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Das Kunsthaus als Kunstwerk

Am 27.9.2003 öffnete das Kunsthaus Graz seine Türen. 20 Jahre später feiert es sein Bestehen nun mit einer spannenden Reaktivierung der Geschichte und legt den Fokus mit umfangreichen Jubiläumsausstellungen auf vergangene und zukünftige Vorhaben. Dabei wird einmal mehr die Besonderheit eines Ausstellungshauses spürbar, das an sich schon ein Kunstwerk ist.

"Auf ins Ungewisse"
Als Europäische Kulturhauptstadt erhielt Graz im Jahr 2003 mit dem Kunsthaus ein neues architektonisches Wahrzeichen. Seither ist es aus dem Stadtbild der steirischen Landeshauptstadt nicht mehr wegzudenken. Der „Friendly Alien“ ist ein Denkmal, ein Kunstwerk und ein Ausstellungraum. Die Aufforderung „Auf ins Ungewisse“ der Kunsthaus-Architekten Colin Fournier und Peter Cook war und ist eine abenteuerliche Einladung, die Grenzen der eigenen Vorstellungskraft auszuloten und in Utopien zu denken.

Für Fournier ist das Kunsthaus ein undefinierbares Etwas, ein Hybrid, fremd und vertraut zugleich. Für Zigtausende Tourist*innen ist es einer der Hauptgründe, Graz zu besuchen. Der Alien gehört zur städtebaulichen Identität der Stadt – und das seit mittlerweile 20 Jahren.

Das neue Gebäude wurde in eine Baulücke zwischen Lendkai und Mariahilferstraße gesetzt und grenzt unmittelbar an das „Eiserne Haus“. Das Eiserne Haus wurde zwischen 1846 und 1848 als modernes Warenhaus errichtet. Seine denkmalgeschützte Fassade mit der Gusseisenstruktur im Obergeschoss blieb erhalten.

Der künstlerische Fokus des Kunsthauses Graz ist seit 2003 auf jene Kunst gerichtet, die sich mit Fragen der Gesellschaft und Zukunft der Kunst im 21. Jahrhundert beschäftigt. In die Räumlichkeiten des Kunsthauses haben sich in den letzten 20 Jahren viele Geschichten eingeschrieben, auch von Künstler*innen wie Monica Bonvicini, Ai Weiwei, Hito Steyerl u. a. Als multifunktionales und produzierendes Ausstellungshaus fordert das Kunsthaus Graz stetig die Idee des Ausstellungsraumes als „White Cube“ heraus. Denn es ist alles andere als ein „neutraler Raum“, wie die Leiterin Andreja Hribernik anmerkt. Durch seine Architektur, sein Ausstellungsprogramm und seine Grundphilosophie definiert es sich als Ort, der die Möglichkeiten und Vielfalt seiner Zeit widerspiegelt und mitgestaltet.

Seit 2015 besuchen rund 70.000 Interessierte jährlich das Kunsthaus. Über die letzten 20 Jahre waren 1.227 Künstler*innen, 207 Ausstellungen, 333 neuproduzierte Werke und 122 BIX-Projekte in, am und im Kunsthaus zu sehen.

Wussten Sie das? Das Kunsthaus verfügt in der Tiefgarage über ein großes Auffangbecken mit Grundwasser. Dieses wird für die Sprinkler-Anlage verwendet. Die Kunsthaus-Architekten planten ursprünglich transparente Wände für das Bauwerk. 1.288 Acrylglasplatten sind am Gebäude installiert. Die BIX-Medienfassade, die mit LED-Lichtern ein Lichterspiel am Kunsthaus bietet, leuchtet jeden Tag nur so lange, wie der Strom aus der hauseigenen Photovoltaikanlage reicht. Und: 2015 wurde am Dach des Kunsthauses Honig produziert.

