Fine Art
ART&ANTIQUE Hofburg Vienna 2015
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Messe07.11.2015 - 15.11.2015
Schmuck aus Kunst
Große Künstlernamen glänzen überraschend auf dem Stand der Traditionsfirma A.E. Köchert Juweliere. Aus Anlass des 200-Jahr-Jubiläums im letzten Jahr hat das Unternehmen bekannte österreichische Künstler gebeten, sich mit dem Thema Schmuck auseinanderzusetzen. Das Ergebnis lässt sich in Ringen bestaunen, die von Elke Krystufek, Eva Schlegel und Hubert Scheibl entworfen wurden. Mindesten genauso klingend hört sich der Name Cartier für Schmuckfreude an. Das weiß man natürlich bei Pintar Schmuck und Silber des 20. Jahrhunderts, wo man etwa einen Doppelclip in Zweifarbgold, geziert mit Saphircabochons, aus der New Yorker Cartier-Werkstätte aus der Zeit um 1940 anbietet. Wertvolle Steine werden in der Kollektion „Candy“ von AENEA Jewellery gekonnt in Szene gesetzt und bei Anne Pálffy Jewellery glänzt wertvoller Vintage-Schmuck in den Vitrinen.
Meisterliches und Wiederentdeckungen
Die Malerin Gerhild Diesner greift für den Schmuck in ihrem Stillleben auf die Natur zurück und setzt in ihrem Gemälde von 1971, das die Galerie Maier aus Innsbruck anbietet, auf drei herrliche Proteas. Die Protea stammt zwar aus Afrika, sie hätte sich unter Garantie aber auch in jenem „Garten bei Rom“ wohlgefühlt, den Albert Paris Gütersloh, 1932 in seinem Aquarell festgehalten hat, mit dem sich Messe-Neuling Kunsthandel Heinrich Steinek in der Hofburg vorstellt. Gütersloh (1887-1973) zählt zu den schillerndsten Künstler-Persönlichkeiten des vergangenen Jahrhunderts. Genialisch vielseitig wirkte er erfolgreich auch als Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller, Bühnenbildner und ist als bildender Künstler ein maßgeblicher Wegbereiter des Phantastischen Realismus.
Einer der Hauptvertreter dieser Wiener Kunstströmung ist sein Schüler Arik Brauer, den traditionell die Galerie Weihergut im Programm hat. Diesmal mit dem Ölbild „Lauf was du kannst“ aus dem Jahr 2010.
Mit Gertraud Reinberger-Brausewetter (1903-1992) widmet sich die Galerie bei der Oper einer wichtigen österreichischen Grafikerin, wie ihr Holzschnitt „Zwei Freundinnen“ von 1927 beweist. Dank des Erwerbs seines Nachlasses, kann die Galerie Hieke auf einen bisher wenig beachteten heimischen Künstler des 20. Jahrhundert aufmerksam machen: Carl Krall (1891-1975), von dem etwa eine Ansicht vom „Ossiachersee“ ausgestellt wird. Nicht mehr vorstellen muss man wohl den allseits beliebten Karl Korab, der auf dem Stand von Kunsthandel Erich Weninger wieder seinen fixen Platz hat.
Designoffensive zwischen Jugendstil, Art déco und Moderne
Kunsthandwerk, Design, Möbel finden sich 2015 in besonders großer Fülle auf der ART&ANTIQUE. Dank Tony Subal gibt es dabei hochkarätige Verstärkung im Design-Segment. Subal setzt auf Möbel und Beleuchtungskörper aus Italien, Frankreich und Skandinavien, welche die Bandbreite von kunstvoller Verarbeitung der 40er Jahre bis zu Design-Ikonen aus industrieller Fertigung zeigen. So etwa mit einem beeindruckenden Sideboard von Dassi Mobili Moderni aus Lissone, das um 1940 aus Esche, Palisander, Mahagoni, kaukasischer Nuss, kanadischem Ahorn und Bergahorn gefertigt wurde. Aus 1964 stammt ein Fauteuil, eine orange lackierte Sperrholzkonstruktion mit Kunstledersitz- und Rückenpolstern, längst ein Klassiker, den Design-Legende Joe Colombo für die italienische Firma Kartell entworfen hat.
