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Schloss Cecilienhof „unter Dach und Fach“

1913-1918: Bauzeit bis Ende des Ersten Weltkrieges
1918-1945: Familienwohnsitz des ehemaligen Kronprinzenpaares bis Ende des Zweiten Weltkrieges
17. Juli bis 2. August 1945: Potsdamer Konferenz 1945-1952: Nutzung durch die sowjetische Militäradministration
10. Januar 1952: Eröffnung der Gedenkstätte der Potsdamer Konferenz
1952-1960: Gedenkstätte und Bildungseinrichtung des DFD (Demokratischer Frauenbund Deutschlands)
1960-1984: Teilumbau Prinzen- und Wirtschaftsflügel zum Schlosshotel Cecilienhof und Nutzung durch das Reisebüro der DDR
1985-1989: Rekonstruktion und Teilumbau Hotelbereich und Nutzung als 4-Sterne Valuta-Hotel
1989-2004: Umnutzungen, Umbauten und Wiederherstellungsmaßnahmen in Hotel und Museum
1995: Wiedereröffnung der Privaträume des Kronprinzenpaares

Heutiges Erscheinungsbild
Die Kronprinzessin Cecilie konnte 1917 in die im Stil eines Englischen Landhauses (sogenannter „Tudor-Stil“) konzipierte Residenz einziehen. Nach Plänen von Paul Schultze-Naumburg hatten die Saalecker Werkstätten ein modernes Gebäude zur ganzjährigen Nutzung errichtet, das in seiner äußeren Erscheinung bis heute von seiner gewaltigen Dachlandschaft und dem markanten Fachwerk aus Eichenholz geprägt wird. Hinter der historischen Fassade verbirgt sich eine für den Beginn des 20. Jahrhunderts innovative Rohbaukonstruktion, bei der Stahl in den unterschiedlichsten Profilen verwendet wurde. Dieses Material versprach schnellen Baufortschritt und bei entsprechendem Korrosionsschutz auch Langlebigkeit und Stabilität. Tragende Wände bestehen aus massivem Ziegelmauerwerk und alle Geschosse sind mit Stahlsteindecken, sogenannten „Anker-Dübel-Decken“, verbunden. Auch die Stürze über den Fenstern, Türen und Erkern sind größtenteils als Stahlträger ausgeführt.

Zu den nachträglichen Eingriffen zählen die Überbauung eines kleinen Wirtschaftshofes (Dachaufsicht) und die Errichtung neuer Schornsteine. Auch der Austausch der meisten Bleiglasscheiben gegen gewöhnliches Fensterglas und die verfälschenden Anstriche auf dem Eichenfachwerk und Rauputz, die ursprünglich ungefasst waren, haben den äußeren Eindruck des Hauses nachhaltig verändert.

Zur Konferenz wurde eine Fenstertür vom Weißen Saal auf die Seeterrasse als Eingang für Stalin und seine Delegation mit einem repräsentativen Vordach ausgestattet, das noch in Teilen erhalten ist. Nachdem der Ehrenhof bereits zur Konferenz 1945 gärtnerisch umgestaltet wurde, erfolgten 1974 bis 1976 weitere Neugestaltungen der Gartenanlagen in den Innenhöfen und auf den Terrassen.

Die Gebäudeteile des Schlosses gruppieren sich um fünf Innenhöfe: den großen Ehrenhof in der Mitte, einen kleinen Gartenhof, den Prinzenhof und drei Wirtschaftshöfe. Der stark plastisch geprägte Fassadenaufbau wird zu den Innenhöfen und nach außen durch hervor- und zurücktretende Bauteile, Risalite und Erker sowie durch den Wechsel von giebel- und traufständigen Fassadenabschnitten mit unterschiedlichen Trauf- und Giebelhöhen charakterisiert. Die vielgliedrige Dachlandschaft ist durch die komplexe Grundrissgeometrie und Höhenniveausprünge geprägt und mit zahlreichen Zierschornsteinen auffallend reich geschmückt. Die Fassaden weisen im Erdgeschoss über einem Rustikasockel aus Natursteinen zumeist einen Rauhputz und in den Obergeschossen Fachwerk mit verputzten oder gemusterten Backsteingefachen auf.

Einzelne Gebäudeteile sind akzentuiert durch Giebel und Erker, Musterfachwerk, Zierverband und Rustikaquaderung oder auch im Obergeschoss mit Rauhputz versehen. Symmetrie und Regelmäßigkeit werden dabei vermieden. Bei den vielfach bleiverglasten Fenstern zeigen sich serielle Grundmodule in vielfältigen Variationen. Bleiverglasung, ornamentierte Holzelemente, verzierte Fallrohre und Entwässerungskästen und das vorgeblendete Fachwerk tragen entsprechend den Idealen der Arts-and-Crafts-Bewegung zum traditionellen bzw. „handwerklichen“ Erscheinungsbild eines natürlich gewachsenen Landsitzes bei und täuschen über die Modernität des Entwurfs und der Baukonstruktion (u.a. Profilstahl) hinweg.

Insgesamt bildet die solide Bauweise des Schlosses, trotz wechselvoller Nutzungsgeschichte und in der Vergangenheit nur sehr partiell durchgeführter Baupflege, eine große Chance für diese UNESCO-Welterbestätte. Die SPSG, das Brandenburgsche Landesamt für Denkmalpflege und die beauftragten freiberuflichen Planer haben sich mit dem Masterplan die Aufgabe gestellt, die Einzigartigkeit der Architektur zu erhalten und das Gebäude bis 2017 behutsam zu sanieren.

Das Sonderinvestitionsprogramm (Masterplan)
Mit dem Sonderinvestitionsprogramm (Masterplan) retten der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg bedeutende Denkmäler der Berliner und Potsdamer Schlösserlandschaft vor dem Verfall. Das Abkommen sieht vor, dass die SPSG bis 2017 insgesamt 155,03 Millionen Euro in die Wiederherstellung nationaler Kulturgüter zusätzlich investieren kann. Der Bund trägt 77,5 Millionen Euro (50 Prozent) bei, das Land Brandenburg 53 Millionen Euro (2/3 von 50 Prozent) und das Land Berlin 24,53 Millionen Euro (1/3 von 50 Prozent). Seit 2008 hat die SPSG 72 Millionen Euro verausgabt, das entspricht 47 Prozent der Gesamtsumme von 155 Millionen Euro. Im Jahr 2014 hat die SPSG 21 Millionen Euro (inkl. BMUB- und EFRE-Mittel) in die Masterplanprojekte investiert. Die Sonderinvestitionsmaßnahmen kommen allen großen Häusern der Stiftung zugute.






  • 27.01.2015
    Presse »

    Informationen
    Schloss Cecilienhof
    Im Neuen Garten 11
    14469 Potsdam

    Öffnungszeiten:
    November bis März: Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr
    April bis Oktober: Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr
    Besichtigung mit Führung oder Audioguide.
    Privaträume des Kronprinzenpaares nur mit Führung: 10, 12, 14 und 16 Uhr
    Letzter Einlass jeweils 30 Minuten vor Schließzeit.

    Eintritt: 6 Euro / ermäßigt: 5 Euro



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  • Schloss Cecilienhof in Potsdam: Schornstein. Foto: Hagen Immel/SPSG
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    Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
  • Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten: Foto: Roland Handrick/SPSG
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    Stiftung Preußische Schlösser und Gärten