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Nominierungspreis

Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2017

  • Presse
    13.09.2017
Nominierungspreis

Markus Jeschaunig (*1982 in Graz) Inspiriert von den Kräften und Dynamiken der Lithosphäre, Hydrosphäre, Atmosphäre und Biosphäre erforscht Markus Jeschaunig mit großem Witz und technisch gleichermaßen überzeugend, natürliche, soziale, räumliche und ökonomische Systeme und menschliche Verfahrenstechniken. Angesichts gravierender Klima-, Umwelt- und Ressourcenprobleme leistet Jeschaunig, der zudem in der künstlerischen Forschung an der Biosphäre tätig ist, in seinen Objekten und Installationen Kritik an vorherrschenden Systemen und thematisiert ungenutzte Energiepotentiale. So leitete er in der Grazer Innenstadt die Abwärme zweier Kühlhäuser in eine temporäre Gewächshaushülle für den Anbau tropischer Früchte („Oase No.8“), spielt in „Barrel You!“, einer Installation in Form eines tropfenden Stundenglases, auf die Endlichkeit des Rohstoffes Erdöl an, oder versucht sich an einer Neuauflage des Perpetuum Mobile, der pataphysischen Lösung aller Energieprobleme. Er lebt und arbeitet in Graz und Unterpremstätten.

Bernd Oppl (*1980 in Innsbruck) In minutiös gebauten oder 3D-gedruckten Modellen und unter Anwendung von Spezialeffekten aus Fotografie und Film greift Bernd Oppl in öffentliche Orte, etwa die Tate Modern, den Österreich-Pavillon in Venedig, aber auch in unbekannte Räume, wie Korridore, Wartezimmer oder Kinosäle, ein. In seinen Videoskulpturen experimentiert der Künstler mit physikalischen und chemischen Eigenschaften von Materialien, schwappt in einem Gang eine Vielzahl weißer Bälle hin und her, lässt einen schwarzen Sack von Wand zu Wand rutschen, oder eine dunkle Substanz in einer Zimmerecke kollabieren. Seine Objekte regen neue Blickrichtungen an, sind beweglich und ephemer. Bernd Oppl integriert den kinematografischen Konnex von Technologie und Illusion und baut damit eine Spannung zwischen der Welt des medialen Scheins und jener der produktions-technischen Wirklichkeiten auf. Er lebt und arbeitet in Wien.

Werner Reiterer (*1964 in Graz) Entgegen sperriger Gegenwartskunstrezeption positioniert sich Werner Reiterer als exzellenter Analytiker von makabrer Doppelbödigkeit sowie kulturphilosophischen Fragestellungen. Schwarzer Humor gepaart mit einem überaus lapidaren Umgang mit der Wirklichkeit resultiert bei ihm in Installationen und Objekten, die gewohnte Ordnungen durchkreuzen. So realisiert der Künstler spannungsreiche Arbeiten im öffentlichen Raum, lässt ein Auto in die Mariensäule in Leibnitz krachen, sein Publikum Kästen anschreien, auf Punchingbälle schlagen. Sich selbst bringt er als uneitle, fragende Mittlerfigur und wohl „neutralsten“ Stellvertreter des Menschen an sich immer wieder ins Spiel. Skulptur versteht Werner Reiterer vor allem als Gedankenkonstrukt, das Erwartungshaltungen an Kunst konterkariert, Sinn und Unsinnigkeiten unserer Lebenswelt thematisiert. Zusätzlich tragen seine grafischen Arbeiten als Neuinterpretation der „Bildhauerzeichnung“, den Verweis auf die mögliche Umsetzung einer Projektidee in sich. Er lebt und arbeitet in Wien.

Sofie Thorsen (*1971 in Århus) thematisiert in ihren Arbeiten kulturell verankerte Gegebenheiten und reflektiert anhand der Aneignung und Adaption vorgefundener Bilddokumente politische, soziale und kunsthistorische Kontexte. Mittels abstrakter Zeichenhaftigkeit, der Betonung von Unschärfen und Leerstellen, analysiert die Künstlerin in ihrer aktuellen Werkgruppe „Precious Things That Come Out of the Ground“ die Präsenz und Absenz von zerstörtem oder geraubtem Kulturgut aus archäologischen Fundstätten im Nordirak. Ein zweiter Themenkomplex setzt Bereiche der Skulptur, der Architektur und des Designs in Relation zu Gesellschaft und kommunaler Verantwortung. Mit „Spielplastiken“ schuf Thorsen fragile Gerüstkonstruktionen, die sich auf ein Kunst-am-Bau-Projekt aus den 1950er Jahren beziehen, eliminiert darin figurative Bestandteile und lädt ein, den Begriff „sozial“ in der Gegenwart neu zu definieren. Sofie Thorsens Arbeiten eröffnen ein Feld ambivalenter Sichtbarkeiten und changieren zwischen erkennbarer Realitätsabbildung, kleinen Utopien und möglicher Fiktion. Sie lebt und arbeitet in Wien.

 

Bildlegenden
1 Reihe v.l.n.r.:
Bernd Oppl, Diffusion, 2016, Nylon, LED-Lampe, Glas, Milch, Tusche, destilliertes Wasser, Leuchtkasten, 80 x 120 cm, Courtesy Galerie Krinzinger; Markus Jeschaunig, Oase No. 8, 2015/16, ETFE Folie, Holz, Haustechnik Komponenten, Abwärme, Vegetation, 500 x 640 x 550 cm, Foto: Simon Oberhofer; Manfred Erjautz, Your own personal Jesus, 2016, Christus Figur, beschädigt, ca. 1890, Zirbenholz, Allgäu, Turmuhr-Zeigerwerk, digitale Hauptuhr, DCF 77 Empfänger, 132 x 119 x 30 cm, Foto: Lena Kienzer & Thomas Frühwirth
2 Reihe v.l.n.r.:
Sophie Hirsch, Corner Piece, 2016, Silikon, Stoff, Gips, Graphit, 91 x 48 x 23 cm, Foto: Charlie Rubin; Werner Reiterer, A Family Gang, 2015, 4 Kästen, Holz, Stoff, Gewebeklebeband, 106 x 85 x 44 cm, 102 x 53 x 32 cm, 57 x 53 x 43 cm, 176 x 109 x 61 cm, Foto: Werner Reiterer, Courtesy Galerie Krinzinger, © Bildrecht, Wien 2017; Sofie Thorsen, Appeared after Rain, 2017, Stahl, Inkjetprint, Gesamtinstallation: ca 350 x 300 x 200 cm, Installationsansicht Galerie Kunstbüro 2017, Foto: Sofie Thorsen, Courtesy Galerie Krobath






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  • Bildbeschreibung, Bildlegenden siehe am ende des Artikels.
    Bildbeschreibung, Bildlegenden siehe am ende des Artikels.