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Nachbericht

Hermann Historica schließt Frühjahrsauktion mit einem der besten Ergebnisse seit Bestehen

Nachbericht

Beständige Antiken, einzigartige Sammlungen, qualitätsvolle mittelalterliche Schutzwaffen, Erinnerungsstücke europäischer Herrscherhöfe und exquisite ‚Alte Schusswaffen‘ dominieren die 72. Auktion des Spezialauktionshauses.

München, 17.05.2016 – Rund 6.300 Objekte aus allen Themengebieten des Hauses – Antiken, Alte Waffen, Kunsthandwerk, Jagdliches, Orden sowie historische und militärgeschichtliche Objekte – kamen in der 72. Auktion der Hermann Historica oHG in München zum Aufruf. Darunter gleich drei geschlossene Sammlungen, welche mit exzellenten Ergebnissen annähernd vollständig auktioniert werden konnten, kaum ein Stück verblieb im Nachverkauf und die Gesamttaxen wurden weit überboten bis verdreifacht.

Antiken
Objekte aus den kunstfertigen Händen früher Waffen- und Rüstungsschmiede begeistern seit Jahren das internationale Fachpublikum. So war auch in diesem Frühjahr das Interesse an den exquisiten Highlights der archaischen Metallarbeiten, allesamt hochqualitativ gearbeitet, einzigartig und teils langjährig in namhaften Sammlungen dokumentiert, ungebrochen. Eine wahre Rarität fand sich unter den frühen Bronzehelmen mit einem Illyrischen Helm in intakter Erhaltung aus dem Ende des sechsten bis fünften Jahrhunderts vor Christus. Vollständig aus einem Stück gearbeitet, zeigte die Kalotte mit zwei getriebenen Graten eine sehr klare Form mit fest verbundenen Wangenklappen und den typisch geradlinigen Gesichtsausschnitt, hier eingefasst von einer Reihe kreisrunder Punzen. Für 21.000 Euro, dem annähernd Dreifachen seiner Taxe von 8.000 Euro, wurde dieses überzeugende Belegstück in besterhaltener Originalsubstanz zugeschlagen. Sehr schön auch ein seltener Kappenhelm, der rund 500 Jahre zuvor in der späten Bronzezeit Mitteleuropas gefertigt wurde. Taxiert auf 10.000 Euro, bestach das Prachtexemplar dieses Typus‘ mit einem charakteristischen spulenförmigen Knauf sowie seinem exzellenten Zustand und konnte bei 13.500 Euro einen neuen Besitzer finden.

Nur unmerklich jünger, aber nicht minder beindruckend, ein frühetruskischer Bronzeschild aus dem neunten bis achten Jahrhundert vor Christus, der der Villanovakultur zugeschrieben werden konnte. Aus Bronze gefertigt und umlaufend um einen Mittelbuckel reich dekoriert, konnte der Schild aus alter englischer Privatsammlung bei einem Startpreis von 7.000 Euro seine Taxe mehr als verdoppeln und erzielte 15.000 Euro. Große Beachtung fand auch das weite Angebot antiker Blankwaffen. Die wunderbare Arbeit eines kaukasisch-sarmatischen Ringknaufdolchs aus den ersten Jahrhunderten nach Christus, blieb auch dem Publikum nicht verborgen. Und so wurde das als Status- und Machtsymbol mit Goldbeschlägen und Halbedelsteinen besetzte Stück zu seiner Taxe von 20.000 zugeschlagen. Ein prähistorisches Antennenschwert aus der Hochzeit der Urnenfelderkultur im zehnten Jahrhundert, zeigte sich als besonders schön bewahrtes Beispiel dieser sehr frühen Schwertform und war einem Bieter dann bei einer Schätzung von 8.500 Euro 11.000 Euro wert.

Grandios auch, eine bronzene Kalpis in erfreulicher Erhaltung und mit Weiheinschrift aus dem vierten Jahrhundert vor Christus. Die Weihegabe an den Pythischen Apollon nach der Schlacht von Kynos im Jahre 364 vor Christus, wie aus der gravierten und ziselierten Inschrift hervorging, war ganz außergewöhnlich für antike Bronzegefäße mit Schlagmarken versehen. Für diesen seltenen Krug waren Gebote ab 25.000 Euro willkommen, der Betrag, zu dem er nun auch eine neue Sammlung ziert. Aus anderer Zeit und anderer Kultur, aber mit außerordentlich reger Beteiligung versteigert, erzielten kolumbianische Skulpturen aus Goldlegierung aus dem neunten bis fünfzehnten Jahrhundert ausgesprochen erfreuliche Zuschläge. Während für das Kultgefäß mit liegender Frauenfigur aus der Zenú-Kultur im Aufruf für 3.000 Euro, der Hammer bei 10.500 Euro fiel, erreichte die einmalig schöne und große Alligatorskulptur mit 13.000 Euro das annähernd Siebenfache ihrer Taxe von 2.000 Euro.

Bogen und Armbruste
Dass für die Versteigerung der unvergleichlichen Kollektion von Bogen, Armbrusten und kunstfertigen Bogenringen der Sammlung Karl Zeilinger (1944 - 2014) aus Nürnberg großes internationales Interesse bei Museen und Sammlern geweckt war, stand schon im Vorfeld der Auktion außer Frage. Dass sich dieses gleich in einer Abverkaufsquote von annähernd einhundert Prozent, einer Verdreifachung des Gesamtschätzpreises und Steigerungen für Einzellose bis zum fünfzehnfachen der Taxe niederschlug, kann ohne Frage als sensationeller Erfolg gewertet werden. Wahre Bietgefechte entstanden um Bogenringe aus kostbaren Materialien, sei es als Einzelobjekt oder im Konvolut, wie acht Bogenringe aus heller Jade, teils umlaufend mit Tiermotiven geschnitten, die mit 1.800 Euro aufgerufen wurden und 26.000 Euro erzielten, oder ein gravierter Bogenring aus rosafarbenem Spinell mit Inschrift des Kaisers Qian Long und Mäandermuster, der bei gleichem Startpreis erst bei 24.000 Euro zugeschlagen wurde. Unter dem mit großer Leidenschaft und ebensolchem Sachverstand über Jahrzehnte zusammengetragenen Bogennachlass des Experten, Sammlers und virtuosen Bogenschützen, fand sich auch ein Exemplar des legendären Skythen-Bogens. Angeboten mit Köcherfragment und aus den reiternomadischen Siedlungsgebieten Eurasiens des fünften bis dritten Jahrhunderts vor Christus stammend, war er ab 9.000 Euro zu ersteigern und konnte bei 14.000 Euro zugeschlagen werden.






  • 17.05.2016
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    Hermann Historica »

    Nachbericht Frühjahrsauktion: 18. - 29. April 2016

Paar Perkussionspistolen mit Goldeinlagen, im Kasten, Lebeda, Prag  1850. Zuschlag: 12500 Euro
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  • Illyrischer Helm, 2. Hälfte sechstes bis fünftes Jahrhundert v. Chr. Zuschlag:21000 Euro
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  • Sarmatisch-kaukasischer Ringknaufdolch, 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. Zuschlag: 20000 Euro
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  • Spätgotische Harnisch­garnitur, Spanien um  1500. Zuschlag: 12000 Euro
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  • Ehrenmedaillon 1677 Großer Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Zuschlag: 9500 Euro
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  • Helm M 1832 für Offiziere der Kürassiere aus der Regierungszeit Ludwigs I. Zuschlag: 19000 Euro
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  • Generalmajor Georg Freiherr von Krauchenberg Geschenksäbel, 1843. Zuschlag: 52000 Euro
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