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Sammlung von 80 Kokoschka-Zeichnungen

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Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden erhalten eine einzigartige Schenkung: 80 Zeichnungen und Aquarelle aus der Privatsammlung Willy Hahn gelangen in den Bestand des Kupferstich-Kabinetts, wie Generaldirektor Hartwig Fischer heute im Rahmen eines Pressegespräches mitteilte. Die Schenkung verdankt sich dem Sohn des Sammlers Willy Hahn, dem früheren Direktor des Bauhaus-Archivs Berlin, Peter Hahn, in dessen Eigentum die kunsthistorisch bedeutende Sammlung bisher stand. Damit verfügt das Kupferstich-Kabinett nun über einen Werkkomplex des österreichischen Malers und Zeichners Oskar Kokoschka von außerordentlichem Rang.

Der Musiker Willy Hahn (1896–1988) hatte diesen Bestand als Herzstück seiner Sammlung über viele Jahre in freundschaftlicher Verbundenheit mit dem Künstler zusammen-getragen. Etliche der Arbeiten entstanden in der Dresdner Schaffensphase Kokoschkas und haben damit einen unmittelbaren Bezug zu deren neuem Bestimmungsort.

Der Kontakt der Kunstsammlungen zu Peter Hahn geht bereits auf die umfassende Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen zum Thema „Kokoschka und Dresden“ 1996 zurück. Hauptwerke der Sammlung Willy Hahn waren in allen großen internationalen Kokoschka-Ausstellungen vertreten. In ihrer Gesamtheit wurde sie jedoch bisher nur einmal gezeigt, 2011 in der Sonderausstellung „Kokoschka als Zeichner. Die Sammlung Willy Hahn“ im Dresdner Kupferstich-Kabinett und in zweiter Station im Rupertinum in Salzburg. Hervorzuheben ist, dass Peter Hahn sich schon seinerzeit im Zuge der Vorbereitung dieser Ausstellung der Frage der Provenienzen der Werke angenommen hat und seine Sammlung diesbezüglich auf eigene Kosten wissenschaftlich erforschen ließ. So konnte ausgeschlossen werden, dass sich in dem Konvolut NS-Raubkunst befindet.

Bereits vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die Erwerbung des Gemäldes „Gitta Wallerstein“ von Oskar Kokoschka geglückt ist. Durch beträchtliche Fördersummen des Freistaates Sachsen, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Kulturstiftung der Länder konnte das seit 2005 als Dauerleihgabe im Albertinum ausgestellte Werk für insgesamt 2,6 Millionen Euro von Peter Hahn angekauft werden. Auf Grundlage dieser Erwerbung in Verbindung mit der grandiosen Schenkung Peter Hahns werden die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden nun ihren Ruf als wichtiger Ort der Forschung zum Werk Oskar Kokoschkas weiter ausbauen können.

Der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Hartwig Fischer: „Für Museen ist es heutzutage kaum mehr möglich, Werke der Klassischen Moderne auf dem freien Kunstmarkt zu erwerben. Wir sind glücklich, dass die Erwerbung des Gemäldes „Gitta Wallerstein“ sowie die Schenkung von 80 Zeichnungen von Oskar Kokoschka jetzt zu einer so bedeutenden Erweiterung des Bestandes der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden auf diesem Gebiet geführt hat. Dies wiegt umso schwerer, als die Dresdner Sammlungen gerade hier durch das NS-Regime schwere Verluste erlitten haben. Viele glückliche Umstände mussten zusammenkommen, damit dies möglich wurde: An erster Stelle ist hier Peter Hahn zu nennen, der die Sammlung seines Vaters über Jahrzehnte bewahrt hat und dem es nun im Interesse der Herausbildung eines Forschungsschwerpunktes und mit Blick auf die Bedeutung Dresdens im Schaffen von Oskar Kokoschka ein besonderes Anliegen war, die bedeutende Sammlung seines Vaters in weitestgehender Geschlossenheit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu schenken. Peter Hahn und seiner Familie kann ich nicht genug danken. Angesichts aktueller Debatten um den Umgang von Privatpersonen mit Sammlungen, die in der Zeit des Nationalsozialismus entstanden, kann Peter Hahns Vorgehen als Vorbild dienen. Er hat ausschließen wollen, dass Werke in seiner Sammlung anderen zuvor durch das NS-Regime unrechtmäßig entzogen worden waren; so ergriff er die Initiative und beauftragte eine anerkannte Expertin mit der Erforschung der Provenienzen aller Blätter. Neben dieser einzigartigen Schenkung ist es dem zielstrebigen Handeln des Freistaates Sachsen, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Kulturstiftung der Länder zu verdanken, dass die Erwerbung des Gemäldes „Gitta Wallerstein“ möglich wurde. Sie alle haben eine für die Kunststadt Dresden und den Freistaat Sachsen sehr wichtige Bereicherung des Bestandes möglich gemacht."

Bernhard Maaz, Direktor des Kupferstich-Kabinetts und der Gemäldegalerie Alte Meister: „Die Zeichnungen und Aquarelle nehmen im Werk von Oskar Kokoschka eine herausragende Stellung ein. Die Sammlung Willy Hahn besticht durch ihre hohe, kunsthistorisch aussagekräftige Qualität, die im Rahmen einer monografischen Auswahl eine Seltenheit darstellt. Besondere Erwähnung verdienen die zwei Studien zur „Frau in Blau“. Sie bereiteten das gleichnamige Gemälde vor, das 1919 als erstes Werk des jungen Professors für die Dresdner Moderne Galerie im Semperbau erworben wurde und das dann im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmt wurde – so erneuert sich über die Schenkung der Bezug zwischen Künstler und Institution.“








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