Blaue Blase, Alien, Wal, Nacktschnecke – das Grazer Kunsthaus hat viele Namen, seine einzigartige Form und künstlerische Bedeutung machen es zu einem herausragenden Wahrzeichen, das die Fantasie der Betrachter*innen auf vielfältige Weise anregt:

„Alleine schon das Gebäude ist eine Reise wert“, schwärmt Elke. Jährlich zieht das Kunsthaus Tausende Besucher*innen aus der ganzen Welt an und gehört schon längst zur städtebaulichen Identität der Stadt. „Mehr Skulptur als Architektur“, schreibt etwa Jakobus in seiner Google-Bewertung. So wie er sehen das auch viele andere Besucher*innen: „Das Gebäude ist grenzgenial“, sagt Enni. Das Kunsthaus polarisiert – innen wie außen. „Außen hui, innen wui! Tolles Haus für Ausstellungen verschiedenster Art“, meint etwa Peter, während Joe es auf den Punkt bringt: „Muss man vom Aussehen lieben oder hassen.“ Kunst liegt bekanntlich im Auge der Betrachtenden. Und jede*r Besucher*in schätzt andere Aspekte am „Friendly Alien“ – so wie Marcel: „War nur im Parkhaus. Das ist aber selbst für große Autos sehr gut.“ Die unterschiedlichen Perspektiven der Besucher*innen spiegeln die Vielseitigkeit dieses architektonischen Gesamtkunstwerks wider und machen es zu einem der faszinierendsten und aufsehenerregendsten Wahrzeichen der Stadt. Zur großen Feier des 20-jährigen Bestehens lädt das gesamte Team des Kunsthauses zu einem dichten Programm aus Ausstellungen, Talks, Performances, Installationen und Musik ein. Am Abend des 27. September gibt es nach den Eröffnungen und einer spektakulären Chorperformance außerdem eine Party mit Eu_nike & twenty3 und Pony M. Alle sind eingeladen mitzufeiern: Von 27. September bis einschließlich 01. Oktober können die Ausstellungen und das umfangreiche Jubiläumsprogramm im Kunsthaus Graz bei freiem Eintritt besucht werden.

 

Kostenloser Eintritt ins Kunsthaus von 27.9. bis 01.10.2023. Mehr Informationen zum Jubiläumsprogramm finden Sie hier.








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  • Die BIX-Fassade: 946 handelsübliche 40-Watt-Leuchtstoffröhren sind hinter den Acrylglasplatten einzeln mit einer Software ansteuerbar, dimmbar und können 20-mal pro Sekunde aufblitzen. Foto: Kunsthaus Graz GesmbH 2002/03, Quelle: Bauherr
    Die BIX-Fassade: 946 handelsübliche 40-Watt-Leuchtstoffröhren sind hinter den Acrylglasplatten einzeln mit einer Software ansteuerbar, dimmbar und können 20-mal pro Sekunde aufblitzen. Foto: Kunsthaus Graz GesmbH 2002/03, Quelle: Bauherr
    Universalmuseum Joanneum
  •  Baubeginn für das Kunsthaus Graz war der 28.2.2022. Am 27.9.2003 wurde es eröffnet. Foto: Kunsthaus Graz GesmbH 2002/03, Quelle: Bauherr
    Baubeginn für das Kunsthaus Graz war der 28.2.2022. Am 27.9.2003 wurde es eröffnet. Foto: Kunsthaus Graz GesmbH 2002/03, Quelle: Bauherr
    Universalmuseum Joanneum
  • Die rüsselartigen Öffnungen am Kunsthaus werden Nozzles genannt. Insgesamt 16 Nozzles bringen Tageslicht in die Ausstellungsräume. Foto: Kunsthaus Graz GesmbH 2002/03, Quelle: Bauherr
    Die rüsselartigen Öffnungen am Kunsthaus werden Nozzles genannt. Insgesamt 16 Nozzles bringen Tageslicht in die Ausstellungsräume. Foto: Kunsthaus Graz GesmbH 2002/03, Quelle: Bauherr
    Universalmuseum Joanneum