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Von Grillen un

Von Grillen und Ameisen

  • Ausstellung
    19.07.2008 - 19.10.2008
Von Grillen un

Sammlungspräsentation im Rahmen des Kunstfestivals „Play it"
ab 19.7.2008 im Obergeschoss der Staatsgalerie

Sehr geehrte Damen und Herren der Presse,

im Rahmen des Kunstfestivals »Play it«, das im Frühjahr und Sommer 2008 in der Messehalle 6 auf dem Killesberg und an verschiedenen dezentralen Ausstellungsorten in der Stadt Stuttgart realisiert wird, zeigt die Staatsgalerie mit der Sammlungspräsentation »Von Grillen und Ameisen« Kunstwerke zum Thema Spiel aus ihrem Bestand. Sie bietet mit Arbeiten, von denen einige als Meilensteine der Kunstentwicklung des 20. Jahrhunderts gelten, einen historischen Rahmen zum überwiegend aus Präsentationen der zeitgenössischen Kunst bestehenden Kunstfestival. Angefangen bei der Experimentierfreudigkeit der Avantgarden spannt sich der Bogen über die zentrale Anti-Kunst-Haltung der Dada-Bewegung bis hin zu den sich in den 1960ern entwickelnden Konzeptionen der Fluxus-Künstler, die ihren Schwerpunkt in der Intermedialität, der Betonung der Interaktion und im spielerischen Umgang mit der Realität hatten. Die gezeigten Werke repräsentieren unterschiedliche Arten und Aspekte von Spiel: das jahrhundertealte Gesellschaftsspiel Schach, Musik- und Wortspiele, das für die Kunst des 20. Jahrhunderts ausschlaggebende Spiel mit dem Konzept und Kennzeichen des Spiels wie Phantasie und Kreativität.

Durch Persönlichkeiten wie Marcel Duchamp, der mitten in seiner bahnbrechenden Karriere als Künstler erklärte, dass er sich im weiteren Leben ausschließlich dem Schachspiel widmen möchte, trat Schach gerade im 20. Jahrhundert in den Vordergrund. Ein originales Schachbrett bildet auch die Grundlage für Man Rays »Boardwalk« von 1917, das zu sehen sein wird. Die japanische Künstlerin Takako Saito entwarf für ihr Werk »Sound chess« (1965/66) identische Schachfiguren, die mit rasselndem Material gefüllt und somit durch das Gehör zu unterscheiden sind. In ähnlicher Weise ist Saitos »Weight chess« (1966) gestaltet, dessen Figuren im Gewicht voneinander abweichen und so durch den Tastsinn unterschieden werden können.
Eine andere Form von Spiel repräsentieren die Art Games der Fluxus-Künstler aus dem Archiv Sohm der Staatsgalerie. Das für die Fluxus-Bewegung charakteristische Format der Schachtel basiert auf dem Zufallsprinzip und der Interaktion zwischen Kunstwerk und Betrachter. In der Präsentation wird u.a. das Werk »Fluxkit (1)« vom Gründer der Fluxus-Bewegung George Maciunas von 1964 zu sehen sein, das aus einem Kunstlederkoffer besteht, in welchen er Beiträge verschiedener Fluxus-Künstler als Edition hineinlegte.
Arbeiten wie »Das Stilspiel« von Hermann Finsterlin sind Ausdruck der Phantasie und Kreativität, die das Spiel kennzeichnen. Finsterlin entwickelte 1921 seine Konzeption des aus Holz hergestellten, bemalten »Baukastens«, in welchem er prismatische und quaderförmige Elemente zusammensetzte. So lassen sich aus den Grundformen Würfel, Pyramide, Säule, Kegel und Halbkugel alle übrigen Formen bauen.
Die Beschäftigung mit den Sprachstrukturen ist eines der Hauptthemen der Kunst des 20. Jahrhunderts. Die Staatsgalerie zeigt eine Auswahl an Werken aus dem Bereich der »Konkreten Poesie«, in der die Kunst das Spiel mit der Sprache zu ihrem Gegenstand macht. Dabei werden Worte als Klangelemente benutzt und der Wortinhalt wird zugunsten der rhythmischen Lautgestaltung vernachlässigt.
Für Marcel Duchamp stellt das Spiel eine zentrale Kategorie seines künstlerischen Schaffens dar. Sein Spiel mit dem Konzept der Kunstwerke, das in seinem ersten Ready-made von 1913 seinen Anfang nahm, prägte die gesamte Kunstentwicklung des 20. Jahrhunderts. In der Sammlungspräsentation wird eine der späteren Editionen seines Flaschentrockners von 1914 zu sehen sein.

Die Kuratorin Andrea Bátorová und der Magazinverwalter

Der Titel der Ausstellung »Von Grillen und Ameisen« knüpft an die von Äsop überlieferte Fabel an, in der vom unterschiedlichen Verhalten der Grille, die den ganzen Sommer spielt, und der Ameise, die Vorräte für den Winter sammelt, berichtet wird. So steht die Grille für Spaß, Freude und Irrationalität, während die Ameise Vernunft und Pflicht repräsentiert. Auf das menschliche Dasein übertragen spiegelt sich hierin die Polarität von »Homo ludens« und »Homo faber« wider.

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