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ART&ANTIQUE Residenzhof Salzburg

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    08.08.2020 - 16.08.2020
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Verführungskünste aller Art
Der Kopf einer griechischen Göttin im Residenzhof, die feinen Züge aus zypriotischem Kalkstein gehauen und ausgestellt bei Christoph Bacher Archäologie Ancient Art: Es ist wohl Aphrodite, die Göttin der Liebe und der Schönheit.

Die Liebe, die Mozarts „Così fan tutte“ beherrscht, während die Tragödin „Elektra“ bei Strauss auf Rache sinnt. Die Salzburger Festspiele finden statt! Zum 100. Mal. Mit einer Opernaufführung ihres Hausgottes Wolfgang Amadeus Mozart. Mit dem „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“, dem „Jedermann“ von Festspielgründer Hugo von Hofmannsthal, der seinem Gründerkollegen Richard Strauss das Libretto zur „Elektra“ geschrieben hat. Salzburg bleibt auch 2020 Festspielstadt. Klein, exzellent, konzentriert.

So, wie die ART&ANTIQUE im Residenzhof im klimatisierten Zelt, mit genügend Raum und Frischluft, zum sechsten Mal stattfindet. Aphrodite beschwört also die Schönheit und manche Götter der Kunst haben neben ihr ihren Auftritt. Georges Braque etwa, der Begründer des Kubismus, ist poetisch bei der Galerie Française Gérard Schneider zu erleben mit „Le tir à l’arc“, einer Gouache von 1958, 22,2 x 33 cm. Dazu reitet ein in nur wenigen Strichen in Tempera auf Papier gebrachtes „Cavallo“ vom italienischen Kollegen Marino Marini aus dem Jahr 1960.

Ein Tier sorgt genauso bei Christoph Bacher Archäologie Ancient Art für Aufsehen. Es ist ein Mantelpavian aus Kalkstein, aus dem Ägypten des Neuen Reiches, 18. oder 19. Dynastie, 1540-1186 v. Chr. Der Pavian gilt als eine der Gestalten des Mondgottes Thot, der auch als Gott des Wissens und des Schreibens gilt. Eine göttliche Ergänzung zur schönen Aphrodite, die sogar eine kaiserliche Provenienz vorweisen kann, stand sie doch einst im Besitz von Napoleon.

Mit Serge Poliakoff findet sich einer der ganz Großen der Moderne bei Kolhammer & Mahringer. Abstrakt, mit einer Farblithographie, der „Komposition in Rot, Blau, Grau und Schwarz“ von 1960. Poliakoff gelang schon zu Lebzeiten die Aufnahme in den Kunstolymp: nach wichtigen Ausstellungen in den USA wurde er 1959 zur documenta II, 1964 zur documenta III eingeladen und konnte 1962 einen eigenen Saal auf der Biennale in Venedig bespielen. Farbenfroh spielt dann Pop Art-Meister Roy Lichtenstein bei Kunsthaus Wiesinger mit der Sonne am Horizont über dem Meer in einem Siebdruck von 1996. Ihm zur Seite, die ebenso farbstarke Joana Gleich mit „Ohne Titel“, 2018, Öl, Acryl auf Leinwand, 160 x 120 cm, während die lebensgroßen und lebensechten Figuren von Robert Metzkes in ihrer klaren, klassischen Formensprache durchaus an die Antike anknüpfen.

Strahlend ist die Sonne auch in den Gemälden von Alfons Walde. Als Meister der gemalten Alpenwelt verehrt, fehlt er etwa mit seinem „Bergsommer“ in Salzburg nicht (Kunsthandel Freller). Das antike Ninive ist heute Teil des syrischen Mossul. 1907 hat Franz von Zülow „Die drei Männer von Ninive“ in einem mit 88 x 123 cm außergewöhnlich großen, handkolorierten Papierschablonendruck festgehalten. Dieses besondere Verfahren ließ sich Franz von Zülow 1907 patentieren.

Ein Kirchgang macht vermutlich müde. Also gönnte Ferdinand Georg Waldmüller 1859 Mutter und Kind „Sonntagsruhe“. Lilly’s Contemporary Art Exclusive Antiques zeigt diese idyllische Szene. Biedermeierlich ergänzend tickt dazu die Laterndluhr von „F. Schönberg in Wien“ mit Monatsgang, aus der ersten Hälfte 19. Jahrhunderts, mit Mahagoni furniert, geziert mit linearer Ahornintarsie und einem Zifferblatt aus Bronze guillochiert und feuervergoldet. Die „Vierzehn Nothelfer“ auf einer Predella um 1480 bei Runge Kunsthandel wollen bei allerlei Beschwerden helfen und vor so manchem Unglück schützen. Sie tun es, seit sie um 1480 in Südtirol kunstvoll in Öl gemalt und mit Gold gefasst wurden. Ein Wassermann aus Sandsteinguss steht ihnen zur Seite, er stammt zwar aus Böhmen, aus dem 19. Jahrhundert, hätte sich aber auch über ein Bad im Traunsee gefreut, wie ihn Josef Eberl (Mauerkirchen 1792 – 1880 Gmunden) in seiner „Ansicht von Gmunden“, 1836 stimmungsvoll im Aquarell festgehalten hat.

