Wien
Aus dem Pazifik: Ein Sammler aus Leidenschaft – F. H. Otto Finsch (1839–1917)
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Ausstellung16.05.2012 - 08.10.2012
Die anthropologischen Wissenschaften in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren von der geistigen und technologischen Überlegenheit sowie dem daraus resultierenden Machtanspruch europäischer Nationen in der Welt überzeugt. Das Sammeln materieller Kulturgüter entsprach den Wünschen und Forderungen der zeitgenössischen Gelehrtenschaft, evolutionistische, diffusionistische und rassenkundliche Ideen zu untermauern. Gesammelt wurden Alltags- und Ritualobjekte, ausgewählte Schmuckformen und Hausverzierungen, zoologische, botanische und mineralogische Präparate aus den neu entdeckten Regionen. Deshalb ist die Sammlungsgeschichte völkerkundlicher Museen in ihren Anfängen immer im Kontext der europäischen Kolonialpolitik zu sehen. Die koloniale Erschließung der Südsee brachte nicht nur Verwaltungsbeamte, Soldaten, Missionare, Handwerker und Händler, sondern eben auch Forschungsreisende wie Otto Finsch in unterschiedlicher Intensität mit fremden Menschen und Kulturen in Berührung.
Das Ausstellungsplakat zeigt das Motiv „Begrüßung des Dr. Finsch in Dallmannshafen (Kaiser-Wilhelms-Land)“. Es stellt Otto Finsch bei seiner Forschungsarbeit in Dallmannhafen an der Nordküste Neuguineas im April 1885 dar und lässt eine gewisse Distanz in der Begegnung zwischen den Vertretern zweier extrem unterschiedlicher Welten erkennen. Der europäische Forscher im hellen Tropenanzug und mit Hut wird bei seiner Arbeit mit Bleistift und Papier von interessierten Papuas umringt. Die Männer präsentieren sich in ihrem Festschmuck und bieten Otto Finsch offensichtlich eine Schmuckkette, eine Maske, Kalebassen und Schweine zum Tausch oder Kauf an. Dieses und auch andere Bilder, die Begegnungen unterschiedlicher Art zwischen den Inselbewohnern, Händlern, Missionaren und deutschen Kolonialbeamten zeigen, wurden im Rahmen einer von Otto Finsch im Jahr 1890 zusammengestellten Pazifik-Sonderausstellung in Bremen präsentiert. Das Originalgemälde von Moritz Wilhelm Hoffman (1823–1896), seinem Schwiegervater, das sich heute im Bildarchiv des Übersee-Museums Bremen befindet, wurde vom Künstler nach einer von Otto Finsch selbst skizzierten Vorlage angefertigt.
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