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ART&ANTIQUE Residenz Salzburg Sommer 2022

  • Messe
    13.08.2022 - 21.08.2022
    MAC-Hoffmann »

Bei so viel Gefahr für die schöne Weiblichkeit wünscht man sich Schutz, um unbehelligt durch das Festspielgeschehen zu kommen. Kunsthandel Walter Moskat hat dafür vielleicht die passende Ausstattung. Auf seiner Dosenuhr hält nämlich ein kleiner Soldat Wache, hat in seiner Rechten eine wehende Standarte und in seiner Linken eine Lanze. In jedem Fall weiß der Mann auf diesem Kleinod der frühen Uhrmacherkunst aus Deutschland, das 1592 aus vergoldetem Kupfer gefertigt wurde, genau, welche Festspielzeit es geschlagen hat.

Fremde Wesen

Opernkomponisten in Sarkophagen, erleuchtete Mönche im Nirvana, Maria als Freude der ganzen Schöpfung und ein Prada-Girl mit Renaissance-Kopf, das zum Spielball gesellschaftlicher Klischees wird. Man sieht, Kunst hat was zu erzählen.

Christoph Bacher Archäologie

Ancient ArtIm 19. Jahrhundert weckten die Entdeckungen der Ägyptologen die Faszination für das Land am Nil und seine Schätze. Ab 1863 wurde Ägypten als Teil des Osmanischen Reiches vom Khediven Ismail Pascha regiert, der aus Kairo ein „Paris des Ostens“ machen wollte. Er baute ein Opernhaus, das 1869 zugleich mit dem Suezkanal feierlich eröffnet wurde. Verdi-Fan Ismail Pascha ließ „Rigoletto“ spielen, weil ihm sein Idol kein neues Werk liefern wollte. Doch für die entsprechende Gage fand dann doch 1871 in Kairo die Uraufführung von „Aida“ statt. Bis heute ein Hit von Verdi, der davor gewitzelt hatte, wohl mumifiziert zu werden, falls er in Kairo eine Oper einstudieren müsste. Während die Festspiele „Aida“ spielen, steht bei Christoph Bacher Archäologie Ancient Art der hölzerne Sarkophagdeckel des göttlichen Vaters Wennefer aus der Spätzeit, der 26. Dynastie, 664-525 v. Chr., zum Kauf.

Brenske Gallery

Andere Gegend, andere Religion. Aus dem Russland des 15. Jahrhunderts stammt die Ikone „Gottesmutter Über Dich freut sich die ganze Schöpfung“ (Brenske Gallery). Sie ist in Eitempera auf Holz gemalt und zeigt im oberen Bereich die auf einem Thron sitzende Gottesmutter mit dem segnenden Christusknaben in ihrem Schoß, umringt von einem Chor von Erzengeln. Im Hintergrund erscheint eine Kathedralarchitektur mit Zwiebeltürmen. Im unteren Bereich stehen in zwei Reihen Heilige, darunter Johannes der Täufer, Elias, Mose, David, Kirchenväter und Asketen. Der Hymnus aus der Basilius-Liturgie feiert Maria als Freude der ganzen Schöpfung und preist sie als geheiligten Tempel und geistiges Paradies.

ARTBLUE

Auf ins Nirvana! Vielleicht hilft die hölzerne Statue eine sitzenden Lohan aus dem 17. Jahrhundert dabei. ARTBLUE präsentiert sie in der Residenz. Dazu muss man wissen: Ein Lohan ist ein Mensch, der die Erleuchtung erlangt hat und ein wahrer Anhänger des Buddha ist. Seinen Anfang fand der Buddhismus in einer Gruppe von Mönchen, die sich auf der Suche nach spiritueller Erleuchtung von der Welt zurückgezogen hatten. Nur durch das klösterliche Leben konnte die Erleuchtung erlangt und das Nirwana erreicht werden. In dieser Form des Buddhismus war der Lohan das Wesen, das diese Erleuchtung erlangt hatte und an der Schwelle zum Nirwana stand.

