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61. Auktion 20

61. Auktion 2006, im Kinsky

61. Auktion 20

Kontraste machen das Leben (abwechslungs-) reicher. Dieser Weisheit entsprechend gestaltet sich das spannende Angebot im Kinsky bei der zweiten Herbstauktion. Als zeitlicher und geistreicher Gegenpol zu Antiquitäten, Alte Meister und Gemälde des 19. Jahrhunderts präsentieren sich die avantgardistischen Werke der Klassischen Moderne sowie der Zeitgenössischen Kunst. Die frühen Jugendstilobjekte des zweiten Auktionstages bieten ein kongeniales Pendant zum Hoffmann’schen Spätwerk der Frühjahrsversteigerung. Klassische Moderne, Dienstag, 21. November, 17 Uhr Auf einer Ausfahrt mit dem Boot (€ 35.000 – 55.000) folgt Edward Cucuel den impressionistischen Spuren der Väter der Moderne. Die reizvolle Plein-air-Malerei des deutsch-amerikanischen Künstlers besticht durch das dynamisch schräg gestellte Boot und greift somit ein gern verwendetes Sujet von Renoir und Monet auf. Carl Molls Oeuvre ist unter anderem mit dem italienischen Motiv Rapallo um € 40.000 – 80.000 vertreten. Das monogrammierte Ölbild erinnert an die erzählerischen Landschaftsbilder seines Lehrers Emil Jakob Schindler, wobei Moll den Betrachter näher ans Bildgeschehen heranführt. Mit Spannung wird man verfolgen können, wie hoch das € 50.000 – 100.000 dotierte Blumenstillleben von Anton Faistauer gesteigert wird. Das 1918 datierte Bild kontrastiert mit seinem vagen Hintergrund im raschen Duktus das farbprächtige Bouquet in der Vase und steht somit am Beginn einer Reihe ausdruckstarker Stillleben der Folgezeit. Als Höhepunkt des ersten Auktionstages wird Egon Schieles Sitzende gehandelt. Mit einem Schätzpreis von € 80.000 – 150.000 lässt sich der expressionistische Virtuose einmal mehr hoch feiern. Herausragend ist auch eine Kreidezeichnung von Gustav Klimt. Brustbild eines lächelnden Mädchens (€ 40.000 – 70.000) gibt detailliert den Kopf eines Fräuleins wieder, während der grob formulierte Hintergrund die Außerzeitlichkeit des Blattes ansprechend formuliert. Zu diesem erstmals öffentlich präsentierten Werk gesellen sich weitere Arbeiten verschiedener Künstler, die allesamt der Sammlung Otto Brill entstammen. Glücklicherweise vermochte der Fabrikant einen Teil seiner Kunstwerke 1938 nach England zu retten. Über weitere Teile wurde eine Ausfuhrsperre verhängt, womit deren Erwerbung durch die Graphische Sammlung Albertina ermöglicht wurde. Die Restitutionen erfolgten 1999 und 2001. Große Erfolge mit diversen Bildnisaufträgen konnte ferner Max Oppenheimer verzeichnen. Die expressiv-psychologisierende Erfassung im Porträt Ernst Koessler (€ 80.000 – 150.000) fasziniert ob seiner Lichtregie, signalisiert Ruhe und Souveränität. Es zeigt den Maler am Höhepunkt seiner Bildniskunst. Beinahe 100 Jahre nach dem kühnen Frühstück im Freien zeichnet Pablo Picasso eine Hommage an Edouard Manet. In Les déjeuners reduziert der Spanier das Ursprungswerk auf drei präzise konturierte Figuren mit knapper Binnenzeichnung. Picassos künstlerische Wertschätzung des Wegbereiters der Moderne wird mit € 70.000 – 120.000 bemessen. In verdichteter Realität greift Rudolf Wacker die Charakteristika der Dinge auf. Stillleben mit Sprotten (€ 100.000 – 150.000) rückt Alltägliches mit äußerster Klarheit in den Brennpunkt der Betrachtung. „Ich möchte ganz stille sein und nur die Dinge reden lassen.“ (R. W.) Eine Gruppe Tiroler Maler wartet mit idyllischen Themen auf. Neben mehreren Offerten von Alfons Walde – unter anderem ein nahsichtiger Bauernknecht (€ 25.000 – 50.000) – gilt es Werke von Albin Egger-Lienz, Artur Nikodem, Wilhelm Nicolaus Prachensky, Ernst Nepo und Herbert Gurschner zu durchaus erschwinglichen Preisen zu erstehen. Zudem werden Bilder der Zinkenbacher Malerkolonie von Josef Dobrowsky, Ernst Huber und Franz von Zülow zum Mitbieten genauso reizen wie jene von Alfred Kubin. Zeitgenössische Kunst, Dienstag, 21. November, 19 Uhr Toplose der Zeitgenössischen Kunst werden zweifelsohne Maria Lassnigs Uförmige Figuration (€ 80.000 – 150.000) und Max Weilers Morgendliche Gegend (€ 100.000 – 200.000) sein. Während Lassnigs 1961 entstandenes Ölbild in großzügigen Umrissen ein positives Körpergefühl umschreibt, frönt Weiler mittels lyrischer Behutsamkeit der Natur. Landschaft, Mensch und die Dimension des Zeitlichen vereinen sich auch in Karl Prantls am Kunstmarkt sehr gefragten steinernen Skulpturen. Wie weit wohl der Meditationsstein aus Amazonit (€ 70.000 – 100.000) das Ergebnis der Frühjahrsauktion toppen wird? Begehrt sind ebenfalls Hermann Nitschs Schüttbilder aus 1983/84. Das aus 1983 angebotene ist mit € 25.000 – 40.000 taxiert. Weitere kleinformatige können bereits ab € 4.000 erstanden werden. Eine besonders schaurige Geschichte rankt um Alfred Hrdlickas Haarmann (€ 70.000 – 140.000). Die figurativ-expressive Bronze der späten 60er Jahre erzählt von einem berüchtigten Mörder, der seine männlichen Opfer unvermittelt von hinten überwältigte. Stellvertretend für alle Delinquenten der Menschheit ist die überlebensgroße Plastik ihrer individuellen Zuschreibung enthoben. Auch die Neuen Wilden sind mit Hubert Schmalix, Hubert Scheibl, A. R. Penck und Markus Lüpertz gut repräsentiert. Letzterer thematisiert die Welt des Theaters in Othello mit Lampe (€ 22.000 – 35.000) und greift in gleichnamiger Figur die Konflikte, in die dieselbe verwoben ist, auf. Als Gegenstück zu Adam im Feuerwind wartet Arik Brauer mit Eva mit den Apfelpatzen (€ 30.000 – 40.000) auf. Die biblische Eva in den Kontext des Phantastischen Realismus versetzt, verführt in eine naive Märchenwelt. Ernst Fuchs’ Herbstlandschaft (€ 30.000 – 45.000) aus 1981 überrascht mit seiner erstmaligen Abwendung von der konkreten Gegenständlichkeit. Im eruptiven Duktus schildert er die inspirierende Gegend von Reichenau.


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