischen Texten – Dank ihrer Viel- gestaltigkeit erscheint die Arabeske medienübergreifend. Als „älteste und ursprüngliche Form der menschli- chen Fantasie“ (Friedrich Schlegel) vermag sie unterschiedlichste Elemente in sich zu vereinen. Der ro- mantischen Idee vom „Gesamtkunstwerk“ Rechnung tragend, wird sie zur Signatur einer ganzen Epoche.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Schaffen eines der vielseitigsten Künstler des 19. Jahrhunderts und maßgeblichen Mitbegründer der Romantik, Philipp Otto Runge (1777-1810 ). In seinem Werk und Gedankenaustausch mit dem Dichter Clemens Brentano (1778-1842) erreicht das Gestaltungsprinzip der romantischen Arabeske einen Höhepunkt. Weitere Schwerpunkte bilden Werke des Nazareners Pe- ter Cornelius (1783-1867) sowie die Arbeiten von Eugen Napoleon Neureuther (1806-1882), Moritz von Schwind (1804-1871) und Adolph Menzel (1815-1905). Anhand ihrer einschlägigen Werke wird der Aufstieg der Arabeske von einer randständigen, primär dekorativen Erscheinung hin zu einer alle Künste betreffenden Gestaltungsform nachgezeichnet.

Präsentiert werden rund 150 exemplarische Werke des 18. und 19. Jahrhunderts aus dem Bereich bil- dende Kunst und Literatur der deutschen Romantik. Die Gemälde, Zeichnungen, Drucke und Bücher stammen aus den reichen Romantiksammlungen der Hamburger Kunsthalle und des Frankfurter Goethe- Museums.

Die Ausstellung begleitet ein umfangreicher, über 400 Seiten umfassender Katalog (35 €), an dem sich zahlreiche renommierte Geisteswissenschaftler beteiligt haben. Er wurde ermöglicht durch die Ernst von Siemens Kunststiftung und ist in den Museumsshops und unter www.freunde-der-kunsthalle.de erhältlich.

In Kooperation mit dem Frankfurter Goethe-Museum/Freies Deutsches Hochstift.

Kurator: Dr. Jonas Beyer






  • 21.03.2014 - 15.06.2014
    Ausstellung »
    Hamburger Kunsthalle »

    Öffnungszeiten/Eintrittspreise:

    Sie haben Fragen? Tel.: ++49 (0) 40 428 131 200

    Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
    Donnerstag 10 bis 21 Uhr, vor Feiertagen 10 bis 18 Uhr
    Montag geschlossen

    Kassenöffnungszeiten
    Dienstag bis Sonntag 10 bis 17.30 Uhr, Donnerstag bis 20.30 Uhr

     

    Eintrittspreise
    Sammlungsbesuch inkl. Sonderausstellungen

    Regulär 12 €
    Ermäßigt 6 €
    Familienkarte 18 €
    Goldener Freitag
    für Senioren ab 65 Jahren inkl. Kaffee-und-Kuchen-Angebot im Café 10 €

    Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren Eintritt frei
    Mitglieder der Freunde der Kunsthalle e.V. Eintritt frei
    und des Malschulvereins in der Kunsthalle e.V. Eintritt frei

     



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  • Eugen Napoleon Neureuther (1806 - 1882) 29 Juillet1830, 1831 Federlithographie, 550 x 430 mm, Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett © Hamburger Kunsthalle/bpk Photo: Christoph Irrgang
    Eugen Napoleon Neureuther (1806 - 1882) 29 Juillet1830, 1831 Federlithographie, 550 x 430 mm, Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett © Hamburger Kunsthalle/bpk Photo: Christoph Irrgang
    Hamburger Kunsthalle
  • Moritz von Schwind (1804-1871) Die Symphonie, 1856 Radierung und Kupferstich, 950 x 550 mm Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett © Hamburger Kunsthalle/bpk Photo: Christoph Irrgang
    Moritz von Schwind (1804-1871) Die Symphonie, 1856 Radierung und Kupferstich, 950 x 550 mm Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett © Hamburger Kunsthalle/bpk Photo: Christoph Irrgang
    Hamburger Kunsthalle
  • Philipp Otto Runge (1777-1810) Der Kleine Morgen, 1808 Öl auf Leinwand, 109 x 85,5 cm © Hamburger Kunsthalle/bpk Photo: Elke Walford
    Philipp Otto Runge (1777-1810) Der Kleine Morgen, 1808 Öl auf Leinwand, 109 x 85,5 cm © Hamburger Kunsthalle/bpk Photo: Elke Walford
    Hamburger Kunsthalle
  • Carl Julius Milde (1803 - 1875) Weiblicher Akt in einer Ranke, um 1834 Aquarell, 220 x 265 mm © Privatsammlung Photo: Engelbert Seehuber, München
    Carl Julius Milde (1803 - 1875) Weiblicher Akt in einer Ranke, um 1834 Aquarell, 220 x 265 mm © Privatsammlung Photo: Engelbert Seehuber, München
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