Cottendorf
Witzmann-Orgel in der Dorfkirche in Cottendorf
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Presse07.06.2012
Schäden an der Windlade, verformte und fehlende Metallpfeifen, eine verschlissene Balganlage und fehlende Registerzüge haben die Witzmann-Orgel in der Dorfkirche in Cottendorf im Ilmkreis unbespielbar gemacht. Um nun die Ton- und Registermechanik, die Pedalklaviatur und den Spieltisch sowie die Windlade zu restaurieren, überbringt Barbara Schönfelder, Ortskuratorin Weimar/Weimarer Land der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Sonntag, den 10. Juni 2012 um 10.00 Uhr gemeinsam mit einem Vertreter von Lotto Thüringen einen Fördervertrag über 1.500 Euro an Pfarrer Friedrich Albrich von der evangelischen Kirchengemeinde Cottendorf. An den Maßnahmen beteiligen sich auch die Landeskirche, die Sparkassen-Kulturstiftung und das thüringische Landesamt für Denkmalpflege.
Die heute steinsichtige, aus Bruchstein errichtete Saalkirche in Cottendorf ist im Kern eine spätromanische Anlage, die im 17. und 18. Jahrhundert Veränderungen erfuhr. Hohe von Natursteingewänden gerahmte Rundbogenfenster belichten den Saal. An der westlichen Giebelseite finden sich ein vermauertes Spitzbogenportal aus dem 15. Jahrhundert sowie ein vermauertes romanisches Rundbogenfenster. Den östlichen, fast quadratischen Dachreiter bekrönt eine geschweifte Schieferhaube mit Laterne. An den Ostgiebel setzte man einen niedrigen fünfseitigen Chor.
Den von einem Walmdach gedeckten Saal überspannt im Inneren eine Holztonne. Den Raum prägen die umlaufenden zweigeschossigen Emporen. Der Kanzelbau ruht auf dorischen Säulen, davor steht ein freistehender hölzerner Altarblock aus der Zeit um 1811. Die Orgel, die auf der ersten Empore der Westseite steht, wurde vermutlich 1871 von Louis Witzmann erbaut, der die beiden Keilbälge des Vorgängerinstruments von Johann Schulze aus dem Jahr 1780 wiederverwandte.
Bis auf die Prospektpfeifen ist die einmanualige Orgel mit ihrem klassizistischen, dreiseitig geschlossenen Gehäuse weitgehend original im Zustand des 19. Jahrhunderts erhalten. Sie besitzt einen Windladen, mechanische Ton- und Registertrakturen, Keilbälge mit Tretvorrichtung, elektrische Gebläse und sechs klingende Register. Den Prospekt gliedern drei von Akanthuslaub bekränzte Felder, die außen stumme Schmuckpfeifen dekorieren. Den mittleren Teil der Orgel über dem Spieltisch schmücken geschnitzte und farbig gefasste Blattfestons, Blumen- und Rankenwerk.
Die derzeit nicht bespielbare Orgel in Cottendorf ist eines von über 400 Projekten, die die 1985 gegründete private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.
Bonn, den 7. Juni 2012/Schi
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