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Indianer - Ure

Indianer - Ureinwohner Nordamerikas

Indianer - Ure

Der Kopfschmuck lässt Federn

Gleich zu Beginn der Ausstellung wird mit dem wohl bekanntesten Klischee rund um die nordamerikanischen Ureinwohner aufgeräumt: Der Kopfschmuck, zentrales Element der einseitigen, europäischen Sicht auf die „Indianer", ist Aufhänger für die Darstellung von Identität und Ursprüngen der indigenen Völker Nordamerikas. Die Vielfalt der indianischen Kopfbedeckungen als Symbole für eigenständige Völker zeigt, wie unangemessen das Klischee „Indianer" ist, das versucht, kulturelle Vielfalt und unterschiedlichste Lebensweisen auf einen Nenner zu bringen.

Bemaltes FellDie westliche Auseinandersetzung mit "Indianern" in Literatur, Kunst und Alltagskultur hat mit der Wirklichkeit des eingeborenen Amerikas nur wenig zu tun: Nur einige Indianer lebten wirklich in Tipis und fesselten ihre Feinde an Marterpfähle. Indianer waren genauso Fischer, die Walfang betrieben, wie Jäger und Sammler oder lebten in politischen Einheiten, die dem Adel der westlichen Welt ähnlich waren. Sie benutzten hunderte verschiedener Sprachen die so unterschiedlich waren wie Deutsch und Chinesisch.

Acrylmalerei auf KartonGemeinsames Schicksal: Kolonialisierung

Verbunden war die indigene Bevölkerung nur durch ihr Schicksal: Durch die Ankunft der Europäer in Nordamerika und das damit verbundene Eindringen in ihre Lebensweisen. Anfangs profitierten die meisten „Indianer" noch vom Handel mit den Europäern und vom gegenseitigen Wissenstransfer: So kannten die „Indianer" vor dem Erstkontakt weder Eisen noch Pferd sowie die Europäer weder Tabak noch Ahornsirup. Mit den Europäern kamen aber auch Krankheiten und Alkohol, oftmals wurde der indigenen Bevölkerung gewaltsam das Land entrissen.

Die koloniale Erschließung Nordamerikas griff nicht nur in die Lebensweisen der indianischen Bevölkerung radikal ein, sondern verringerte auch ihre Anzahl stark. Trotzdem haben die Indianer überlebt und konnten ihre kulturelle Vielfalt bewahren. Heute gibt es in den USA und Kanada wahrscheinlich genau so viele „Indianer" wie 1492, als Christoph Columbus Amerika entdeckte.

Bohnen - KatsinaGemeinsame Identität trotz kultureller Vielfalt

Neben den historischen Entwicklungen dokumentiert die Ausstellung auch den Umgang der heutigen indigenen Bevölkerung mit ihrem kulturellen Erbe. In der zweiten Hälfe des 20. Jahrhunderts kam es durch einen raschen Bevölkerungsanstieg der zuvor als „sterbenden Rasse" bedauerten „Indianer" auch zu einer Änderung im Selbstwertgefühl. Hinzu kam eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Stellung.

Für die heutigen „Indianer" ist ihre Identität als eigenständige Völker immer noch zentrales Thema, jedoch haben fünf Jahrhunderte unfreiwilliger Schicksalsgemeinschaft auch ein panindianisches Bewusstsein geschaffen, das sich in Institutionen wie „Powwow" manifestiert. Gleichzeitig gibt es auch eine sehr positive Einschätzung des „indianischen Erbes" durch die amerikanische Mehrheitsgesellschaft, etwa in der Betonung des Vorbildcharakters der „Indianer" für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt.

Ausstellungskonzept und wissenschaftliche Leitung:

Prof. Dr. Christian Feest, Direktor, Museum für Völkerkunde, Wien

Leihgeber:

ARTSTETTEN, Erzherzog Franz Ferdinand-Museum, Schloss Artstetten

BASEL, Museum der Kulturen

BRAUNSCHWEIG, Städtisches Museum

FRANKFURT AM MAIN, Museum der Weltkulturen

FREIBURG I. BR., Adelhausermuseum, Abteilung Völkerkunde

FREIBURG (CH), Sammlung des Seminars für Sozialanthropologie der

Universität Freiburg

GÖTTINGEN, Ethnologische Sammlung, Institut für Ethnologie,

Universität Göttingen

HEIDELBERG, Völkerkundemuseum der Josefine und Eduard

von-Portheim-Stiftung für Wissenschaft und Kunst

KRAKAU, Muzeum Etnograficzne im. Seweryna Udzieli w Krakowie

LILLE, Musée d'Histoire Naturelle et d'Ethnographie

LÜBECK, Die Lübecker Museen, Zeughaus Völkerkundesammlung

LYON, Musée des Confluences

MANNHEIM, Reiss-Engelhorn-Museen

OLDENBURG, Landesmuseum für Natur und Mensch

OSNABRÜCK, Kulturgeschichtliches Museum Felix-Nussbaum-Haus

VATIKANSTADT, Musei Vaticani, Museo Missionario Etnologico

WIEN, Kunsthistorisches Museum, Münzkabinett

WIEN, Museum für Völkerkunde

WIEN, Privatsammlung

Vermittlungsprogramme:

Zur Ausstellung „Indianer- Ureinwohner Nordamerikas" bietet Schloss Schallaburg ein umfangreiches museumspädagogisches Programm für Schüler und Schülerinnen im Klassenverband an. Das Schulprogramm besteht aus einer auf drei Altersgruppen abgestimmten Führung durch die Ausstellung und einem Aktivprogramm, welchem ein eigener Raum gewidmet ist. Weitere Informationen unter 02754/6317 oder

Mag." target="_blank">http://www.schallaburg.at

Mag. Birgit Ottendorfer

Pressereferentin Schloss Schallaburg

Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H.

Büro: Rennbahnstraße 43, 3100 St. Pölten

Tel: 02742/908046-649

Fax: 02742/908046-610


Ausstellung






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