An die Natur glaubte Friedensreich Hundertwasser, bei Schütz Fine Art ist er mit einem Frühwerk von 1964, „Krankes Fenster - Survivant de Laszlo XV“ vertreten. „Ich möchte die Malerei überwinden!“ Das hat sich die junge chinesische Künstlerin Li Hua vorgenommen. Musik scheint ihr dafür das rechte Mittel. In diesem Fall die eines Jubilars, der heuer 250 Jahre alt geworden wäre: Ludwig van Beethovens Violinkonzert hat sie 2018 zu ihrem 108 x 172 cm großen Gemälde in Öl auf Leinwand inspiriert (Schütz Fine Art - Chinese Department).

Für die Tafel der Götter gefertigt scheint ein prachtvoller Prunkteller aus Wiener Email aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Kunsthandel Markus Strassner). Auf dieser illustren Tafel würden sich auch jene „Dahlien“ prächtig machen, die Bernard Buffet 1982 auf die Leinwand bannte. Buffet malte das Thema der Blumen in einer Vase immer wieder, auch um seine Fertigkeit zu beweisen, das gleiche Motiv in unterschiedlichsten Varianten abbilden zu können.

Da bleiben nur noch die göttlichen Geschmeide, die man bei Pintar Schmuck und Silber des 20. Jahrhunderts liebevoll zusammengetragen hat: Ein Art Déco Armband aus Platin mit eingeschliffenen Saphiren und Brillanten, aus der Zeit um 1925, Goldene Ohrringe in Schneckenform, mit Perlmutt und Lapislazuli, die Angela Cummings für Tiffany New York in den 1980er Jahren designt hat oder ein Art Déco Anhänger mit einem prachtvollen Aquamarin, gefasst mit eingeschliffenen Saphiren und Brillanten. Dieses Stück hätte selbst Aphrodite noch schöner gemacht!
 






  • 08.08.2020 - 16.08.2020
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    ART&ANTIQUE Residenzhof Salzburg
    08. bis 16. August 2020
    täglich 11-19 Uhr

    Residenz Salzburg
    Residenzplatz 1
    5020 Salzburg

    artantique-residenz.at
    instagram.com/artundantique
    facebook.com/artantique.artfairs 

     
     

10. Marino Marini „Cavallo“, 1960, Tempera auf Papier auf Leinwand aufgezogen, 42 x 32 cm,  rechts unten signiert Bild: Galerie Française Gérard Schneider/© Bildrecht Wien, 2020


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  • Foto: wildbild.at
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  • 05. Friedensreich Hundertwasser  „Krankes Fenster - Survivant de Laszlo XV“, 1964, Collage mit Polyvinyl auf Hanf,  teilweise Kreide-Polyvinyl-Grund, 14,5 cm x 22,5 cm,  signiert und datiert „Friedensreich 1964“ Bild: Schütz Fine Art
    05. Friedensreich Hundertwasser „Krankes Fenster - Survivant de Laszlo XV“, 1964, Collage mit Polyvinyl auf Hanf, teilweise Kreide-Polyvinyl-Grund, 14,5 cm x 22,5 cm, signiert und datiert „Friedensreich 1964“ Bild: Schütz Fine Art
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  • 07. Predella  „Die 14 Nothelfer“, Südtirol um 1480, Öl, Gold, Holz, 51,5 x 94 cm Bild: Kunsthandel Runge
    07. Predella „Die 14 Nothelfer“, Südtirol um 1480, Öl, Gold, Holz, 51,5 x 94 cm Bild: Kunsthandel Runge
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  • 01. Georges Braque „Le tir à l’arc“, 1958, Gouache auf Papier auf Malkarton, 22,2 x 33 cm, rechts unten signiert Bild: Galerie Française Gérard Schneider/© Bildrecht Wien, 2020
    01. Georges Braque „Le tir à l’arc“, 1958, Gouache auf Papier auf Malkarton, 22,2 x 33 cm, rechts unten signiert Bild: Galerie Française Gérard Schneider/© Bildrecht Wien, 2020
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  • 02. Ferdinand Georg Waldmüller „Sonntagsruhe“, 1859, Öl auf Holz, 57,5 × 44,3 cm, signiert und datiert Bild: Lilly‘s Contemporary Art Exclusive Antiques
    02. Ferdinand Georg Waldmüller „Sonntagsruhe“, 1859, Öl auf Holz, 57,5 × 44,3 cm, signiert und datiert Bild: Lilly‘s Contemporary Art Exclusive Antiques
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  • 04. Art Déco Anhänger  aus Platin mit einem Aquamarin, eingeschliffenen Saphiren und Brillanten, Arbeit um 1925 Bild: Pintar Schmuck und Silber des 20. Jahrhunderts
    04. Art Déco Anhänger aus Platin mit einem Aquamarin, eingeschliffenen Saphiren und Brillanten, Arbeit um 1925 Bild: Pintar Schmuck und Silber des 20. Jahrhunderts
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  • 08. Josef Eberl „Ansicht von Gmunden“, 1836, Aquarell auf Papier auf Karton montiert, 31x 46 cm, signiert und datiert Bild: Kunsthandel Runge
    08. Josef Eberl „Ansicht von Gmunden“, 1836, Aquarell auf Papier auf Karton montiert, 31x 46 cm, signiert und datiert Bild: Kunsthandel Runge
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