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Der mittelalterliche Kaiserturm wird wieder bewohnbar

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Durch langen Leerstand und unklare Besitzverhältnisse verkam der Kaiserturm in Lübeck in den letzten Jahren zunehmend. Die Folge war eine undichte Dachdeckung, die jahrelang zur Durchfeuchtung führte, bis die vermorschten Holzdecken statisch instabil waren. Geschädigte Fenster, abplatzende Putze und ausgewaschene Fugen vervollständigten das Schadensbild. Für die nun beginnenden Sanierungsarbeiten an dem mittelalterlichen Bauwerk überbringt Regina M. Fischer, Ortskuratorin Lübeck der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Dienstag, den 5. Juli 2011 um 16.30 Uhr vor Ort einen Fördervertrag in Höhe von 25.000 Euro an den die immense Herausforderung wagenden Eigentümer Oliver Ernst. Neben der DSD erhalten sie namhafte Unterstützung auch aus Mitteln der Städtebauförderung und der Possehl-Stiftung.

Im Anschluss an das Burgtor blieb ein Stück der mittelalterlichen Stadtmauer mit einem einst zu Verteidigungszwecken errichteten Halbschalenturm sichtbar erhalten. Dieser sogenannte Kaiserturm lässt sich baulich bis in das 12. Jahrhundert zurückdatieren. Die stadtseitige Außenmauer wurde aus verteidigungstechnischen Gründen mehrfach verändert und immer wieder mit neuen Durchbrüchen versehen. Im 15. Jahrhundert wurde der Turm unter Stadtbaumeister Nikolaus Peck umgebaut. Das Holz einer Balkendecke dort stammt dendrochronologischen Untersuchungen zufolge aus dem Jahr 1421. Heute sind manche Öffnungen verstellt, einen Wehrgang hat man vermauert, um dort einen Kamin aufzubauen. Erst im 19. Jahrhundert wurden die ehemals höheren Außenmauern des Turms bis auf den heutigen Bestand abgebrochen.

Die Innenräume der Hausnummern Kaiserstraße 3 und 5 gehören unmittelbar zusammen, da die Räume im Bereich des Halbschalenturms direkt übereinanderliegen. Das dreigeschossige Wohngebäude Haus Nummer 3 wurde vermutlich um 1800 errichtet. Hier bildet die stadtseitige Mauer des Halbschalenturms die Rückfassade. Im Erdgeschoss erstreckt sich ein Lagerraum in den Halbschalenturm hinein. Das Gebäude Kaiserstraße Nummer 5 stammt im Kern vermutlich aus dem 15. Jahrhundert. Mit dem Bau von Nummer 3 wurde südlich zur Stadtinnenseite ein weiteres Haus an den Turm angebaut mit einer straßenseitigen schmalen, dreigeschossigen Fassade. Das auf diese Weise über die Jahrhunderte gewachsene Ensemble erhielt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein halbrund gefächertes Dachwerk. Als bauliches Dokument einer städtischen Wehranlage kommt ihm besondere wissenschaftliche und geschichtliche Bedeutung zu.

Der bewohnbare Kaiserturm in Lübeck ist nunmehr eines von über 120 Projekten, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte. Dazu gehören das Lübecker Dielenhaus, das ehemalige Kontorhaus in Bad Oldesloe und die Windmühle Aurora in Weddingstedt. Aus den Erträgnissen der GlücksSpirale werden jährlich bundesweit Projekte aus den Bereichen Wohlfahrt, Sport und Denkmalpflege mit rund 50 Millionen Euro gefördert.

Bonn, den 1. Juli 2011/Schi








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