• Menü
    Stay
Schnellsuche

Wien

Ugo Rondinone wisdom? peace? blank? all of this?

Wien

In der Antikensammlung des KHM spiegelt sich die Bedeutung des Olivenbaumes in der griechischen Mythologie in unzähligen Darstellungen wider. Als die Götter im Wettstreit um Athen die verschiedensten Gaben darbringen, lässt Athena auf der Akropolis den heiligen Ölbaum wachsen und wird damit zur Schutzherrin dieser Stadt. Der Sieger olympischer Spiele zu Ehren des Zeus erhält als Trophäe einen Ölzweig. Der Siegespreis ist eine besonders geformte Amphore voll mit bestem Olivenöl. Im antiken Rom wuchs neben einem Feigenbaum und einer Weinrebe ein heiliger, uralter Olivenbaum auf dem Forum Romanum, auf dessen Standort bei unzähligen Umgestaltungen dieses Zentrums der damaligen Welt unbedingt Rücksicht genommen werden musste.

Zuletzt ist ein Baum wie dieser geradezu ein Sinnbild für die Sammlungen des Kunsthistorischen Museums: das geduldige Zusammentragen einzelner kleiner Teile und „Äste“ über die Jahrhunderte, ergeben heute ein unverwechselbares und eindrucksvolles Ganzes, das in seiner konkreten Form einzigartig ist.

Der Theseustempel Der Theseustempel wurde 1819–1823 von Pietro Nobile (1774–1854, führender Architekt des Spätklassizismus in Wien) im Rahmen der Neugestaltung des Volksgartens im Auftrag von Kaiser Franz I. erbaut. Die Neuordnung war nötig geworden, nachdem die Franzosen 1809 bei ihrem Abzug aus Wien die Bastei vor der Hofburg gesprengt hatten. Ursprünglich als Privatgarten für die Erzherzöge des Kaiserhauses gedacht, wurde der Garten später auf Vorschlag der Hofgartenverwaltung der erste öffentlich zugängliche Park in Hofbesitz. Seit 1825 ist die Bezeichnung „Volksgarten“ gebräuchlich.

Bei dem spätklassizistischen Bauwerk handelt es sich um eine verkleinerte Nachbildung des Theseions in Athen, die speziell für die Aufstellung der Figurengruppe „Theseus besiegt den Kentauren“ von Antonio Canova, eine der bedeutendsten klassizistischen Monumentalplastiken, gebaut wurde. Antonio Canova (1757–1822, einer der Hauptvertreter des italienischen Klassizismus) wird auch die Idee zur Gestaltung des Theseustempels in dieser Form zugeschrieben. 1890 wurde die Theseusgruppe im Rahmen der Errichtung des Kunsthistorischen Museums in den großen Stiegenaufgang des Neubaus gebracht, wo sie noch heute zu sehen ist.

In der unter dem Theseustempel liegenden Krypta, die von einem seitlich liegenden Eingang in Sarkophagform aus zugänglich war (heute nicht mehr erhalten), war ursprünglich die Antikensammlung des österreichischen Kaiserhauses untergebracht. Ab 1901 wurde die so genannte Cella (der Innenraum) des Theseustempels zunächst zur Ausstellung von Funden aus Ephesos herangezogen (heute im Ephesos-Museum in der Neuen Burg), später diente sie als Ort für Kunstausstellungen der Akademie der bildenden Künste und ab 1992 wurde sie durch das Kunsthistorische Museum genutzt. Mit der Generalsanierung durch die Burghauptmannschaft in den Jahren 2008–2011 wurde unter Einbeziehung des Bundesdenkmalamtes dem Theseustempel sein ursprüngliches Erscheinungsbild in polierter Bleiweißfassung zurückgegeben. Dank der neu installierten Beleuchtung des Gebäudes fügt sich der Theseustempel nun auch sehr ansprechend in die abendliche Gebäudekulisse des Hofburg- und Ringstraßenensembles mit ein.

Vor dem Theseustempel ist die Bronzestatue „Jugendlicher Athlet“ von Josef Müllner (geschaffen 1921) zu sehen.








Neue Kunst Ausstellungen
Frieze Invitation: No.9
Vadehra Art Gallery presents the first solo exhibition of...
Jahrhundertzeugin Irena
Irena Rabinowicz gehörte zu den ersten weiblichen Studenten...
GAO HANG - You See? You
This exhibition, interweaving Gao's reflections with the...
Meistgelesen in Ausstellungen
ArtABILITY ‘23
(HUNTINGTON, NY)— The Spirit of Huntington Art Center...
UKIYOENOW. Tradition und
Ab 26. Oktober 2019 rocken Kiss, Iron Maiden und David Bowie...
»Druckgraphik unter die Lupe
Im Schloss Wilhelmshöhe werden im wahrsten Sinne des Wortes...
  • Theseustempel © Kunsthistorisches Museum
    Theseustempel © Kunsthistorisches Museum
    Kunsthistorisches Museum
  • Ugo Rondinone © Christian Grund
    Ugo Rondinone © Christian Grund
    Kunsthistorisches Museum
  • Theseustempel, Querschnitt. Zeichnung von Karl Schmidt (1825) nach dem Entwurf von Pietro Nobile (1820) ( Wien, Albertina, Architektursammlung © Albertina
    Theseustempel, Querschnitt. Zeichnung von Karl Schmidt (1825) nach dem Entwurf von Pietro Nobile (1820) ( Wien, Albertina, Architektursammlung © Albertina
    Kunsthistorisches Museum
  • Theseus und der Kentaur (1804–1819) (275 KB) Antonia Canova Die Gruppe an ihrem ursprünglichen Standort im Theseustempel Bildarchiv, Inv.-Nr. WB 142c © ÖNB/Wien
    Theseus und der Kentaur (1804–1819) (275 KB) Antonia Canova Die Gruppe an ihrem ursprünglichen Standort im Theseustempel Bildarchiv, Inv.-Nr. WB 142c © ÖNB/Wien
    Kunsthistorisches Museum
  • Theseustempel Beleuchtung bei Nacht © Kunsthistorisches Museum
    Theseustempel Beleuchtung bei Nacht © Kunsthistorisches Museum
    Kunsthistorisches Museum