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Fördervertrag

Stellershammer in Lindlar

Fördervertrag

An der Sanierung der Außenhülle des Stellershammers in Lindlar im Oberbergischen Kreis beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 30.000 Euro. Den Fördervertrag erhält der engagierte Eigentümer in diesen Tagen. Neben der DSD beteiligt sich an der Maßnahme auch das Land.

Prägend für das Leppetal ist seit dem 16. Jahrhundert zunächst die vorindustrielle, später die industrielle Eisenverarbeitung. Dabei nutzte man die Wasserkraft der Bäche mittels eines Systems von Gräben und Stauteichen. Das Roheisen wurde aus dem Siegerland angeliefert und die Holzkohle stammte aus heimischer Erzeugung. Die hier produzierten Stabeisen und Pflugteile wurden ab dem 19. Jahrhundert über die Kleinbahn Engelskirchen-Marienheide abtransportiert.

Der Stellershammer stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist der letzte erhaltene Hammer im Tal. Ihn benutzte bereits 1752 der Reidemeister Dietrich Wilhelm Höver, für den bezeugt ist, dass er zwei Eisenhämmer im Leppetal betrieb. 200 Jahre später war die Familie weiterhin - und ist es bis heute - in der Branche tätig. 1937 gründete Christoph Höver die Firma Leppe-Edelstahl und produzierte bis 1953 auch im Stellershammer.

Das Hammergebäude ist ein rund 10 mal 8 Meter großes, eingeschossiges Fachwerkhaus mit Backsteinausfachung über einem Bruchsteinsockel. Ein Satteldach deckt den Bau, der Straßengiebel ist heute verbrettert. Hohe, hochrechteckige Sprossenfenster dienen der Belichtung. Die Hammerwelle mit Schwanzhammer wurde über ein oberschlächtiges Wasserrad an der östlichen Traufseite angetrieben. Ein weiteres Rad diente vermutlich der Winderzeugung für eine Esse. Der aus Bruchstein mit Ziegeln erbaute Kamin wurde außen an die Traufwand angesetzt und steht über einem segmentbogig gemauerten Kanal zwischen den Wasserrädern. Eine zweite Esse steht im Gebäudeinneren an der gegenüberliegenden Traufseite. Zwischen den Essen befindet sich der Amboss. Der Dachraum ist vom hinteren Giebel aus begehbar. Hier gab es in einem Bretterverschlag für die Arbeiter einen Aufenthaltsraum. Das Tonpfannendach ist mit Strohdokken gedeckt.

Westlich des Gebäudes liegt der Stauteich, der durch einen bis zum Müllershammer reichenden Obergraben mit Wasser aus der Leppe versorgt wird. Das Wasser gelangte vom Stauteich über eine Schützanlage auf die Wasserräder des Stellerhammers und über einen Untergraben wieder in die Leppe. Eine weitere Schützanlage diente als Überlauf und Regulierung des Stauteiches. Die Hammeranlage und ihre Wasserführung sind ein anschauliches Beispiel für die Industrialisierung des Bergischen Landes. Die Lage des Hammers auf einem noch genutzten Betriebsgelände mit Werkshallen aus verschiedenen Epochen dokumentiert zudem anschaulich die Entwicklung der Stahlverarbeitung durch die Jahrhunderte bis in die Gegenwart.

Der Lindlarer Stellershammer, mit dem Kleineisenteile für Werkzeuge bzw. die Landwirtsschaft, etwa Pflugteile, hergestellt wurden, ist nunmehr eines von über 300 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Bonn, den 7. September 2012








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    Deutsche Stiftung Denkmalschutz