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Schloss Cecilienhof „unter Dach und Fach“

Naturstein und Sichtziegelmauerwerk:
Der Natursteinsockel der Wandflächen besteht im erdberührenden Bereich aus Kalkstein und unmittelbar darüber aus Sandstein. Der Kalkstein weist meist eine helle, kaum verschmutzte Oberfläche auf, der Sandstein ist rauer und stärker verschmutzt. Der Natursteinsockel ist einem Ziegelmauerwerk vorgeblendet. Die Sockelverfugung ist insgesamt in einem desolaten Zustand. Der Fugenmörtel ist vielfach entfestigt und absandend, daher wird eine Komplettneuverfugung im Sockelbereich bzw. Verfestigung der geschädigten Fugen in anderen Bereichen durchgeführt.

Die Naturwerksteine der Fassaden weisen insgesamt kaum Schäden auf. Insbesondere an den Fenstergewänden aus Sandstein sind die Kanten noch so scharf wie am Tag der Herstellung. Die handgestrichenen roten Ziegel der vorgeblendeten Ziegelflächen, Gefache und Schornsteine lassen in Form, Farbe und Oberfläche größere Unregelmäßigkeiten erkennen und fügen sich dadurch gut in das beabsichtigte traditionelle Erscheinungsbild der Fassaden ein. Schädigungen sind bisher vor allem an den Schornsteinköpfen festgestellt worden. Der bauzeitliche Fugen- und Mauermörtel sandet vielfach ab und weist oft kaum noch Festigkeit auf. Für notwendige Ergänzungen wurden – wie für das Ersatzmaterial des Daches – Ziegel in verschiedenen Musterbränden nachproduziert, um mit den Reparaturstellen das Gesamterscheinungsbild möglichst homogen zu erhalten.

Fenster und Außentüren:
Schloss Cecilienhof besitzt etwa 500 Außenfenster (und 25 Außentüren). Die Einfach- und Kastenfensterkonstruktionen sind aus Stahl oder Holz gefertigt und teilweise mit hochwertigen Bleiverglasungen versehen. Mit Ausnahme des großformatigen Fensters des Konferenzsaales fügen sie sich meist in die engmaschigen Fachwerkachsen ein. Obwohl die Fensterkonstruktionen im Allgemeinen keinen schlechten Erhaltungszustand aufweisen, sind teilweise erhebliche Korrosionsschäden sowie funktionale Mängel festgestellt worden. Die Fugendichtigkeit ist zum Teil mangelhaft und für die präventive Konservierung und Energieeinsparung im Inneren problematisch. Daher werden alle Fenster und Außentüren schlossermäßig bzw. tischlermäßig instandgesetzt und erhalten einen neuen Schutzanstrich.

Erneuerung haustechnischer Anlagen:
Neben den vorgeschriebenen Maßnahmen an der Gebäudehülle wurden – von Mai bis November 2014 – in einem ersten Bauabschnitt zentrale technische Anlagenteile, wie die Abwasserdruckleitung und -hebeanlage, sowie die Heizungsanlage im musealen Bereich erneuert. Neben positiven Effekten auf die Betriebs- und Wartungskosten wird auch bei diesen technischen Komponenten viel Wert auf die historischen Grundwerte der haustechnischen Installation und deren Raumwirkung gelegt.

Mit Hilfe von Originalzeichnungen konnten die historischen Wandnischen für Installationen freigelegt und für die Neuinstallationen wieder aktiviert werden. Im Frühstückszimmer wird durch die Neuinstallation der historischen Voutenbeleuchtung unterhalb der gewölbten Decke das ursprüngliche Lichtkonzept wiederbelebt.

Restaurierung des Gästeappartements:
Auch wenn der Schwerpunkt des Masterplanprojektes auf der Sanierung der Gebäudehülle und der zentralen technischen Anlagen liegt, werden bislang noch nicht erbrachte Restaurierungsleistungen in den Innenräumen ebenfalls Teil der Maßnahme. An dem Ergebnis werden die Museumsbesucher teilhaben können, indem das sogenannte Gästeappartement im Obergeschoss des Schlosses wiederhergestellt und zukünftig in den Museumsrundgang durch die Privaträume des Kronprinzenpaares integriert wird.

Geschichtlicher Überblick
Schloss Cecilienhof wurde 1913 bis 1917 nach Plänen von Paul Schultze-Naumburg (1869-1949) für Kronprinz Wilhelm und dessen Familie zur ganzjährigen Bewohnung errichtet. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde der bis zum Dach fertig gestellte Rohbau ausgesetzt und ab 1915 unter Beteiligung des Kammerherrn von Stülpnagel wieder fortgeführt. Zur Fertigstellung 1917 waren noch nicht alle Innenräume eingerichtet. Die Familie des Kronprinzen bewohnte das Schloss vom Herbst 1917 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945. Bei der Flucht vor den anrückenden sowjetischen Truppen ließen die Hohenzollern sämtliche Möbel und Kunstgegenstände zurück.

Vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 hielten sich während der Potsdamer Konferenz die Vertreter der Siegermächte USA, Großbritannien und Sowjetunion in Schloss Cecilienhof auf: Harry S. Truman (1884-1972), Winston Churchill (1874-1965) bzw. später Clement Attlee (1883-1967) und Josef Stalin (1878-1953) verhandelten dort über die europäische Nachkriegsordnung. Die Delegationen nutzten 36 Räume, die von den sowjetischen Gastgebern zuvor gründlich renoviert und als Arbeitszimmer eingerichtet worden waren. In den folgenden Jahren nutzte die sowjetische Besatzungsbehörde das Schloss als Klubhaus.

Nach der Übergabe an das Land Brandenburg wurde 1952 die Gedenkstätte zur Potsdamer Konferenz eingerichtet, in der auch Staatsgäste der DDR empfangen wurden. Das seit 1960 eingerichtete Hotel wurde ab 1985 durch das VEB Reisebüro der DDR modernisiert.

Für die im Rahmen des Masterplans relevanten Sanierungsmaßnahmen lassen sich folgende Bau-, Umbau- und Nutzungsabschnitte unterscheiden:






  • 27.01.2015
    Presse »

    Informationen
    Schloss Cecilienhof
    Im Neuen Garten 11
    14469 Potsdam

    Öffnungszeiten:
    November bis März: Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr
    April bis Oktober: Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr
    Besichtigung mit Führung oder Audioguide.
    Privaträume des Kronprinzenpaares nur mit Führung: 10, 12, 14 und 16 Uhr
    Letzter Einlass jeweils 30 Minuten vor Schließzeit.

    Eintritt: 6 Euro / ermäßigt: 5 Euro



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  • Schloss Cecilienhof in Potsdam: Schornstein. Foto: Hagen Immel/SPSG
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  • Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten: Foto: Roland Handrick/SPSG
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