Textilfabrikant
Villa Schönfeld in Herford
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Presse26.05.2013
Nach jahrelangem Leerstand wird die Villa Schönfeld in Herford am Sonntag, den 26. Mai 2013 um 11.00 Uhr offiziell wiedereröffnet. Aus diesem Anlass sprechen Bürgermeister Bruno Wollbrink und Professor Dr. Michael Krautzberger vom Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), deren treuhänderischer Grace-und-Fritz-Streuber-Stiftung die Wiederherstellung des Gebäudes und die Neunutzung als Museum angeregt hat, Grußworte. Ab 12.00 Uhr findet rund um die Villa ein Museumsfest statt. Haus- und Salonmusik wechseln ab mit Lesungen aus den Lebenserinnerungen und Briefen der Familie Schönfeld. Eine denkmalgerechte Restaurierung wird live im ehemaligen Esszimmer des Hauses vorgeführt, während sich Besucher im mobilen "Studio 1900" im Stil der Jahrhundertwende fotografieren lassen können.
Die denkmalgerechte Innensanierung der 2004 geschlossenen Villa finanzierte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank einer zweckgebundenen Spende in Höhe von 500.000 Euro, die ihr das inzwischen verstorbene Unternehmerehepaar Grace und Fritz Streuber zur Wiederherstellung von Herfords erster Unternehmervilla als Museum für Stadtgeschichte anvertraut hatte. Darüber hinaus konnte die Stiftung für das Projekt weitere 50.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, deren Destinatär sie seit 1991 ist, zur Verfügung stellen.
Der Herforder Textilfabrikant Heinrich Schönfeld ließ für sich und seine Familie von 1874 bis 1876 auf den Resten eines Rondells der Herforder Stadtbefestigung eine repräsentative Villa im Stil der Neorenaissance nach Dresdner Vorbild errichten. 1940 kaufte die Stadt das Gebäude, das fortan der Herforder Verein für Heimatkunde nutzte. Über 60 Jahre lang wurden in den Räumen der Villa die stadtgeschichtlichen Ausstellungen des 1882 gegründeten Städtischen Museums - des ältesten in kommunaler Trägerschaft in Westfalen-Lippe - präsentiert. Dringender Sanierungsbedarf zwang 2004 jedoch zur Schließung des Gebäudes. Die hochwertige Museumssammlung kam ins Depot.
Bei den nun abgeschlossenen Baumaßnahmen stand insbesondere die historische Raumgestaltung im Vordergrund. Mittelpunkt des einst repräsentativen Wohnhauses war der große Lichthof, von dem aus die anliegenden Räume zugänglich waren. Diese Raumstruktur war im Lauf der Zeit durch Umbauten verloren gegangen. Auch die Farbgebung der einzelnen Räume wurde den historischen Befunden angepasst. Künftig wird die Restaurierung der Villa im Obergeschoss fortgeführt. Im Erdgeschoss wird Schritt für Schritt eine moderne stadtgeschichtliche Dauerausstellung eingerichtet.
Nachdem Grace und Fritz Streuber durch eine großzügige Zuwendung die Restaurierung der Villa Schönfeld ermöglicht hatten, gründeten die Kinder Fritz M. Streuber und Katharina Alverman 2009 in der Treuhandschaft der Deutschen Stiftung Denkmalschutz die nach den Eltern benannte Stiftung, um mit den Erträgnissen auch den Erhalt und die Pflege der Museumsvilla sicherzustellen. Dabei erhofften sie sich eine zunehmende Fördergemeinschaft aus dem Kreis Herforder Bürger, die sich für "ihr" Museum engagieren.
Die Grace-und-Fritz-Streuber-Stiftung ist eine von über 200 Stiftungen in der Obhut der privaten Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem effizienten Förderinstrument entwickelt haben, das aus der deutschen Denkmallandschaft bereits nicht mehr wegzudenken ist. Zuwendungen an die Grace-und-Fritz-Streuber-Stiftung sind steuerbegünstigt und kommen vollständig der Villa Schönfeld zugute. Sie können zeitnah oder als Zustiftung für die dauerhafte Erhöhung des Stiftungskapitals verwendet werden. Darüber hinaus sind Patenschafts-Spenden für gezielte Sammlungsobjekte möglich.
DSD Grace-und-Fritz-Streuber-Stiftung
Konto Nr. 10 277 582 75
BLZ 380 101 11 (SEB-AG Bonn)
(Verwendungszweck: "Spende" bzw. "Zustiftung" bitte angeben)
Nähere Informationen bei:
Nadine Smukal, Stiftungszentrum der Deutschen Stiftung
Denkmalschutz * Schlegelstraße 1 * 53113 Bonn * Tel.
0228-9091203, nadine.smukal@denkmalschutz.de.
Bonn, den 17. Mai 2013/tkm