L.art Galerie

Auch Mode ist manchen eine Religion. Dorothee Golz hinterfragt die dabei ungebrochen zum Tragen kommenden Geschlechterbilder. So auch in ihrem „Prada-Girl“, 2013, C-print, 80 x 60 cm, bei L.art Galerie ausgestellt, in dem sie auf einen heutigen Modelkörper das Gesicht und die Kopfbedeckung aus einem 1465 von Petrus Christus gemalten Bildnis einer jungen Dame montiert: „Es ist keinesfalls mein persönlicher Blick, der dabei zum Ausdruck kommt. Vielmehr spiele ich mit den Clichés, die ésunsere Gesellschaft auf Frauen projiziert. Es sind Frauen, wie sie Männer gerne sehen und wie Frauen gerne wären in unserer heutigen Zeit. Dabei wird klar, dass uns heute ein viel größeres Spektrum an möglichen Frauenleben zur Verfügung steht als vor 500 Jahren. Wir können uns selbst entwerfen. Reagieren aber auch stets auf die Vorstellung unserer Gesellschaft“, schreibt Dorothee Golz darüber.

Wald, Wiesen, Pusteblumen

Raus in die Natur, egal, ob man sich von Wald- und Wiesen-Bildern einfangen lassen, oder am Angelhaken von Juan Miró hängen möchte. Ein Feld voll flauschig weißem Löwenzahn fasziniert auf der ART&ANTIQUE in der Salzburger Residenz genauso wie das Obst aus dem Kärntner Garten.

Smolka Contemporary

„Ferdinand Melichar sieht mehr und fühlt mehr als das Eine oder das Andere. In seiner Kunst sind das Furchtbarste und das Schönste ganz nah nebeneinander, nur ein paar Flügelschläge von einander entfernt. Ich denke, dies ist die einfachste und so schwer auszuhaltende Wahrheit: Unser Leben ist so schön und so scheußlich in einem, weil wir so schön und so scheußlich in einem sind. Der Maler Ferdinand Melichar malt Wahres, nicht Neues oder Altes, nicht Hässliches oder Schönes.“ Vor seinem Ölgemälde „Wald und Wiese I“ von 2022, das Smolka Contemporary in Salzburg zeigt, kann man sich diese Sätze vom Dichter Peter Turrini durch den Kopf gehen lassen. Man wird bemerken: alles andere als Wald- und Wiesen-Malerei!

Galerie Sylvia Kovacek






  • 13.08.2022 - 21.08.2022
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    ART & ANTIQUE
    Residenz Salzburg

    13. - 21. August 2022
    täglich 13-19 Uhr

    Residenzplatz 1
    5020 Salzburg



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  • "Gottesmutter Über Dich freut sich die ganze Schöpfung", Russland, 15. Jh. Eitempera auf Holz, 32,5 x 27 cm, Provenienz: Privatsammlung Stuttgart Bild: Brenske Gallery
    "Gottesmutter Über Dich freut sich die ganze Schöpfung", Russland, 15. Jh. Eitempera auf Holz, 32,5 x 27 cm, Provenienz: Privatsammlung Stuttgart Bild: Brenske Gallery
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  •  Werner Berg  "Kopf", 1980 Öl auf Leinwand, 35 x 55 cm, signiert unten rechts W.B., WVWB 1260 Bild: Galerie Magnet
    Werner Berg "Kopf", 1980 Öl auf Leinwand, 35 x 55 cm, signiert unten rechts W.B., WVWB 1260 Bild: Galerie Magnet
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  •  Xenia Hausner  "In Erwartung", 2000 Öl/Holz, 114 x 140 cm, monogr. u. dat. 2000 Bild: Kunsthandel Runge, Bildrecht
    Xenia Hausner "In Erwartung", 2000 Öl/Holz, 114 x 140 cm, monogr. u. dat. 2000 Bild: Kunsthandel Runge, Bildrecht
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  •  Hubert Hanghofer  "abilos", 2018 Bronze poliert, Auflage 4/6 Bild: Kunsthaus Wiesinger
    Hubert Hanghofer "abilos", 2018 Bronze poliert, Auflage 4/6 Bild: Kunsthaus Wiesinger
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  • Dosenuhr mit Soldat, datiert 1592 Kupfer vergoldet, 15 x 10 cm, Zwei Wappen, Herkunft Deutschland Bild: Walter Moskat Kunst und Antiquitäten
    Dosenuhr mit Soldat, datiert 1592 Kupfer vergoldet, 15 x 10 cm, Zwei Wappen, Herkunft Deutschland Bild: Walter Moskat Kunst und Antiquitäten
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  •  Brosche, die auch als Anhänger getragen werden kann  Goldene Brosche in Form einer Violine, Arbeit der 1990er Jahre Bild: Pintar Schmuck & Design des 20. Jahrhunderts
    Brosche, die auch als Anhänger getragen werden kann Goldene Brosche in Form einer Violine, Arbeit der 1990er Jahre Bild: Pintar Schmuck & Design des 20. Jahrhunderts
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