Selbstredend haben Objekte aus dem Wien der Jahrhundertwende in der Hofburg ihren großen Auftritt. Zwei Meister dieser Epoche trifft man bei der Galerie bei der Albertina • Zetter: Josef Hoffmann mit einem 1910 entworfenen Tablett, das von der Wiener Werkstätte in Silber gefertigt wurde. Die Wiener Keramik hat dagegen die berühmten Putti von Michael Powolny Realität werden lassen, etwa jenen, der den „Sommer“ darstellt.
Joseph Urban war einer der bedeutendsten Wiener Architekten dieser Epoche. Er war Gründungsmitglied des Wiener Hagenbundes, entwarf diverse Briefmarken und Geldnoten, war an Bau und Planung der berühmten „Zedlitzhalle“, in der die erste Ausstellung des Hagenbundes 1902 gezeigt wurde, beteiligt. 1911 ging er in die USA, und gilt, durch seine Arbeit in New York, als Mitbegründer des „American Art Deco“.
Kunsthandel Kolhammer bieten einen von insgesamt vier identen Sessel an, den Urban für den Raum des Hagenbundes auf der VIII. Internationalen Kunstausstellung 1901 im Münchner Glaspalast entworfen hat. Der Sessel ist aus gebeiztem Ahornholz, besitzt Messingfüße und noch den originalen Stoffbezug.
Im Jahr der ersten Wiener Hagenbund-Ausstellung hat Koloman Moser für J & J Kohn einen Schreibtisch entworfen, der als Modell Nr. 3134 noch im selben Jahr in Produktion ging. Die Galerie Susanne Bauer nimmt für ihren ersten Messeauftritt einen solchen, aus Buchenbugholz und Sperrholz gefertigten, mit Mahagoniholz furnierten Schreibtisch in die Hofburg mit.
Zu den bedeutenden Größen dieser Zeit zählt ebenfalls Otto Prutscher. Er war Schüler von Josef Hoffmann und lehrte ab 1909 selbst an der Wiener Kunstgewerbeschule. Bereits die Stilmerkmale des Art déco zeichnet einen Samowar aus gehämmertem Silber mit Knauf und Griffen aus Elfenbein aus, den er für die Wiener Traditionsmanufaktur Klinkosch entworfen hat (Kunsthandel und Antiquitäten Sonja Reisch). Den Tee aus diesem Samowar kann man dann stilgerecht in jenem Art déco-Herren- Fauteuil genießen, den die Galerie Maras anbietet. Der Clou des Sitzmöbels aus patiniertem Leder: Es besitzt eine in der Rückenlehne integrierte Leselampe und Aschenbecher in den Armlehnen. Design aus Berlin wartet bei Patrick Kovacs Kunsthandel. Er bietet eine Tischlampe mit grünem, irisierenden Glasschirm sowie patinierter Bronzefassung mit Rosendekor an, die für die Berliner Kunstschmiede „Arndt & Marcus“ bei Lötz im Jahr 1905 in Auftrag gegeben wurde.
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DATEN UND FAKTEN
ART&ANTIQUE Hofburg Vienna
Die Messe für Kunst, Antiquitäten und Design 07.-15. November 2015
Öffnungszeiten: 11-19 Uhr www.artantique-hofburg.atEintrittspreise
Tageskarte 13,00 EUR SchülerInnen & StudentInnen (mit Ausweis bis 27 Jahre) freier Eintritt Gruppen ab 10 Personen/pro Person 10,00 EURGratis Damen- und Herren-Tag
Montag, 09. November 2015: Freier Eintritt für alle Damen Donnerstag, 12. November 2015: Freier Eintritt für alle Herren