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Nachbericht zur großen Kunstauktion Nr. 156 am 4./5. Mai 2013

Ahlden

Zum Auftakt der diesjährigen Saison kann Schloss Ahlden auf ein sehr erfolgreiches Auktionswochenende mit einer von Reihe von Spitzenergebnissen in den unterschiedlichen Sammelgebieten zurückblicken.

Moderate Taxen und höchste Qualität lockten besonders in internationalen der Gemälde-Offerte Handel und eine den große Sammlerschar nach Ahlden. Das Toplos in der Altmeister-Offerte - die „Anlegestelle mit Mühle und vornehmer Gesellschaft“ Jan Brueghel des Jüngeren - wurde von einem internationalen Sammler gegen mehrere Konkurrenten auf 187.500,- Euro gehoben (Lot 1068; Taxe 95.000,- Euro). Mit Höchstspannung wurde der Aufruf von Vladimir Makovskys 1887 geschaffenem Gemälde „Ein Koch“ erwartet, das schon bereits während der Besichtigung auf größtes Interesse gestoßen war, nicht zuletzt durch seine herausragende Provenienz. Das kleinformatige Werk befand sich einst im Besitz Zar Alexander III. und wurde 1891 auf der Internationalen Kunstausstellung in Berlin gezeigt (Lot 1214; Taxe 25.000 €). Nach einem langen Bietgefecht zwischen 13 Telefonbietern setzte sich der international agierende Kunsthandel mit einem Gebot von 155.000,- Euro durch, das zweithöchste Ergebnis für den Künstler seit 2008. Edward Cucuel war in dieser Auktion mit zwei Gemälden vertreten, die beide aus dem Besitz seiner Tochter Gitta Cucuel stammen. „Sommer Nachmittag“, eine seiner charakteristischen, reizvollen, impressionistischen Darstellungen eines badenden Mädchens am Starnberger See sicherte sich eine Privatsammlerin im Saal für 75.000,- Euro (Lot 1249; Taxe 35.000,- €); ein farbintensives und ausdrucksvolles Bildnis Gittas in roter Jacke aus dem Jahr 1918 konnte seinen Schätzpreis mit einem Gebot von 42.500,- Euro ebenfalls mehr als verdoppeln (Lot 1250; Taxe 18.000,- Euro). Begehrt war eine umfangreiche Kollektion an Zeichnungen Lovis Corinths; ein besonders reizvolles Aquarell-Bildnis seiner jungen Frau Charlotte Berend-Corinth erlöste 6.000,- Euro. Zu den bekanntesten abstrakten Künstlern der Gegenwart zählt der chinesisch-französische Künstler Teh-Chun Chu, der seit 1955 in Paris ansässig ist. Seine 1964 entstandene kalligraphische „Abstrakte Komposition No. 198“ in Aquarell- und Gouachetechnik mit Widmung an den befreundeten Informel- Künstler Francis Bott, die mit 12.000,- Euro taxiert war, wurde heftig umkämpft und stieg von einem Dutzend Bietern beflügelt auf exzeptionelle 47.500,- Euro (Lot 1301).

Skulpturen der griechischen Antike und des befreundeten Aristide Maillol inspirierten Arno Breker 1944 zu seiner allegorischen weiblichen Aktfigur „Demut“. Das in dieser Auktion angebotene Exemplar, einer von nur wenigen überlebensgroßen Güssen in Bronze um 1955, ging für 101.000,- Euro an einen deutschen Sammler (Lot 543; Taxe 55.000,- €). Der Universal-Künstler Pablo Picasso besuchte 1946 erstmals den Töpferort Vallauris in Südfrankreich, wo er sich 1948 niederließ und in der Keramikwerkstatt Madoura zahlreiche Unikate und Entwürfe für Serien schuf. Für seine 1964 in 100 Exemplaren ausgeführte, Relief- Bildplatte „Petit Buste de Femme" mit dem Portrait seiner Frau Jacqueline bot der Kunsthandel für Klassische Moderne 18.500,- Euro (Lot 412; Taxe 9.500,- €).

Im breiten Angebot an angewandter Kunst orientierten sich die Ergebnisse meist an den Taxen; gefragt bleibt hingegen hohe museale Qualität, die entsprechend dotiert wurde. Besonders eine erlesene Kollektion von Glas-Objekten vom Barock bis zum Empire wurde vollständig mit deutlichen Steigerungen verkauft. Eine Reihe dieser Gläser befand sich 1939- 2012 in den Staatl. Kunstsammlungen (Klassik-Stiftung) Weimar und wurde kürzlich restituiert. Zwei seltene Barockpokale mit außergewöhnlich gestaltetem, optisch geblasenem Muster erlösten beachtliche 5.000,- bzw. 4.500,- Euro (Lot 259/60, Taxe 350,-/450,- €); ein Nürnberger Hohlbalusterpokal mit äußerst fein geschnittenem Landschaftsdekor Georg Friedrich Killinger, ein Highlight der hohen Glaskunst um 1700, wurde von 2.400,- auf 9300,- Euro gehoben (Lot 265); ein Potsdamer Spitzkelchpokal aus dem Umkreis Gottfried Spillers um 1715-20 faszinierte durch seinen meisterhaften Stilllebendekor aus Barockblumen, Insekten, Raupe und Schnecke, so dass er schließlich 10.000,- Euro einspielte (Lot 276; Taxe 1.200,- €).

Francois Coudray, Hofbildhauer König August des Starken schuf um 1722 ein Portraitmedaillon Johann Friedrich Böttgers für die Meissener Manufaktur. Das nur in drei Exemplaren nachweisbare, äußerst rare, frühe Meissener Kleinod aus Biskuitporzellan mit seltener Merkurstabmarke war das begehrteste Stück in der Porzellan-Offerte; unter Verdreifachung seiner Taxe erzielte es 55.000 Euro (Lot 792, Taxe 13.500,- €). Ebenfalls in Sachsen entstand 1765 eine Malachit-Tabatiere mit Goldmontierung des Dresdener Hofgoldschmieds und Steinschneiders Johann Christian Neuber, die 35.000,- Euro erlöste (Lot 890).

Ein in 1765-72 gefertigter Rokoko-Perlmosaik-Tisch der Braunschweiger Manufaktur van Selow mit charakteristischem Rocaillen-, Füllhörn- und Früchtedekor ließ die Sammlerherzen für das Möbel höher schlagen. Wegen einiger Beschädigungen mit 650,- Euro war er moderat taxiert. Ein Bieter im Saal setzte sich gegen ausdauernde Konkurrenten am Telefon für 20.000,- Euro durch.

Der Nachverkauf findet vom 13. bis 18. Mai 2013 statt, montags bis freitags 13-18.00 Uhr, am 18. Mai 2013 von 11.00 bis 15.00 Uhr








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