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Nachkriegskunst

Städel Museum erhält großzügige Schenkung deutscher Nachkriegskunst

Nachkriegskunst

(Frankfurt am Main, 10. Mai 2011) Mit einer großzügigen Schenkung des Ehepaars Margarethe und Klaus Posselt erhält das Städel Museum einen weiteren, wesentlichen Zuwachs für seine Sammlung der Gegenwartskunst. Das herausragende Konvolut umfasst bedeutende Werke deutscher Künstler mit Schwerpunkt auf den 1950er- und 1960er-Jahren, darunter außergewöhnliche Arbeiten von Hermann Glöckner, Karl Otto Götz, Hans Hartung, Gerhard Hoehme, Bernard Schultze oder Emil Schumacher. Insgesamt werden 13 Gemälde, 9 Objekte und 48 Graphiken der Sammlung Posselt dem Städel Museum übergeben. In einem zweiten Schritt gehen posthum weitere 10 Kunstwerke erbvertraglich in den Besitz der Städelschen Sammlung über. Zu ihnen zählen ein bedeutendes Aquarell von Paul Klee und ein Gemälde von Willi Baumeister. Das umfangreiche Konvolut des Ehepaars Posselt bereichert sowohl die Sammlung der Gegenwartskunst des Städel Museums, die ab Februar 2012 im derzeit im Bau befindlichen Erweiterungsbau präsentiert wird, als auch die Graphische Sammlung des Hauses.

„Die kenntnisreiche Sammeltätigkeit von Margarethe Posselt verdient allergrößte Anerkennung. In ihrer hervorragenden Sammlung spiegelt sich ein besonderer Blick für wegweisende Künstler der deutschen Nachkriegszeit wider. Ich freue mich sehr, dass die großzügige Schenkung mit entscheidenden Hauptwerken dieser bedeutenden kunstgeschichtlichen Epoche die Sammlung des Städel Museums entscheidend ergänzt. Dem Ehepaar Posselt gilt hierfür mein größter Dank“, so Städel-Direktor Max Hollein.

Margarethe Posselt begann ihre Sammlertätigkeit gemeinsam mit ihrem Ehemann in den 1960er-Jahren in Frankfurt am Main. Rasch richteten sich Interesse und Schwerpunkt der Sammlung auf die informelle, vorwiegend abstrakte deutsche Kunst der Nachkriegszeit, aus der sich zahlreiche Bekanntschaften mit Künstlern wie Karl Otto Götz, Hann Trier oder Winfried Gaul entwickelten. Mit dem „Kunstraum MI Posselt“ gründete sie 1992 eine Galerie für zeitgenössische Kunst in Bonn, deren Fokus unter anderem in der Förderung von ostdeutschen Künstlern lag. Neben wichtigen Ausstellungen zu Altmeistern wie Hermann Glöckner oder Gerhard Altenbourg zeigte die Galerie zahlreiche Werke junger Künstler, darunter Bernd Hahn, Thomas Müller oder Jan Wawrzyniak.

Durch die Schenkung von Margarethe und Klaus Posselt können wesentliche Aspekte der Städelschen Sammlung der Gegenwartskunst ausgebaut werden. Dabei wird der bereits bestehende Sammlungsschwerpunkt der Nachkriegsabstraktion und des Informel durch zahlreiche Gemälde in besondere Weise ergänzt. Frühe Werke von Karl Otto Götz und Bernard Schultze, die mit der Künstlergruppe Quadriga eine Kerngruppe der deutschen informellen Malerei bildeten, schließen bisherige Sammlungslücken. Mit „SO-SO“ (1961) und „Blasen-Blüten-Basen“ (1960) kontextualisieren außerdem zwei ungewöhnliche Werke von Gerhard Hoehme einen zentralen Ankauf des Städel Museums aus dem Jahr 2009, der durch das Städelkomitee 21. Jahrhundert im Städelschen Museums-Verein ermöglicht wurde: Das spät-informelle Objektbild „Zimbal“, dessen gestisch-informelle Struktur aus Wäscheleinen in intelligenter Weise die Kunst der 1950er- und 1960er-Jahre verknüpft.

Ein Desiderat im Kontext der aktuellen Neuorientierung der Sammlung waren die gattungsübergreifenden Arbeiten des 1987 verstorbenen Herrmann Glöckner. Über die Schenkung des Ehepaars Posselt gelangen nun insgesamt drei Gemälde, neun Objekte und neun Graphiken des Künstlers in die Sammlung. „Damit kann der fast vergessene Hauptvertreter des deutschen Konstruktivismus, dessen Werk annähernd sieben Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts umspannt, endlich in gebührender Weise in der deutschen Museumslandschaft präsentiert werden“, so Dr. Martin Engler, Sammlungsleiter Gegenwartskunst im Städel Museum. Insbesondere die für den Künstler typische Verbindung von klassischen Tafel-Arbeiten mit Werken auf Papier und dreidimensionalen Arbeiten – die sämtliche Gattungsgrenzen sprengt – lässt die Bedeutung und Vielschichtigkeit Glöckners deutlich werden. Anhand der Glöckner-Arbeiten aus den 1930er- bis 1980er-Jahren verdeutlicht Engler bereits einen zentralen Aspekt seiner zukünftigen Neupräsentation der Städelschen Sammlung der Gegenwartskunst: „Unsere Vorstellung der Kunst der Gegenwart, besser des 20. Jahrhunderts, ist eine, die bewusst die Vorkriegs- und Nachkriegskunst verbindet. Die nicht kleinteilig Ismen und Gruppierungen scheidet, sondern bewusst große Bögen und weit gespannte Erzählungen der Kunst unserer Gegenwart entwickeln möchte.“








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