Jahrzehntelang in Privatbesitz gepflegte Teppiche und islamische Kunstgegenstände gelangen am 14. Juli 2009 bei Nagel Auktionen zur Versteigerung. Das hochwertige Angebot gibt Anlass zur Hoffnung, dass die 53. Spezialauktion Sammlerteppiche & Ethnologica die wohl beste Teppich-Auktion seit Jahren werden wird.

Exzellente Sammlerteppiche, von einem ausgewiesenen Kunstliebhaber bis ins Jahr 1979 zusammengetragen, kommen nach drei Jahrzehnten bei Nagel Auktionen wieder auf den Markt. Das Angebot umfasst bedeutende persische Manufaktur-Teppiche der Hochzeit zwischen 1860 und 1910, darunter ein Ziegler-Mahal der Zeit um 1880 (Maße 370 x 284, Schätzpreis 1.200 €. Außerdem gelangen ein früher chinesischer Teppich des 18. Jahrhunderts und ein spanischer Alcaraz des 16. Jahrhunderts zum Aufruf. Der Teppich zählt zu den schönsten Beispielen dieser privaten Sammlung. Solche Stücke dienten zur Einrichtung der islamisch-maurischen Paläste in Südspanien, wurden aber auch an den päpstlichen Hof nach Avignon geliefert (Maße 207 x 131 cm, Schätzpreis 1.000 €).

Zur Versteigerung gelangt des weiteren eine bedeutende Sammlung eines spanischen Edelmannes, wobei frühe kaukasische und turkmenische Arbeiten einen Schwerpunkt bilden.

Zu den Besonderheiten der Auktion gehören sehr gute Textilien aus Persien und Indien, unter anderem ein Moon Shawl. Die Bezeichnung bezieht sich auf den prägnanten Mustertypus, der unterschiedlicher Herkunft sein kann. So ist bei den bekannten Moon Shawls aus Indien, Kaschmir und aus Frankreich der Mond in der Regel rund ausgeführt, und die Ecklösungen stehen in der Größe 1: 1 proportional zum Mittelkreis. Der bei Nagel angebotene Schal ist jedoch älter. Das Muster ist nicht geometrisch steif, sondern variiert. Zum einen erscheint der Mond nicht kreisrund, sondern bewusst abgeflacht und an zwei Stellen konkav. Zum anderen ist er auch proportional größer als die Kreissegmente in den Ecken. Dabei handelt es sich wohl um die Urform des Musters, das später vereinfacht wurde. Wegen der frühen Datierung, möglicherweise vor 1800, erscheint eine Entstehung in Kirman am wahrscheinlichsten, da die Produktion in Kaschmir und Frankreich wohl erst nach 1800 aufgenommen wurde, um den Europäischen Markt zu bedienen (Maße 150 x 108, Schätzpreis 1.000 €).

Die Höhepunkte der Abteilung Ethnologica kommen aus der islamischen Kunst. Zu den herausragenden Objekten zählt ein schöner Isnik-Teller mit einem Dekor aus Wolkenbändern und Blütenzweigen, 17. Jahrhundert (Durchmesser 40 cm, Schätzpreis 2.000 €). Außerdem wird eine komplette persische Kachelwand aus dem 19. Jahrhundert angeboten, die sich seit 40 Jahren in Privatbesitz befand (Maße ca. 3 x 2,8 m, Schätzung 2.000 €).

Weitere Informationen: Beate Kocher-Benzing (Mrs)
Tel. (+49 (0) 711) 6 49 69-230, Email: presse@auction.de