Fördervertrag
Meyer-Epitaph in der St. Michaelskirche in Eutin
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Presse16.07.2012
Annette Liebeskind, Referatsleiterin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt zusammen mit Johannes Schindler, Ortskurator Lübeck der DSD, am Mittwoch, den 18. Juli 2012 um 10.30 Uhr einen Fördervertrag über 5.000 Euro für die Restaurierung des Meyer-Epitaphs in der St. Michaeliskirche in Eutin im Landkreis Ostholstein an Pastorin Maren Löffelmacher.
Im Jahr 1156 gründete Bischof Gerold eine Kirche, einen Markt und einen Wirtschaftshof in Eutin. Diese St. Michaeliskirche gehört zum unverwechselbaren Stadtbild und bildet heute zusammen mit dem Marktplatz und dem Schloss das städtebauliche Ensemble der Stadtmitte.
Der Bau der Kirche begann im frühen 13. Jahrhundert. Sie ging später im Langhaus des heutigen Bauwerks auf. Die in Backstein errichtete Kirche erfuhr im 14. und 15. Jahrhundert starke Veränderungen. So wurden Chor und Apsis nach 1309 durch den heutigen gotischen Chor ersetzt.
Im Obergaden entstanden gepaarte Rundbogenfenster, die südlichen Fenster baute man mit eingelegtem Rundstab und als Verzierung wählte man reiche Friese aus gekreuzten Rundbögen bzw. Rauten und Strombändern. Von 1341 bis 1350 wurde im Norden die sogenannte Schatzkammer angebaut mit einer Sakristei im Erdgeschoss und einem Kapitelsaal im Obergeschoss. Der gedrungene Westturm stammt aus der Frühgotik. Als 1443 der Dachstuhl erneuert werden musste, überwölbte man das Mittelschiff mit einem Kreuzrippengewölbe. 1500 wurde eine Kapelle angebaut.
Im Kirchenraum finden sich hochwertige Ausstattungsstücke, so der Marienleuchter von 1322 oder die Bronzetaufe von 1511. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Epitaphien aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Hier ragt das 1670 holzgeschnitzte Epitaph des bischöflichen Hausvogts Henning Meyer (1610-1687) hervor. Das gemalte Stifterpaar kniet am Fuß eines plastisch ausgeformten Kruzifixes. Schnitzfiguren der Tugenden, gedrehte Säulen, Fruchtgirlanden und Ornamentschwünge in Knorpelbarock lassen das Epitaph als einen Hauptvertreter der in Lübeck und Ostholstein verbreiteten Gedächtnismale erkennen.
St. Michaelis ist nunmehr eines von über 130 Förderprojekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.
Bonn, den 16. Juli 2012/Schi
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