Bibertal
Kloster Roggenburg
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Presse16.07.2012
Für die Instandsetzung der Ostfassade des Ostflügels von Kloster Roggenburg im Landkreis Neu-Ulm überbringt Bernt von Hagen, Ortskurator Augsburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Montag, den 16. Juli 2012 um 11.00 Uhr im Beisein von Anja Gloser von Lotto Bayern einen Fördervertrag in Höhe von 110.000 Euro vor Ort an Pater Gilbert Kraus. Sie unterstützt die Arbeiten am Kloster seit 2009.
Kloster Roggenburg, 1126 gegründet und 1444 zur Abtei erhoben, war eines der bedeutendsten Praemonstratenserstifte Deutschlands. Die große Blüte, die das Stift in seinem geschlossenen Herrschaftsgebiet erlebte, endete mit der Säkularisierung 1802. Die Gebäude wurden danach unterschiedlich genutzt. Seit 1982 bewohnt ein neuer Konvent die historische Klosteranlage und bemüht sich um die Sanierung der Gebäude und ein tragfähiges Nutzungskonzept für das gesamte Klosterareal, das inzwischen eine Bereicherung für die gesamte Region darstellt.
Die Klostergebäude wurden wohl nach einem Entwurf von Christian Wiedemann und Jakob Kehle in der ersten und zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Zur Anlage gehören auch ein Wirtschaftsgebäude im Westen und der im Osten ergänzte Wirtschaftstrakt. Heute ist nur noch der Mittelteil erhalten, nachdem das einst mächtige Geviert zweigeschossiger Trakte in den 1950er Jahren einem Brand zum Opfer fiel. Das Sommerrefektorium liegt im Erdgeschoss des Mittelrisalits, der Kapitelsaal mit dem südlich angrenzenden Altarraum im Erdgeschoss des Mittelflügels. Der Saal wird auch als Werktagskapelle genutzt. Beide Räume erlangen ihren repräsentativen Charakter durch den Deckenstuck und die Fresken.
Der Ostflügel entstand Mitte des 18. Jahrhunderts und ist der Blickfang im Bibertal. Sein Zentrum bildet das sich zum inneren Hof hin orientierende repräsentative Haupttreppenhaus, das sich geschossweise in Arkaden öffnet. Der Treppenanlage vorgelagert sind Erschließungsgänge, die vorwiegend zu Wohn- und Arbeitsräumen führen. Die Eingangstüren sind mit Supraporten in Form gemalter Ädikulen aufwendig gestaltet. In allen Geschossen findet sich reicher Bandel- und Rahmenwerkstuck.
Kloster Roggenburg gehört zu den über 200 Projekten, die die 1985 gegründete Denkmalschutz Stiftung in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte. Im Landkreis Neu-Ulm gehören dazu auch die Bundesfestung Ulm und die Stadtpfarrkirche St. Johann Baptist, beide in Neu-Ulm selbst.
Bonn, den 12. Juli 2012/Schi
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