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94. Int. Boden

94. Int. Bodensee-Kunstauktion

94. Int. Boden

Eine unglaubliche Bandbreite verzeichnet die Septemberauktion im Bereich Asiatika. Unter chinesischen Keramiken der Wei- und Tang-Dynastien, Khmer-Skulpturen im Angkor-Vat-Stil, seltenen tibetischen Buddhas des 18. Jahrhunderts oder japanischen Bronzen des 19. Jahrhunderts findet der begeisterte Sammler ganz bestimmt ein unwiderstehliches Stück.

Grabbeigaben de Luxe

Beeindruckend in seiner kraftvollen Haltung ist ein stehender Stier aus der Zeit der Sechs Dynastien (4. Jh., 4.800) und ein ebenfalls unglasiertes Streitross der Wei-Dynastie (um 500 n.Chr.), welches mit seinem ungewöhnlich langen Hals und den kurzen, stämmigen Beinen die Stilmerkmale dieser Zeit exemplarisch vor Augen führt. Das China der Tang-Dynastie (618-907) ist mit einer ungewöhnlichen Hofdame vertreten (12.000). Die junge Frau ist in ein mantelartiges Gewand mit langen Ärmeln gekleidet und hält ein Kind vor ihrer Brust. Auf der linken Schulter sitzt ein Papagei und zu ihren Füßen steht ein kleiner Hund. Diese seltene Komposition schmückt eine Sancai-Glasur (Drei-Farben-Glasur) in Braun, Grün und Gelb. Neben einer ganzen Reihe vorzüglicher Tang-Pferde sei stellvertretend ein besonders schönes Exemplar erwähnt: Es ist dies ein prächtiges, auf einem rechteckigen Sockel stehendes, festlich geschmücktes Pferd mit einer Höhe von 75 (!) cm (14.000). Auf hellem Fond sind die Details sehr lebhaft in Grün, Gelb und Blau (Drei-Farben-Glasur) hervorgehoben.

Zeitlose Schönheiten

Aus dem Vollen schöpfen lässt sich auch im Bereich der Schalen und Vasen der nördlichen Sung-Dynastie (10./11. Jh.). In allen Formen und Größen haben sich die Gefäße aus Steinzeug erhalten, die meisten eint nur die charakteristische hellblaue Glasur mit den markanten rötlich violetten Verfärbungen der Kupfertransmutation (180-1.800). Aus der südlichen Sung-Dynastie (1127-1279) stammen einige sehr aufwendig gestaltete Vasen mit Ritzdekor: Stellvertretend sei an dieser Stelle eine kugelige Cizhou-Vase mit abgesetztem diskusförmigem Hals erwähnt. Die teils schwarz engobierte Form ist mit großen Päonienblüten und Blättern verziert (5.800).

Als museales Stück darf auch eine Drachen-Deckelvase vom Typ Mei ping aus der frühen Ming-Dynastie (14. Jh.) vorgestellt werden. Auf eine helle Glasur sind mit rotem Kupferoxyd-Unterglasurdekor Ornamentbänder, ein großer dreiklauiger Drache sowie die Kostbarkeiten des Gelehrten (Wunschperle, Doppelraute, Schriftrolle etc) appliziert (8.500).

Die Verinnerlichung der Gelassenheit

Für das Seelenheil ist in der kommenden Auktion gesorgt! Dutzende Buddhas und Adorationsfiguren in allen erdenklichen Größen und aus den verschiedensten Materialien gefertigt, warten auf den begeisterten Kenner und Liebhaber asiatischer Kunst. Einzigartig nimmt sich hier ein stehender Wei-Buddha im Ermutigungsgestus aus Kalkstein (China, Nördliche Wie-Dynastie, 386-534 n.Chr.; 14.000) aus. Aufgrund der Fülle wohl am beeindruckendsten sind die zahlreichen Khmer-Steinskulpturen im Angkor-Vat-Stil. Ein besonders exquisites Stück an Größe und Ausdruckskraft ist eine vierteilige Tempelecke mit der Darstellung zweier tanzender Apsaras aus der Bayon-Periode (12./13. Jh.; 48.000).

Ritualgefäße

Museales Stück unter den Bronzen ist ein Opferbecken vom Typ Kuei. Das bauchige Gefäß aus der Westlichen Zhou-Zeit (11. Jh. v.Chr.) ist in zwei Dekorzonen (Spiralen und Masken zwischen Spiralen und Münzen) gegliedert, die Henkel sind in Form von Fabeltieren gearbeitet (12.000).

Lusthäuser und Vaterlandskunde

Die seltene (2.) Ausgabe von Böcklers Nova Architectura Curiosa aus dem Jahre 1704 besticht durch die umfangreiche Sammlung äußerst delikater Kupferstiche mit den Entwürfen für Lustbrunnen und nach dem Leben gezeichneten Grotten, Lusthäusern und –gärten (1.500). Ebenfalls eine Freude für alle Bibliophilen ist die fünfbändige Ausgabe der Saxonia – Museum für Sächsische Vaterlandskunde mit jeweils über 70 lithographischen Beilagen aus den Jahren1835-41 (2.200).

Körperformen von Venus bis Minna

Eine seltene Figurinengruppe findet sich im Bereich des europäischen Porzellans: In äußerst reizvoller Pose, ihre Blöße nur durch einen zartgelben, ornamental bewegten Streifen Stoff verhüllend, wendet sich Venus beschwichtigend dem kleinen Cupido zu. Das Modell liegt einem Entwurf Johann Peter Melchiors zugrunde und wurde um 1770 in der Manufaktur Hoechst gefertigt (2.400). Unter den Schmuckstücken der Meissener Manufaktur sei an dieser Stelle ein exquisites Exemplar einer Kränchenkanne, der so genannten Dröppelminna, aus der Mitte des 18. Jahrhunderts erwähnt. Der birnförmige Körper, versehen mit großen Blumenbouquets, ruht hier auf goldstaffierten Rocaillenbeinen, das vergoldete Kränchen ist mit einem Delphinhahn geschmückt (8.600).

Rund um den Bodensee

Ein ausgesprochen pittoreskes Genre stammt vom Braunschweiger Architekturmaler Georg Dehn. Das rückseitig mit „Am Bodensee“ betitelte Werk zeigt eine stimmungsvolle Ansicht des alten Buchhorn mit angelegtem Schiff und Markttreiben am Ufer (5.500). Die Auflösung einer westösterreichischen Sammlung beschert uns eine umfangreiche Schau auf einige der bedeutendsten Vorarlberger Maler des 20. Jahrhunderts: Darunter insgesamt sieben (!) Werke unterschiedlichster Sujets von Hans Strobl (1.500 – 8.500), reizende Kinderporträts von Leopold Fetz (jew. 1.200), ein Blumenstilleben von Stephanie Hollenstein (6.500) sowie ein gouachiertes Aquarell aus der Serie „Fensterbilder“ von Hubert Berchtold (4.200).

Totentanz und andere Kuriositäten


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