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aloïse.! corba

aloïse.! corbaz

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    26.03.2010 - 26.09.2010
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aloïse.! corba

Aloïse Corbaz ist die bekannteste Frau in der Art Brut. Ihr Hauptmotiv war sie selbst. Ihre Darstellungen der eigenen Liebesgeschichten sind romantisch, verklärt und von der Vorstellung der Erfüllung höchster Wünsche in der Liebe getragen. Die Phantasie erlaubte es ihr, bildnerisch in Sphären vorzudringen, die ihr in der Realität nicht zugäng- lich waren. Es entstanden Bilder einer Frau, die glücklich ihre Lebensziele erreicht und nicht in psychiatrischen Gefilden ihre Zeit verbrachte. Die Kunst visualisierte ihre Wünsche, in denen sie ihre Erfüllung fand.

Aloïse Corbaz, Général Winston Churchill - Wilson-Knie, (1960-1963) Ölkreide auf Papier, 65 x 50 cm   Photo. Simon Schmid, Bern © Fondation Aloise Kunstmuseum Solothurn, Schweiz Schenkung Etienne und Jacqueline Porret-Forel

Katalog zur Ausstellung aloïse.! : Aloïse, Comme un papillon sur elle. Mit Beiträgen von Céline Muzelle, Roger Cardinal, Jaqueline Porret-Forel, Jean Dubuffet u.a.. Französisch/Englisch/Japanisch.

Biografie, Hintergrund, Austellungen

Aloïse Corbaz Lausanne (Schweiz),1886 - Gimel-sur-Morges (Schweiz),1964

Aloïse Corbaz wird 1886 in Lausanne in eine kinderreiche kleinbürgerliche Familie geboren. Im Alter von 11 Jahren verliert sie ihre Mutter und ist nun dem äußerst rigiden Regime der älteren Schwester Marguerite unterworfen. Sie absolviert eine für ein Mädchen ihrer Zeit und Herkunft gehobene Schulausbildung, zeigt großes Gesangstalent und begeistert sich für die Oper, deren fantasievoller Bilderreichtum später in ihr Werk einfließen wird. Eine unglückliche und von ihrer Schwester hintertriebene Romanze zu einem ehemaligen Priester lässt sie 1911 nach Deutschland gehen, wo sie als Lehrerin und Gouvernante am Hof des Deutschen Kaisers Wilhelm II. arbeitet. Dort scheinen sich erste psychische Beeinträchtigungen bemerkbar zu machen, die sich unter anderem in einer besessenen fiktiven Liebe zu Kaiser Wilhelm äußern.

1918 wird Aloïse in die Psychiatrie eingewiesen. Um 1920, schon in der Anstalt von Gimel- sur-Morges, in der sie ihr ganzes Leben bleiben wird, beginnt sie im Geheimen Gedichte zu verfassen und in bunter Fettkreide auf Einschlagpapier zu zeichnen. 1941 weckt ihr Oeuvre das Interesse der Ärztin Jacqueline Porret-Forel und 1947 werden ihre Zeichnungen von Jean Dubuffet als Musterbeispiele der Art Brut in seine Sammlung aufgenommen.

Ihre Zeichnungen zeigen meist sinnliche, kurvenreiche Frauen mit wallendem Haar, beglei- tet von Liebhabern in Militäruniform. Mit ihren epischen Darstellungen in lebhaften Farben, ihren verschlüsselten Motiven sowie einem Hang zur Ornamentik bis zum Blattrand erscheint Aloïse als das weibliche Pendant zu ihrem Landsmann und Künstlerkollegen Adolf Wölfli.

Aloïse Corbaz und ihre Liebe zum - österreichischen - Adel Im Werk von Aloïse, die, stark beeindruckt von ihrer Zeit am Hof Wilhelm II., einen aus- geprägten Hang zu Adelshäusern entwickelte und das Adelsregister Gotha offensichtlich intensiv studiert hatte, finden sich abgesehen von fiktiven Selbstbildnissen und Personen aus Oper oder Geschichte auch fantasievolle Darstellungen Adeliger und gekrönter Häupter. Allen voran stellt Wilhelm II. ein häufiges Motiv dar.

Glanzstück „Rouleau de la nativité" Einen der Höhepunkte der im museum gugging gezeigten Schau bildet zweifelsohne das seit 1985 erstmals wieder in Österreich zu bewundernde 12 Meter lange Rollbild „Rouleau de la nativité“ ("Rollbild der Geburt Christi"). Der Typus des Rollbildes, einer im asiatischen Raum gebräuchlichen Gattung, findet sich häufig im Werk der Künstlerin.

Neue Technik Die Entdeckung von Ölkreide als Werkzeug Ende der 50-er Jahre verhilft der Künstlerin noch einmal zu einer neuen kreativen Phase: sie, die schon bisher virtuos war im „Erfinden“ eigener Farbtöne - so zerrieb sie die Geranien des Anstaltsgartens, um ihren Bildern ein spezielle Färbung zu geben - nützt nun selbstsicher das volle Spektrum der Möglichkeiten des neuen Werkstoffs Ölkreide.

Auswahl Ausstellungen Aloïse Corbaz:
2009/10 Surrealismus und Wahnsinn, Sammlung Prinzhorn, Heidelberg
2007/08 Ghosts and Angels MAC´S, Hornu
2005/06 Outsider Art Tate Britain, London
2005 Dans l´ivresse de l'art - Dubuffet et l´Art Brut, Collection de l´Art Brut, Lausanne
2005 Im Rausch der Kuns, Museum Kunst Palast, Düsseldorf
2005 De Cézanne à Dubuffet, Musée d´Ixelles, Brüssel
2004 Bunt ist meine Lieblingsfarbe, Kunstmuseum Solothurn

museum gugging
Am Campus 2
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Tel.: +43 (0) 2243 87087
Fax: +43 (0) 2243 87087-372
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