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Deutscher Gastlandauftritt in Abu Dhabi: Brückenschlag in die arabische Verlagswelt

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Rund 40 Veranstaltungen zu Literaturübersetzung, Buchgestaltung, Digitalisierung, Architektur und Frauenfußball / Umfangreiches Mitmachprogramm für Kinder und Jugendliche

Auf der am Sonntag zu Ende gegangenen 31. Abu Dhabi International Book Fair (23.-29. Mai 2022) präsentierte Deutschland sich als Ehrengast: Der 400qm große Stand mit einer Bühne und einer Kreativzone für junge Gestalter war ein stark frequentierter Ort der Begegnung und besonders bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt: Die mit glitzernden Wechselpailletten überzogenen Wände konnten nach Herzenslust beschrieben und bemalt werden. Von den 34 deutschen Ausstellern war etwa die Hälfte mit Mitarbeiter*innen vor Ort präsent. Sie führten Lizenzgespräche und wirkten am Fachprogramm mit. Ein Highlight des deutschen Auftrittes bildete das von den Frankfurter Illustrator*innen Anke Kuhl, Kirsten Fabinski und Jörg Mühle konzipierte interaktive Programm für Kinder und Jugendliche: Sie konnten sich kreativ austoben und die Wände des deutschen Pavillons mit ihren Ideen für die Zukunft und selbstgestalteten Fussballtrikots schmücken. Mit „Goethe VR“ wurde ein Klassiker der deutschen Literatur am deutschen Gemeinschaftsstand virtuell erlebbar. Der ursprünglich für 2021 geplante deutsche Gastlandauftritt fand im vergangenen Jahr pandemiebedingt nur virtuell statt.

„Der Auftritt Deutschlands als Gastland auf der Buchmesse in Abu Dhabi hat mit seinem vielfältigen Programm unter Besuchern und Fachpublikum großen Anklang und Anerkennung gefunden. Abu Dhabi ist seinem Ruf, den multikulturellen intellektuellen Austausch in der gesamten Region zu fördern, einmal mehr nachgekommen und hat gezeigt, dass Kultur als Wirtschaftssektor und Teil der Transformation der Landes hin zu einer diversifizierten, wissensbasierten Gesellschaft verstanden wird. Hierzu wollen auch wir weiterhin beitragen - kulturell, wirtschaftlich und politisch“, sagt S.E. Ernst Peter Fischer, der deutsche Botschafter in Abu Dhabi.

„Die ADIBF ist eine aufstrebende, internationale Messe und ein idealer Ausgangspunkt für Lizenzgeschäfte mit Verlagen in der Region. Wir freuen uns, dass so viele deutsche Aussteller*innen in diesem Jahr den Gastlandauftritt genutzt haben, um sich über die Buchmärkte der arabischen Länder zu informieren und persönliche Kontakte zu knüpfen“, sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse.

„Wir sind stolz und glücklich, zum zweiten Mal in Folge Ehrengast der ADIBF gewesen zu sein. Das große Interesse an den Paneldiskussionen und Veranstaltungen unterstrich einmal mehr, dass Literatur ihren magischen Reiz behält. Es war besonders ermutigend, so viele Kinder und Jugendliche an unserem Stand in Büchern stöbern zu sehen“, sagt Fareed Majari, Direktor des Goethe-Instituts der Golf Region.

Fach- und Kulturprogramm
Das German Stories-Programm am Stand umfasste knapp 40 Diskussionsrunden, Verlags- und Buchpräsentationen. Im Fachprogramm ging es um die Besonderheiten der arabischsprachigen Buchmärkte, um nachhaltige Produktionsweisen, um die effiziente Nutzung von digitalen Bildungsplattformen im Schulunterricht oder um den Spracherwerb mittels digitaler Lernsoftware. Nadja Kneissler, Verlagsleiterin bei Delius Klasing, wirkte gemeinsam mit Juergen Boos, Sherif Bakr (Al Arabi Publishing and Distribution), Iman Ben Chaibah (Sail Publishing) und Nadine Achkar (Overdrive) an der Diskussion „Digitisation and the Future of Publishing – Lessons from the pandemic“ mit. Ihr Fazit: „Beim Austausch mit arabischen Verleger*innen wird deutlich, wo wir ähnliche Herausforderungen sehen: Wie gewinnen wir junge Menschen fürs Lesen von Büchern trotz der Ablenkung durch Streaming, Gaming und TikTok? Wie bringen wir gedruckte und digitale Bücher zu potentiellen Leser*innen? Welche Rolle spielen Bibliotheken in Zukunft? Wie wird digitales Lernen aussehen in den kommenden Jahren? Was passiert mit den Buchpreisen bei steigenden Papier- und Energiekosten? Es war inspirierend, mit so vielen klugen, leidenschaftlichen und ambitionierten jungen Verlegerinnen ins Gespräch zu kommen.“

Bei dem Panel “Bringing the Arab Language to Europe” mit den Übersetzer*innen Sandra Hetzl, Günther Orth und Chip Rossetti, dem Herausgeber der Library of Arabic Literature translation series bei der New York University Press, moderiert von dem Autor, Übersetzer und Islamwissenschaftler Stefan Weidner, präsentierte Sandra Hetzl ihre 2021 erschienene Studie „Translation of Arabic Literature in German-Speaking Countries 2010-2020“. Sandra Hetzl untersucht darin, warum arabischsprachigee Literatur in Übersetzung auf dem deutschen Buchmarkt ein Randgebiet bleibt – trotz der geopolitischen Bedeutung der Region und einer wachsenden arabischen Diaspora. Zu beobachten sei jedoch, so Hetzl, dass arabische Literatur in deutscher Übersetzung zunehmend von größeren Verlagen veröffentlicht wird und immer weniger von kleinen unabhängigen Verlagen mit einem Schwerpunkt auf arabische Literatur. Die Studie steht interessierten Leser*innen hier zur Verfügung: https://www.lit-across-frontiers.org/wp-content/uploads/2013/03/GERMANY-Arabic-Lit-Translation-2021.pdf

Das literarische Programm bestritten Olga Grjasnowa, Pierre Jarawan, Anja von Kampen, Nicol Ljubić, Moritz Rinke und Judith Schalansky. Infos zum deutschen Ehrengastauftritt und zum Programm finden sich hier: https://www.german-stories.de/german-collective-stands/abu-dhabi-international-book-fair-0






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  • Der deutsche Gastlandauftritt auf der Buchmesse in Abu Dhabi © Mohammed Rihawi
    Der deutsche Gastlandauftritt auf der Buchmesse in Abu Dhabi © Mohammed Rihawi
    Ausstellungs- und Messe GmbH, Frankfurter Buchmesse