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Endlich Frühling!

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    08.05.2006 - 23.05.2006
Endlich Frühli

Hamburg (kk) - Am 22./23 Mai 2006 ist es dann auch bei der Auktion Wertvolle Bücher – Manuskripte – Autographen – Dekorative Graphik am Hamburger Meßberg 1 soweit. Dann nämlich holt Ketterer Kunst mit Heinrich Vogelers Mappe “An den Frühling” denselben in den Auktionssaal. Bei der mit € 20.000 geschätzten Folge von zehn signierten Original-Radierungen in Grünschwarz handelt es sich um eines von zehn nummerierten Exemplaren der ungemein seltenen Luxusausgabe auf Atlasseide.


Die Mappe “ist viel zu wenig bekannt geworden. Einzelne Blätter derselben gehören zu den schönsten Offenbarungen seines Werkes.”, so der Dichter Rainer Maria Rilke (R. M. Rilke, Worpswede. Bielefeld und Leipzig, 1903, S.109). Die komplette Folge enthält Blätter mit so frühlingshaften Titeln wie “Storch überm Weiher”, “Die Amsel” oder “Märznacht” und stammt ursprünglich aus dem Besitz von Leopold Biermann, einem der großen Mäzene des Bremer Kunstvereins und zeitweise dessen Vorsitzender und Schatzmeister.

“Mit dem Narrenschiff zu den Molukken” - so könnte das jüngste Angebot einer trendigen Eventagentur lauten, aber weit gefehlt. Es handelt sich hier vielmehr um jahrhundertealte antiquarische Meisterwerke. Bereits 1570 erschien die heute äußerst seltene zweite englische Ausgabe von Sebastian Brants “Stultifera Navis - The Ship of Fools” in der Übersetzung von Alexander Barclay. Sie kommt nun mit einer Schätzung von € 18.000 zur Versteigerung, ebenso wie der Bericht “Oost ende Welt-Indische Spieghel” des Admirals Joris van Spilbergen über seine Reise zu den Molukken.

Spilbergens Aufzeichnungen erschienen 1621 in der raren zweiten holländischen Ausgabe in Zutphen. Der deutschstämmige Holländer war sieben Jahre zuvor mit einer Flotte von sechs Schiffen im Auftrag der Dutch East India Companie (VOC), erstmals mit der offiziellen Unterstützung der niederländischen Regierung, zu den Molukken aufgebrochen. Er sollte den Weg durch die Magellanstraße nehmen. Neben aufwändigen kartographischen Details zu dieser Route brachte er die Überlebenden der fast gleichzeitig verlaufenden Fahrt von Jacob Le Maire mit nach Hause. Daher enthält das ebenfalls mit € 18.000 taxierte Werk auch die Reisebeschreibung Le Maires, der 1616 die tatsächliche Südausdehnung Amerikas entdeckte und die Südspitze nach dem Geburtsort seines Navigators, Willem Cornelis Schouten, auf den Namen Kap Hoorn taufte.
Ebenfalls in der Abteilung Geographie wird der “Große Atlas Uber die Gantze Welt”, einer der bekanntesten Atlanten von Johann Baptist Homann, in der ersten Ausgabe von 1716 versteigert. Mit einer Schätzung von € 24.000 kommt das mit Karten und Tafeln von Planeten, Sternen und Städten, nebst der berühmten Karte vom Schlaraffenland (siehe Meldung vom 06.02.06) versehene Exemplar zum Aufruf.

Ganz auf der Erde zu Hause sind Melchisedec Thevenots mit € 18.000 taxierte “Relations de divers voyages” von 1663-66. Reiseberichte und Landkarten erschließen dem Leser nicht nur Europa und den Orient, sondern auch Australien, das hier erstmals kartographisch erfaßt wurde.

In der Abteilung Naturwissenschaft besticht das 1534 erschienene “In Procli Diadochi ...” des Tübinger Mathematik-Professors Johannes Stoeffler, zu dessen Schülern auch Melanchthon und Sebastian Münster zählten. Die seltene erste Ausgabe des bedeutenden Proklos-Kommentars mit 20 astronomischen Textholzschnitten und der Übersetzung der “Sphaera” sowie zwei wichtigen Hinweisen auf Amerika, in denen auch Christoph Columbus und Amerigo Vespucci genannt werden, ist mit € 5.000 taxiert.

Ebenso hoch angesetzt ist mit einer Schätzung von € 5.000 das um 1660 erschienene “Astrolabium” des Nürnberger Mathematikers und Astronoms Franciscus Ritter. Es erklärt den Bau und die Verwendung dieses Geräts zur Winkelmessung am Himmel. Das in der Auktion angebotene Exemplar verfügt auch über den sonst meist fehlenden Anhang von 15 Kupfertafeln, dessen detaillierte Darstellungen häufig zur Herstellung hölzerner Astrolabien genutzt wurden.

“Kleiner ist feiner” dachte sich wohl Leonhart Fuchs, als er “Den Nieuwen Herbarius” um 1545 herausbrachte. Da die Erstausgabe des



berühmten Kräuterbuchs wegen des großen Formats und des damit verbundenen hohen Preises nur geringen Absatz fand, veranlasste Fuchs den Basler Drucker Michael Isengrin, die Stöcke in verkleinertem Maßstab nachschneiden zu lassen. Heute liegt die Schätzung für die erste niederländische Ausgabe mit den neu geschnittenen Bildern des ‚Kleinen Fuchs‘ bei € 8.000.

Mit € 6.500 taxiert ist das ebenfalls in der Abteilung Botanik zum Aufruf kommende Buch “Le jardin fruitier” von Louis Noisette. 1833-39 in Paris erschienen, gibt es Auskunft über die Geschichte und Verwendung von heimischen und exotischen Früchten wie Ananas, Melonen und Erdbeeren.

Wer etwas für die holde Weiblichkeit übrig hat, wird sich sicherlich von Crispin de Passes “Miroir des plus belles courtisanes de ce temps” begeistern lassen. Die um 1635 entstandene Folge mit einer Taxe von € 3.500 zeigt 40 ovale Porträtmedaillons der berühmtesten Kurtisanen an europäischen Fürstenhöfen. Jedes Kupfer ist rückseitig mit einem erläuternden Vierzeiler zu der abgebildeten Dame versehen.

Magische Anziehungskraft dürfte auch die seltene deutsche Erstausgabe von Hieronymus Reusners “Pandora” ausüben. Diese Rarität der alchimisitschen Literatur mit großen Holzschnitten zu magischen Themen wird mit einer Schätzung von € 8.400 angeboten.


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