Die Ausstellung in der Feldbacher Kunsthalle gibt den Blick frei auf eine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit. Der in Pischelsdorf geborenen Malerin Heide Osterider-Stibor werden sowohl wissenschaftlich analytischer Blick als auch Feuer und Emotion im künstlerischen Ausdruck attestiert. In der Kunsthalle lässt sich anhand zweier aufgelegter repräsentativer Bildbände über Heide Osterider-Stibor und einer Videodokumentation der künstlerische Werdegang nachverfolgen, die rund 40 ausgestellten Arbeiten stammen vornehmlich aus letzter Zeit und werden erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Jedes Bild setzt sich mit einem realen Stück Welt auseinander, in dem die Künstlerin bestimmte Wesenszüge erkennt. Diese werden oft flüchtig in Skizzen notiert, formale Notizen wie Stenogramme, und erst später malerisch formuliert, unnachgiebig das erste Erkennen verfolgend.

Heide Osterider-Stibor ist mit dem bekannten Maler und Kunstschulprofessor Adolf A. Osterider verheiratet. Das hat für ihre künstlerische Laufbahn Vor- und Nachteile. Die Vorteile sind eine Ehe, in der das gemeinsame Interesse an der Malerei ein ständiger Bereich des Austauschs und gemeinsamer Erfahrungen ist. Die Nachteile sind entsprechend dem vorherrschenden Rollenbild ihrer Generation das Zurückstecken und öffentliche Erscheinungsbild als "weibliche Hälfte" eines „Künstlerehepaars“.

Leidenschaft und Interesse für Kunst hat sich auch auf die Söhne Martin und Stefan übertragen, beide sind erfolgreiche bildende Künstler und leben in Wien. Auch von ihrer Seite ist es nicht erwünscht mit dem Bild einer „Künstlerfamilie“ assoziiert zu werden. Bei allem familiären Zusammenhalt - küstlerisch geht jeder seinen eigenen Weg.

Heide Osterider-Stibor stammt aus der Oststeiermark, sie wurde 1941 in Pischelsdorf geboren. Für ihren nächstjährigen 7o. Geburtstag ist bereits eine weitere Werkmonografie von Karl Heinz Schwarzmann im Entstehen. Diese Ausstellung ist gleichzeitig Beginn diesese Jubiläums und soll im Buch ihren Niederschlag finden. Heide Osterider-Stibor lebt in Graz hat aber in der Oststeiermark ein Wochenenddomizil.

Hier entstehen auch Landschaften, in seltenen Fällen - wie bei den in Feldbach ausgestellten der Oststeiermark - auch plein air.

Die Weitläufigkeit der L-förmigen Halle in Feldbach wurde durch eine Ausstellungsarchitektur aus zarten Netzelementen rhythmisiert. Paravents aus weissen Hagelnetzen leiten den Besucher zu den thematisch gegliederten Wandsegmenten: Ouverture, Wetter / Welten, Meer / Muschel, Puppe / Fetisch, Steine / Strukturen, Crete / Landschaft, Mexiko / Museum, Finale (Oststeiermark).