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Richard Wagner

Nibelungenhalle in Königswinter

Richard Wagner

Bevor die Welt im kommenden Jahr den 200. Geburtstag Richard Wagners feiert, möchte die Eigentümerin der Nibelungenhalle in Königwinter am Rhein die Gedenkstätte des Komponisten des Nibelungen-rings wieder instand setzen. Der Bau schließt sich inhaltlich und aufgrund seiner Lage am Drachenfels der lokalen Drachenmythologie, der Nibelun-gensage und dem Werk Wagners an. Eingeschränkte finanzielle Mittel erlaubten lange Zeit nur die notdürftige Instandhaltung des Bauwerks, daher sind die bauzeitliche Eisenbetonkuppel, die Kuppelfenster und die überdachten Lichthöfe undicht. Die eindringende Nässe schädigt bereits die Substanz. Nun unterstützt neben Bund und Land auch die Deutsche Stiftung Denkmal¬schutz (DSD) den Erhalt der regionalgeschichtlich bedeutenden Anlage. Den Fördervertrag in Höhe von 100.000 Euro überbringt Michael Vangerow, Ortskurator Bonn/Rhein-Sieg der DSD, im Beisein von Anja Schmitz von WestLotto am 25. September 2012 um 15.00 Uhr vor Ort an die Eigentümerin Marlies Blumenthal.

Nach einer Idee des Malers Hermann Hendrich errichtete man 1913 zu Richard Wagners 100. Geburtstag eine an der Drachenfelsstraße gelegene Gedenkstätte. Es entstand ein dreigliedriges Gebäude mit einem sechseckigen Zentralbau aus Drachenfels-Trachyt und einer hohen Kuppel aus Eisenbeton. Strebepfeilerartige Stützpfeiler mit großen stilisierten Kopfreliefs von germanischen Göttern und Helden unterstützten die Konstruktion des "Weihetempels" aus Jugendstil- und Art Déco-Elementen. Die Erschließung erfolgt durch eine vorgezogene Eingangshalle mit flankierenden Stützpfeilern, die in der Attikazone Reliefs verzieren. Ein von August Wilckens gestalteter Vorhang im Eingangsbereich zeigt drei, an der Weltesche Yggdrasil Schicksalsfäden spinnende Nornen. Der die Wurzeln des Baumes zerfressende Drache ist ein Sinnbild für den Untergang der Götterwelt. Die vor das Tonnengewölbe geblendete Attika besitzt einen Segmentbogensturz und Inschriften, die sich auf Richard Wagner beziehen. Über dem zweiflügeligen, aufwendig mit Schlangen-, Drachen- und Rankenmotiven verzierten, kupferbeschlagenen Tor ist ein Portrait des Musikers in einem Eisenrelief angebracht. Die Bildhauerarbeiten stammen von dem Königswinterer Architekten und Bildhauer Josef Krings.

Im Inneren der runden Kuppelhalle malte Hermann Hendrich zwölf großformatige Tafelbilder zu Wagners Ring des Nibelungen. Die innere Gewölbekappe trug einen Sternenhimmel, der sich heute nicht mehr nachvollziehen lässt. Eine Bruchsteinmauer aus Drachenfels-Trachyt, in den ein Wegestock aus Buntsandstein einbezogen ist, umgibt die Halle. Der Holzsteinboden zeigt eine Darstellung der in sich verschlungenen Midgardschlange und der Erdscheibe sowie stilisierte Symbole der Elemente vor den Bildnischen. Im Zentrum des Raumes steht auf einem Sockel eine bronzene Hendrichbüste von Heinrich Splieth. Im Außenbereich gestaltete Franz-Josef Krings in achsensymmetrischer Anordnung als Halbrelief-Skulpturen die Köpfe der Götter Wotan und Loki, der Riesen Fasolt und Fafner und der Nibelungen-Helden Hagen und Siegfried. Zu der Anlage gehört auch ein Höhlengang, der zu einer steinernen Drachenfigur führt.

Die Nibelungenhalle über dem Rhein gehört nunmehr zu den über 300 Projekten, die in Bonn ansässige Denkmalstiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Bonn, den 22. September 2012/Schi






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